Griechenland ist Transferempfänger

EM-Financial, Deutschland, Sonntag, 12.03.2017, 19:34 (vor 2812 Tagen) @ Gaby4146 Views

Guten Abend,

auch wenn wir unterschiedlicher Ansichten sind, so lese ich Deine Postings aus Griechenland mit Interesse. Nur mir fehlt oft manchmal der Blick von aussen. Unter dem Strich geht es den Griechen doch immer noch nicht so schlecht, wie Du es gerne darstellst. Ja, die Lage ist besorgniserregend, aber was sollen wir denn einem deutschen Rentner heute sagen, der ebenfalls weniger als 500 Euro bekommt?

Die Wirtschaft und Gesellschaft Deutschlands leistet sich 1,5 Mio. weitgehend nutzlose Einwanderer, aber für ehemals lebenslang selbstständige Arbeitgeber, die alles verloren haben, bleibt nur der Gang zur Suppenküche oder dem Sozialamt.

Es ist und bleibt nun einmal so, dass Griechenland Transferempfänger ist und Länder wie Deutschland und Russland Zahlmeister. In Russland gelten heute zum Großteil auch noch der 12-Stundenarbeitstag und die Sechstagewoche fast als Normalfall.

Mir sind russische Familien bekannt, die haben noch nie das Meer gesehen oder schwelgen in Erinnerungen an das Schwarze Meer, nur eben aus Sowjetzeiten... Dagegen liegt mein Onkel aus Griechenland jeden Sommer 3 Monate praktisch nur am Strand.

Darum meine eindringliche Bitte, es auch mal positiv zu sehen und nicht nur von der "Jammerseite".

Trotzdem haben die russischen Rentner weniger als die Hälfte eines Rentners in Griechenland zur Verfügung, bei einem sehr ähnlichen Preisgefüge.

Du stellst es gerne so dar, als wären die Griechen die ärmsten Menschen auf der Welt. Dabei kann ich mindestens 100 Länder aufzählen, wo nicht weniger hart gearbeitet wird und die Menschen weit weniger als die Hälfte dessen haben, was in Griechenland als "wenig" gilt.

Mir ist schon bewusst, dass das Leben in GR mit 500 Euro nicht leicht ist. Aber bei der ganzen Jammerei müssen Lösungen her. Mehr Geld nach GR schicken hat bisher auch gar nichts gebracht.

Die Menschen müssen auch selbst Verantwortung übernehmen und die Familien. Man kann doch nicht nur darauf warten bis die nächste Überweisung kommt und dann zum Supermarkt rennen... Das macht doch alles keinen Sinn?

In der heutigen globalisierten Welt gibt es kaum noch einen Unterschied ob ich 500 € hier in der EU habe oder in einem anderen Land. Der große Unterschied liegt nicht mehr in der Kaufkraft, sondern den Lebensstandards, bzw. was man dafür hält.

Für EU-Bürger ist es normal, dass man bei Hunger in den nächsten Lidl rennt und abgepackten Dreck kauft. Woanders kauft man Gemüse, Reis, Kartoffeln noch beim Bauern oder auf dem Markt und hält sich zu Hause ein paar Hühner.

Satt sind sie am Ende beide, nur der EU-Bürger hat dafür mindestens 1/3 mehr bezahlt, für gleiche oder schlechtere Lebensqualität.

Also ich würde jede Wette eingehen, dass der durchschnittliche griechische Rentner nach einem Jahr in Russland liebend gerne wieder nach Griechenland zurückkehren wird.

Jedes Land hat seine Oligarchie und hausgemachten Probleme. Aber Griechenland hängt immer noch vollkommen am Tropf der EU und unter dem Strich haben die Menschen dort immer noch mehr Geld zur Verfügung als ohne den Euro. Die GR-Politiker sind ja auch nicht blöd, die zahlen noch gerade so viel, dass den Bürgern nicht der radikale Protest in den Sinn kommt.

Ebenfalls einen schönen Sonntag!
EM-Financial


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