Rothschild-Geschichte: dottore und …

Ostfriese, Donnerstag, 27.04.2017, 16:46 (vor 2766 Tagen) @ Leserzuschrift8518 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 17:32

Hallo Michael,

… Niall Ferguson lesen. So

Nach meinem Wissensstand ist die Geschichte um diese Bank auch nicht
ansatzweise mit der Lehre des Debitismus sowie der Macht- und Geldtheorie
vereinbar.

ist es wohl nicht.

Nathan Rothschild hatte von der britischen Krone wegen der Finanzierung ihrer jahrelangen Kriege gegen Napoleon den Auftrag, bei Provisionen von 2 bis 6 Prozent bekommen, europaweit – trotz Kontinentalsperre – Gold und Silber aufzukaufen. Die kontinentalen Koalitionspartner wollten nämlich wegen ihrer politischen, militärischen und wirtschaftlichen Dienste in Edelmetall bezahlt werden und nicht in Pfund. Wegen der zunehmenden britischen Verschuldung fielen die Kurse der typischen dreiprozentigen 100-Pfund-consols von Februar 1792 bis zum Beginn der Schlacht bei Waterloo am 15. Juni 1815 von 96 auf 60 Pfund. Der Aufkauf von Edelmetall wurde noch verstärkt nach der Rückkehr Napoleons (Nathan Rothschild: eine „unerfreuliche Nachricht“) von Elba am 1. März 1815 – während des Wiener Kongresses vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 – in der Annahme, dass der kommende Krieg ein langer Konflikt werden würde – was sich beinahe als verhängnisvolle Fehleinschätzung erwies.

Die Schlacht von Waterloo (Wellington: „… die knappste Sache, die man sich vorstellen kann.“) endete für die Krone nach einem Tag mit dem Sieg. Was sollte jetzt mit den großen Bargeldbeständen in Edelmetallen geschehen? Die jetzt anstehende Demobilisierung führte zur Reduzierung der britischen Verschuldung und damit zur Erwartung von Nathan Rothschild des Anstieges der Renditen der ‚consols‘. Die Rothschilds setzten Gold und Silber zum Kauf von britischen Staatsanleihen ein. Ende 1817 verkauften sie sie mit einer Rendite von 40%. Damit war das finanzielle Fundament der Rothschild-Bank gelegt. Einfach genial und ausführlich nachzulesen bei Niall Ferguson in:

http://www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/der-aufstieg-des-geldes-9783548609881...

Dazu hatte ich in dem Beitrag schon früher formuliert:

„Niall Ferguson zieht in seinem Buch allen nachfolgenden Dämonisierungen und Verschwörungstheorien über den fantastischen Aufstieg der Rothschild Bank, der nur das Ergebnis geldökonomischer Gesetze war, den Boden unter den Füßen weg. Sie beschäftigte sich vorwiegend mit der Staatsfinanzierung und brachte damit auch neue Finanzinnovationen hervor. Heinrich Heine hatte das im März 1841 in Lutetia

http://www.heinrich-heine-denkmal.de/heine-texte/lutetia32.shtml

zu der anerkennenden Bemerkung veranlasst: „ …wie klein der Mensch und wie groß Gott ist! Denn das Geld ist der Gott unserer Zeit, und Rothschild ist sein Prophet.“ (letzter Satz im 6. Absatz).“

Niall Ferguson erörtert dort auch die unterschiedlichen Kulturen, die bis in die heutige Zeit nachwirken, der britischen und französischen Staatsfinanzierung mit ihren jeweiligen Ökonomien und die andersartigen Entscheidungen der Rothschild-Bank in Bezug auf den amerikanischen Bürgerkrieg.

Wenn Sie jenseits aller Vorurteile an Erklärungen historischer Abläufe und geldökonomischer Systemzusammenhänge interessiert sind, müssen Sie sich selber weiter mühen und finden.

Carpe diem und Gruß â€“ Ostfriese


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