Das Geld für die Zinsen wird einfach "gedruckt" werden!
"Gelddrucken" geht nicht direkt, und schon gar nicht, indem man Geldscheine druckt. Es funktioniert indirekt: ein Euro-Staat braucht Geld und gibt eine Anleihe raus, Investoren kaufen die Anleihen. Aber wenn dann Teile der Anleihescheine nicht verkauft werden oder wenn wegen fehlenden Kaufwilligen der Kurs fällt, springt die EZB ein und kauft die Anleihe von einem der Investoren ab. So wird der Kurs gehalten, d.h. die aktuelle Anleihe und zukünftige Anleihen können zu einem erschwinglichen Zinssatz ausgegeben werden - der Anleihe-Staat kann also diese Anleihe durchbringen und kann sich auch in Zukunft wahrscheinlich weiterhin Geld leihen. Buchhalterisch geht der Anleihe-Verkauf an die EZB so, dass von einem EZB-eigenen Konto das Geld auf das EZB-Konto der Bank des Investors überwiesen wird (es muss vorher kein Geld auf dem EZB-eigenen Konto sein - der überwiesene Geldbetrag entsteht "aus dem Nichts") und die empfangende Bank schreibt es dem Investorenkonto gut. Der Investor hat also so verkauft, wie er auch einem ganz normalen Käufer das Wertpapier verkauft hätte - er merkt es vielleicht gar nicht, dass der Käufer die EZB ist. Bei der EZB wird die gekaufte Anleihe auf einem Aktiv-Konto verbucht, während auf dem oben genannten EZB-Geldkonto eine liability entstanden ist - es bleibt also bei Aktiv=Passiv bei einer um den Kaufpreis erhöhten Bilanzsumme (mit Suche nach "EZB Bilanzsumme" bekommt man einen Überblick über den Verlauf der Höhe des Bestands an aufgekauften Anleihen seit 2009).
Es muss einen Grund haben, warum das Aufkaufen von Anleihen ("Gelddrucken") bis 2009 für die EZB nicht erlaubt war. Und der dürfte lauten: Anleihe-Aufkauf durch die Zentralbank ist *der* Grund für Inflation, im Sinne von Wertverlust der Geldeinheit (hier: 1 Euro) gegenüber allen anderen Gütern.
Bernd Borchert
Ich habe an die Google KI diese Frage gestellt und die darauffolgende Antwort erhalten:
wieviele euro anleihen hat die ezb aktuell aufgekauft?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat insgesamt Euro-Anleihen im Wert von fast 5 Billionen Euro im Rahmen verschiedener Programme gekauft.
Asset Purchase Programme (APP): Die Netto-Käufe wurden im Juli 2022 eingestellt. Das Portfolio wird seit Juli 2023 durch das Auslaufen fälliger Anleihen, deren Erlöse nicht mehr reinvestiert werden, reduziert (Quantitative Straffung). Der Bestand im APP-Programm betrug Ende Oktober 2025 rund 2.581 Milliarden Euro.
Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP): Die Netto-Käufe endeten im März 2022. Auch hier wurden die Reinvestitionen fälliger Anleihen zum Jahresende 2024 vollständig eingestellt.
Der Gesamtbestand an Anleihen in der Bilanz des Eurosystems betrug Ende 2024 noch rund 4.300 Milliarden Euro, nach einem Höchststand von 5.000 Milliarden Euro Mitte 2022.