Eine Marktwirtschaft kann nur funktionieren,
wenn die Marktteilnehmer nicht beliebig groß werden können, soll heißen, wenn einige wenige Teilnehmer nicht zu viel Marktmacht erringen können.
Sobald Konzerne - und auch Banken - auftreten, die größere Umsätze generieren als manche Staaten an Haushaltsvolumina haben, dann kann das gesamte Konstrukt nicht mehr funktionieren. Dann ist der Punkt erreicht, wo die Marktwirtschaft versagt.
Um genau so ein Szenario zu verhindern, benötigt man aber starke Staaten, die entsprechende Beschränkungen definieren. Wundert es da noch, dass gerade Großkonzerne und Banken immer und immer wieder nach einem schlanken Staat rufen?
Als der Energiemarkt in Deutschland "umgekrempelt" wurde, hat man trotzdem die großen Vier unangetastet gelassen. Warum?
Wenn man wirklich eine Entflechtung hätte haben wollen, wären nicht nur die Erzeugung, der Transport und der Messstellenbetrieb am Ende getrennt worden.
Man hätte jedes einzelne Kraftwerk, jeden einzelnen Windpark, jede Biogasanlage und was es sonst noch so an Energieerzeugern gibt, als einzelne Unternehmen, die voneinander unabhängig sein müssen, definieren müssen. Sämtliche Netze hätten aus Gründen der Chancengleichheit in den Besitz einer staatlichen Gesellschaft gehen müssen (was nicht mal abwegig gewesen wäre, immerhin wurden die Netze durch Steuermittel finanziert!). Und wenn man ganz extrem vorgegangen wäre, hätten selbst alle Energiemessstellen - Gasuhren und Stromzähler - in einzelne Unternehmen überführt werden müssen.
Man hätte die großen Vier - RWE, EnBW, Vattenfall und E.ON - praktisch zerschlagen müssen, um den zubetonierten Markt aufzubrechen. Dann würde es genügend Marktteilnehmer geben und die freie Marktwirtschaft würde funktionieren.
Wurde aber nie angestrebt, denn eigentlich will man gar keine funktionierende Marktwirtschaft, da man so Macht und Kontrolle aus den eigenen Händen abgeben würde.
Grüße,
Kaladhor
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Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!
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