Noch einmal zu Tauschmittel, Zahlungsmittel und Geld

Silke, Samstag, 19.01.2019, 17:10 (vor 2137 Tagen) @ D-Marker3758 Views
bearbeitet von Silke, Samstag, 19.01.2019, 17:23

Lieber D-Marker,

Kuschel, gehst an die Grundlagen des Gelben?

@dottore hatte gefordert, dass es hier "mehr menscheln" soll.
Wertschätzend ist es allemal, und mutiger von dir, als mich zu beschimpfen und Wertschätzung gebe ich gern an dich zurück.
In einem typischen Mami-Forum geht es nur so ab und alle finden es normal und fühlen sich gut damit (@Kurt hatte diesen Umgang auch einmal thematisiert) - aber hier wird wohl eher geschlägert als gekuschelt.

Bist Du so lieb, und stellst nochmals das Verhältnis/die Beziehung Geld
und Tauschmittel klar?

Tauschmittel benutzen Kinder und Ahnungslose die an der Dinglichkeit von Wirtschaftsprozessen kleben, die Wirtschaft als ein großes Tauschen von Waren und Diensten betrachten und nicht als das, was es wirklich ist:
ein Rat Race nach Schuldentilgungsmittel (weil alle dauernd verschuldet werden -Urschudl/Abgabeschuld) und damit nach Nachschuldnern - getrieben von den Zentralmachtstrukturen, die alles und jeden verschulden.

Der viel zu früh gegangene Tassie:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=37282
Mein Pöker ist noch blau, vom ersten Knüppel hier im Forum.

An die Hand nehmen war seine Stärke nicht, aber wo er her kam war das so.
Und alles richtig geschrieben hat er auch nicht.

Gold und Silber ist kein öffentliches Zahlungsmittel mehr sondern eine Ware, die am Markt ge- und verkauft wird.
Private Schulden werden nur insoweit damit getilgt, als dass in privaten Verträgen als Schuldentilgungsmittel X Einheiten von Y Qualität eines beliebigen Metalls bestimmt werden können oder eben eine standardisierte Münze/ ein Barren.
Allein wenn z.B. ein 1 Oz-Philharmoniker als Entschuldung vereinbart wird ist dieses eine mit Nominal versehene Urkunde, die eine Menge und Reinheit ihres Trägers beurkundet, bei einem Krügerrand gleich ohne Nominal = 1 Stück - ohne Parität zu Geld (Umtauschkurs, An- und Verkaufskurs) ist die Entschuldung nicht möglich = X Geldeinheiten in derundder Währung.

"Wenn Bargeld verboten wird, werden Gold- und Silbermünzen das Tauschmittel

der Wahl."

Deine Angst ist unberechtigt, deine Hoffnung ist trügerisch:
Bargeld wird nicht verboten sondern einfach nur in den nächsten Jahren verdrängt - siehe aktuelle Entwicklung der Buba-EZB-Bemühungen wie beim Steuerzahlen durch das Finanzministerium auch - "wir nehmen kein Bares".

Gold- und Silbermünzen werden nicht als Tauschmittel benutzt, sondern als Ware mit der man sicher auch theoretisch tauschen kann wie mit Hühnern und Kühen (dann Tauschgegenstand)- das macht aber keiner, alle kaufen und verkaufen die Stücke, keiner tauscht sie. Sie werden beliehen und gehortet aber nicht getauscht.
Wird Gold als beschränktes Zahlungsmittel eingesetzt,dann wird stets gedanklich eine Parität zu Geld hergestellt (was ist die Oz Au 9999. z.Z am Markt wert?).

Tassie: Ein willkommenes Zahlungsmittel ist es, was denn sonst!?

Eine Ware, die man in Stücken vorzählen und übereignen kann.
Wenn vertraglich vereinbart kann man privat damit eine Schuld tilgen (ein Stück, ein Gewicht derundder Reinheit).
Ich zähle nicht Gold vor sondern die standardisierten beurkundeten Einheiten wie beim Euroschein und der Scheidemünze auch - 1/10 Oz 9999 oder 1 Goldvreneli (standardisierte Stücke).

Damals hat mir @dottore erklärt, dass der erste Schuldschein eine in
Stein gemeißelte Inschrift war, in der sich ein Schuldner, der nicht zum
Zeitpunkt A liefern konnte, verpflichtete, zum Zeitpunkt B zu liefern.
Wurde geliefert, wurde die Tontafel zerschlagen. Damals waren die
Konsequenzen bei Nichtlieferung klar. Stammeskrieg.

