Zu "Geld als Kriegskind" ...
Geld ist ein Kriegskind, nichts anderes. Ist es groß und stark, wird es zum Kriegsvater. Und so immer weiter. Ist bekanntlich bis heute so. Mit Tauschmittel hat es gar nichts zu tun. Der Krieg (eingesetzte oder angedrohte coercive power) ist der Vater aller Dinge - und ausgerechnet Geld wäre da die gloriose Ausnahme, sozusagen das arme Hascherl, das nur zu guten Zwecken auf die Welt gekommen ist und dann so böse, böse missbraucht wurde?
Geld kann nicht nur Kriegskind sein, sonst würde es ohne Krieg sofort wertlos.
Jaja, es gab "nie" Zeiten ohne Krieg (in der im Westen bekannten Geschichte), schon klar. Aber selbst wenn theoretisch aller Krieg - das was üblicherweise darunter verstanden wird - beendet wäre, würde zunächst Geld als Tauschmittel erhalten bleiben, weil das sich gegenseitige Beschenken wohl mehrere Jahrhunderte des Friedens benötigen würde, bis der grassierende Egoismus im Menschen so weit überwunden wäre, bis es sich zum gesamtgesellschaftlichen Austauschprinzip erheben würde. (Wie das aussehen würde ist in den Thalus-Büchern beschrieben.) Ergo, Geld als Tauschmittel unter verkopften Egoisten (die normalerweise sehr viel gegenrechnen müssen) ist so sehr zur praktischen Angewohnheit geworden, dass es auch ganz ohne Knechtschaft und Kriege lange erhalten bleiben würde. Zugegebenermaßen würde es aber tatsächlich irgendwann verschwinden, weil es durchaus stimmt, dass es ein Kriegskind ist, wie wahr.
Gold würde übrigens ebenfalls als Zahlungs- und Tauschmittel nach einigen Jahrhunderten goldenes Zeitalter wegfallen und zurück zu seiner ursprünglichen Bedeutung für den Menschen kommen. Aber die ist eben esoterischer Natur. Die Musicas haben ihre Goldschätze noch im Kali Yuga zeremoniell in ihre heilgen Seen geworfen und noch heute sollen unermessliche Goldmengen in gewissen indischen Tempeln lagern, behütet durch Brahmanenfamilien, aber die dürfen selbst vom indischen Staat nicht angerührt werden (aber natürlich musste das 20. Jhd. dazu führen, dass selbst das zur Diskussion gestellt wurde ...). Nichts ist so heilig wie Gold, aber dem modernen Menschen ist nichts mehr heilig, erst recht nicht Gold, weswegen er gerade das Heiligste zum Feilschen verwendet. ... Untergang vorprogrammiert, auch wenn es sich dann alle Betreffenden rein mathematisch-psychologisch-mechanistisch und nicht magisch-spirituell erklären müssen. Klaro, so gesehen alles sehr berechenbar.
Die Frage nach dem "wahren" Wert des Goldes ist wirklich interessant. In Geld gerechnet und nur auf die Gegenwart bezogen würde ich da völlig anders rangehen.
1. Praktischer Goldwert: Ja, Gold hat einen praktischen Wert. Aber der liegt (wie oben angedeutet) im magisch-spirituellen. Es ist ja nicht egal, wo z.B. das Gold liegt oder wer es hat. Aber das wird ein Materialist nicht nachvollziehen können, da er die Wirkung nicht sieht. Daraus folgt, dass Gold zuweilen unverkäuflich ist, egal zu was für einen Preis, oder der Preis wäre unermesslich hoch, obwohl es nur eher geringe Mengen Gold sind. Es gibt eben Dinge in der Welt, die man nicht kaufen kann. Und zuweilen zählt sogar Gold dazu.
2. Arbeitswert: Normalerweise wird ja ein Stundenlohn in aktueller Währung angegeben. Wenn ich das aber tue, wird mir schlecht, weil die Verhältnisse zwischen den Lebensarbeitszeiten überhaupt nicht stimmen. Mit Stundenlohn in Silber / Gold kommt man immerhin zu einem historischen Vergleich. "Wert des Goldes" in Geld gerechnet kommt auf nichtssagende Zahlen, während er in Arbeitstagen Handwerksleistung gerechnet etwas praxisrelevantes aussagt.