Das war kein Witz
Hallo SenvenSamurai,
Soll das ein Witz sein? Es gibt auch so etwas wie Mieten.
Mieten ist ein "Luxus", den sich die Menschen leisten, so lange sie können. Wir zahlten für eine Zweiraumwohnung, andere leben in einer 1-Zi Wohung, 450 € Warmmiete. Geteilt durch zwei macht dies 225 € pro Person.
Damit wären wir bei einem monatlichen Budget von 475 € pro Person!
Aber ich hätte bei meinem Budget (für meine Frau will ich nicht sprechen ) auch noch Spielraum für Einsparungen gehabt bzw. wir haben weiterhin noch Kosmetikprodukte gekauft sowie Eintrittskarten für Konzerte, Museen usw.
Bei der Miete hätte man auch noch Abstriche machen können und 100 € mehr herausholen können und bei der Nahrung leisteten wir uns auch alles nötige und oft deutlich mehr.
Wie gesagt, ich behaupte nicht, dass das leicht wäre. Aber es wird immer so dargestellt, als wären die Griechen kurz vor dem Hungertod.
Dass was in Griechenland passiert, kann in jedem EU-Land eintreten und der Fall wird nicht nur bis auf 500 € pro Person und Monat gehen, sondern wesentlich tiefer.
Darum führte ich auch mein Beispiel mit Russland an. Das ein reales Praxisbeispiel ist. Oder sind die Russen, mit ihrer 200 € Rente; und diese gilt auch nur bei einem lückenlosen Erwerbsnachweis, der aus der Sowjetzeit stammend nicht einfach zu erbringen ist, nicht wert mit Griechen verglichen zu werden?
Meistens werden in Russland mit diesem Geld auch noch nicht arbeitende Familienmitglieder durchgeschleppt. Dass das in Russland ohne Aufstand funktioniert und ohne Hungertote, liegt am etwas besseren - aber auf dem Weg der Vernichtung befindlichen - Zusammenhalt der Familien sowie Improvisationsfähigkeit (Gemüseanbau im Garten usw.).
Wenn ich meiner Schwiegermutter erklären müsste, dass die Griechen ein Problem hätten, würde sie mich auslachen und fragen wie sie in dieses Griechenland kommen könnte.
Genauso wie Bulgaren oder Ukrainer mit ihrer 50-100 € Monatsrente - für die Demokratie - geradestehen, darf man das wohl auch noch von den Griechen verlangen.
Noch einmal: Mir geht es nicht darum eine Neiddebatte zu führen. Nur sollte man sich ernsthaft Gedanken machen wie ein Leben unterhalb der 500 € Grenze aussehen könnte und was man als Einzelner - nicht gesellschaftlich - tun kann, damit man diesen Fall abfedert und überlebt. Wenn man sich dies nicht vorstellen kann oder will, wird es ein bitterböses Erwachen geben.
Viele Grüße
EM-Financial