Recht interessant die Aspekte der Stabilität und der Rettungsankerfunktion von Gold, die in Kapitel 5 (mT)

DT, Donnerstag, 04.12.2025, 20:00 (vor 8 Stunden, 48 Minuten) @ DT356 Views

dieses Bundestagsdokument aus dem Jahre 2008 klar hervorgehoben und nachdrücklich bekräftigt wird:
Fragen zu den Goldbeständen der Deutschen Bundesbank

Ab Seite 7 des unten verlinkten PDFs:
"Wie beurteilen Wissenschaftler die stabilitätssichernde Funktion der
nationalen Goldreserven und gibt es Forderungen, Teile der Goldreser-
ven zu veräußern?

Nach dem Zusammenbruch des Währungssystems von Bretton Woods (Golddevisen-
standard) im Jahre 1971 gibt es in keinem Land mehr eine direkte oder indirekte Gold-
bindung der Währung. Gold hat seitdem seine Funktion als Anker der nationalen und
internationalen Geldordnung verloren. Vorherrschend sind nun Papiergeldwährungen
mit flexiblen Wechselkursen. Trotzdem ist Gold nach wie vor in vielen Staaten ein
wichtiger Bestandteil der Währungsreserven.

Als wichtigste Funktionen von Währungsreserven, die auch bei einer Papiergeldwäh-
rung gelten, werden die Finanzierung von Importen in extremen Krisensituationen und
die Durchführung von Devisenmarktinterventionen angesehen.
14

Letztere sind z.B. notwendig, wenn die eigene Währung in der Folge von Finanzmarktturbulenzen eine exzessive Abwertung erfährt. Zur Erfüllung dieser Funktionen sollten nach Meinung ver-
schiedener Wissenschaftler neben Devisen- auch immer Goldreserven gehalten werden,
da es eine sichere und krisenfeste Sachanlage sei.
15

Anders als Devisen ist es keine Forderung gegen einen anderen Staat, die aus politischen Gründen blockiert werden könnte. (sic!, siehe Rußland, welche Weitsicht schon 2008)

Außerdem bietet Gold eine gewisse Absicherung gegen den Wertverfall anderer
Reserven, da in der Regel der Goldpreis steigt, wenn der Dollar fällt. Schließlich wird
auch darauf hingewiesen, dass Gold einen wichtigen Symbolwert für die Bevölkerung
hat. Obwohl eine Goldbindung der heutigen Währungen nicht mehr besteht, vermittelt
es die Sicherheit, dass das Papiergeld etwas wert ist. Diese vertrauensstabilisierende
Funktion, die mehr im psychologischen Bereich liegt, halten manche Autoren sogar für
den wichtigsten Grund, warum Notenbanken heute noch Goldreserven halten.
16

Die Frage, wie hoch der Goldanteil an den Währungsreserven zur Erfüllung der oben
genannten Funktionen sein sollte, ist umstritten. Nach Meinung von Experten ist diese
Frage auch nicht eindeutig zu beantworten. Die Antwort hängt nämlich davon ab, für
wie wahrscheinlich man den zukünftigen Eintritt von extremen Szenarien wie Finanz-
krisen, Krieg, Zusammenbruch des Euro-Raums, etc. hält.
17

Den derzeitigen Goldbestand der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bun-
desbank halten einige Autoren auf jeden Fall für überdimensioniert, da Gold in der heu-
tigen Zeit währungspolitisch keine Rolle mehr spielt.18 Überdies sei Gold komplizierter
zu verwalten als Devisen und bringe kaum Erträge.19


Und hier noch Kapitel 10 auf Seite 12:

10. Welche Rolle spielen die Goldvorräte der Bundesbank für die Wäh-
rungsstabilität bzw. die Stabilitätspolitik der EZB?

Die oben genannten Gründe, die aus der Sicht der Befürworter von Goldreserven dafür
sprechen, dass Notenbanken auch heute noch Goldreserven halten sollten, gelten auch
in der Währungsunion. Insbesondere wird die vertrauens- und stabilitätssichernde Funk-
tion der nationalen Währungsreserven für die gemeinsame Währung betont. Diese
Funktion sei angesichts der geopolitischen Lage und der Risiken, die sich aus den Fi-
nanzmarktentwicklungen ergeben eher noch gestiegen. Der Goldpreisanstieg reflektiere
die Zunahme dieser Risiken und zugleich das wachsende Sicherheitsbedürfnis risiko-
bewusster Anleger.

https://www.bundestag.de/resource/blob/408368/73dbc4f7d051417ced9d66f3f69e9a7b/WD-4-105...


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