Eher Ersatzreligion als bloße Form
Hallo Taurec,
Demokratie will sich als "Form" darstellen und damit auf die rein
sachliche Ebene der bloßen Organisation reduzieren (oder soll so
dargestellt werden).
(...)
Wer die Demokratie auf ein verwaltungstechnisches Regularium reduziert,
das man sich als Werkzeug beliebiger Zielrichtungen denkt, der reduziert
auch die politischen Möglichkeiten auf eine Weise, daß letztlich gar
keine Alternative mehr bleibt.
Grundsätzlich kann man so vorgehen und Demokratie auf etwas rein Formales reduzieren.
Man handelt sich aber den Nachteil ein, von einer Definition auszugehen, die mit den nachprüfbaren Tatsachen in krassem Widerspruch steht.
Demokratie und Demokraten haben sich von jeher als Träger bestimmter Werte verstanden, beispielsweise, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Antimonarchismus und Antiklerikalismus; seit 1945/46 vor allem Antifaschismus und Antirassismus.
Der Zielpunkt sämtlicher demokratischer Werte wäre in Globalismus/Antinationalismus zu verorten.
Daß die Demokratie in ganz extremer Weise inhaltlich aufgeladen ist, wird von den Demokraten jeden Tag unterstrichen, indem sie mit fast schon religiöser Inbrunst und Feierlichkeit im Stil eines permanenten Kyrie eleison demokratische Werte und westliche Wertegemeinschaft beschwören.
Vincent Peillon, ehemaliger Erziehungsminister und Nachkomme einer Familie von Geistlichen, hat wiederholt die religiöse Dimension der Demokratie betont.
Diesen Aspekt durch eine dogmatische und von der Wirklichkeit abgehobene Definition beiseitezuschieben steht jedem frei.
Ob sich der Betreffende mit diesem Vorgehen einen Gefallen tut, wenn er die Wirklichkeit beschreiben, verstehen und erklären möchte, sei jedoch dahingestellt.
Tempranillo
Vincent Peillon
https://de.wikipedia.org/wiki/Vincent_Peillon
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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).