Private Schuldscheine, ja. Davor gab es die öffentlichen = die Steuerschulden.
Stämme benutzen übrigens keine Tontafeln und führen deswegen keinen Krieg.

(Steht im ersten Protokoll von 1899.

"6. Unsere Losung ist: � Gewalt und Täuschung. Nur die Gewalt sieht
in politischen Angelegenheiten, besonders wenn sie in den für
Staatsmänner wichtigen Gaben verborgen ist. Gewalt muß der Grundsatz sein
für Schlauheit und Täuschung die Richtschnur für Regierungen, die ihre
Kronen nicht vor die Füße einer neuen Macht legen wollen. Es ist zwar ein
Übel, aber doch nur ein Mittel, um den Zweck, das Gute, zu erreichen.
Darum dürfen wir mit Bestechung, Betrug und Verräterei nicht aufhören,
wenn diese Dinge zur Erreichung unseres Zieles dienen sollen. In der
Politik muß man die Schwächen der anderen ohne Zaudern zu benutzen
wissen, denn durch sie sichern wir uns Unterwerfung und
Oberherrschaft."
)

Ach ja, die Protokolle...
Man muss doch nur beschreiben, was in Sumer, Ägypten, Persien oder Rom oder in jedem anderen historischen ZMS zum Ende eines debitistischen Durchlaufs passierte bevor es zerfiel oder in Fission/Fusion ging, und schon hat man geheimnisvolle Voraussagen der zukünftigen Entwicklung von aktuell existierenden ZMS.

Umschreibt
Ashitaka
hier nicht die Frage

"Nicht nur Mittel um regieren zu können. Das Wort ist die Quelle der die
Menschen in ihren aktiven Potenzen (Handlungen) begrenzenden und die
Umgebung schaffenden Potentialstruktur (Handlungsmöglichkeiten,
Ordnung)."

Genau.
Wenn dir jemand sagt, du kannst nicht fliegen und du akzeptierst das dann wirst du es nie können.

Meine Frage geht noch viel weiter, abba, bevor ich weiter formuliere, erst
möchte ich sicher sein, dass ich net auf dem Holzweg bin.

Na dann formuliere mal weiter...[[herz]]

Beim Geld sind die mit der Forumssuche auffindbaren Darstellung von @Ashitaka (Systemeigenschaft) am griffigsten:

"Geld ist und entsteht derivativ aus einer Zentralmacht und durch nichts weiter. Weil diese derivative Macht jeden Schuldkontrakt im System zu erfüllen im Stande ist, weil es die einzige auf alle übertragbare Einheit ist, die zugleich als Abgabeeinheit gefordert wird."

"Geld hat einzig und allein etwas mit der Machtposition zu tun, es zu einem späteren Termin als Abgabe zu erzwingen (Sanktionsgewalt), zwecks der Besicherung der Macht(vor)finanzierung. Erst durch das haben müssen zum Termin und die Sanktionsgewalt, wird die Geldeinheit (Abgabeneinheit) und ihr Wert als Relation zu anderen Einheiten begründet."

"Die Annahme, Geld würde produziert werden, Geld sei die materielle oder immaterielle Währung, dies ist eben grundliegend falsch. Währungen gibt es viele und alle wahren sie dasselbe, Geldeinheiten. Merke: Währung ist nicht Geld. Das Geld ist eine Eigenschaft, durch die Funktionen ermöglicht werden (Steuerzahlungsfunktion, Wertäquivalent), die andere Einheit nicht bieten können.
Die Währung (ein Währungsraum) ist heute "nur" deshalb so wichtig, weil die von Schuldtiteln getragene Geldeinheit selbst nicht gewahrt werden kann. Geld ist keine Sache. Es brauch heute Beurkundungen (Banknoten) oder digitale Sicherungssysteme für den Nachweis der Geldeinheiten (siehe Target), sowie Sicherungssysteme für den Nachweis der Guthaben auf Geld (Geschäftsbankguthaben)."
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=361905

Merke:
Weder ein Gold- noch Silberstück noch ein Euroschein oder eine Scheidemünze sind heute Geld.

Liebe Grüße
Silke


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