von hinten durch die kalte Küche ..

nereus, Montag, 08.05.2017, 15:45 (vor 2754 Tagen) @ trosinette7118 Views

@Schneider fragt: wenn der Macron-Leak zum Schutz von Kandidat und Wahlausgang viel zu spät kam, wieso kam er dann überhaut oder nicht erst in einem Jahr oder dann wenn er machtpolitisch verwertbar ist?

Das hängt davon ab, wie man die Dokumente machtpolitisch verwerten möchte.
Möglicherweise wollen da Leute einen Präsidenten Macron, der bei den Parlamentswahlen im Juni schwer ins Schleudern gerät.
Das hätte auch Le Pen passieren können, aber es ist nun mal wie es ist.
Das hat sogar die FAZ erkannt.

Am 11. Juni, knapp einen Monat nach Emmanuel Macrons eindrücklichem Sieg über Marine Le Pen bei der Stichwahl, steht dem frisch gewählten Präsidenten die nächste Hürde bevor. Eine, die Skeptiker als Bewährungsprobe bezeichnen, Schwarzmaler gar als Le Pens verspäteten Triumph. Denn: Emmanuel Macron ist gewählt. Er ist präsidial.
Er ist jedoch nicht regierend.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-frankreich/die-parlamentswahl-wird-macrons-s...

Die Kuh ist eben noch nicht vom Eis hat dasselbe jedoch gerade betreten! [[freude]]

289 Abgeordnete wären für eine Regierungsmehrheit Macrons vonnöten. Im ersten Wahlgang müssten sich die Kandidaten Macrons mit einer absoluten Mehrheit sowie mindestens einem Viertel der Stimmen durchsetzen. Sollte niemand die absolute Mehrheit gewinnen können, treten im zweiten Wahlgang die Kandidaten an, die zuvor mindestens 12,5 Prozent der Stimmen erhalten haben.

Ein Leser des FAZ-Artikels bringt es dann auch auf den Punkt.

Die Mehrheit mit der Motivation "gegen Le Pen" einzufahren, war wesentlich einfacher als in ca. 300 von 577 Fällen PolitNeulinge als Kandidaten gegen das Drittel der Le Pen Wähler UND die Platzhirsche der Konservativen / Sozialisten / Kommunisten durchzubringen.

Wir sehen also, der Präsident ohne Partei hat ein Problem, wenn es auch nicht unlösbar ist.

Nun kommen wir zu dem Zeitpunkt der Leaks.
Die P-Wahlen sind am 11.06., also in einem knappen Monat.
9 GB zu recherchieren ist nicht ganz einfach, aber 4 Wochen sollten ausreichen um zumindest „Belastendes“ zu finden.
Und wenn dort etwas gefunden wird – wovon ich ausgehe [[freude]] - dann hat es Macron doppelt schwer und die Alteingesessenen werden, wie z.B. Fillon auf ihre Gelegenheit warten.

Wenn also jemand den jungen Aufsteiger wirklich von oben nach unten „durchreichen“ wollte, dann war der Termin der Leaks bestens gewählt.
Doch dafür muß man Verschwörungstheorien anhängen, sonst bleibt das Geschriebene schwer verständlich. [[zwinker]]

mfG
nereus


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