+1, Hellmeyer heute

dito, Donnerstag, 06.03.2025, 09:29 (vor 19 Tagen) @ stocksorcerer2244 Views

Ich hab kürzlich ein Interview mit Hellmeyer gesehen. Der meinte, dass Trump derzeit eine Menge richtig mache, aber wenn man einen schwer angeschlagenen Patienten kuriere, dann täte es erst mal höllisch weh. Danach aber folge langsam und stetig die Gesundung. Vielleicht ist das eine halbwegs brauchbare Metapher?

Die US-Genesungskur ist anstrengend und erfordert Bettruhe, der europäische Patient dagegen wird mit Aufputschmitteln behandelt.

Diese - zunächst paradoxe - Entwicklung kommentiert Hellmeyer heute (Hervorhebung von mir):

Märkte: Aktien hui, Renten pfui

An den Finanzmärkten ergaben sich markante Trendbewegungen. Aktien legten insbesondere in
Europa deutlich zu. Das Programm Deutschlands wurde quantitativ goutiert (Frage nach
Qualität/Reformen offen!). Der Euro legte markant zu. Kapitalmarktzinsen stiegen dynamisch.
Als Folge der voraussichtlichen massiven Schuldenaufnahmen durch Deutschland und Länder der
EU ergab sich am Kapitalmarkt ein deutlicher Renditeanstieg. Die 10-jährige Bundesanleihe
verzeichnete einen Renditeanstieg um 0,30% auf 2,78%. Damit bewegt sich die Rendite auf den
höchsten Niveaus seit 2011 (ebenso Frankreich und UK)!

Kommentar: Die milden Einschätzungen der Ratingagenturen ob dieser historisch einmaligen
Verschuldungspolitik kreativer Natur gekoppelt mit Bruch des Wahlversprechens nehmen wir zur
Kenntnis. Die Marktreaktion steht im diametralen Widerspruch dazu. Der Kapitalmarktzins ist für
Investitionen der Privatwirtschaft entscheidend. Diese Politik kreiert bezüglich der
Zinsentwicklung damit Risiken für den Kapitalstock.

Es wäre sinnvoller gewesen, erst das
notwendige historisch große Reformprogramm zu verhandeln (Ertüchtigung des
Leistungskörpers, Glaubwürdigkeit für Märkte), denn so besteht das Risiko, dass ultimativ nicht
Strukturpolitik die Zukunft, sondern Verschuldung den Tag retten soll. Fakt ist zudem, dass die
Schuldenbremse für die Investitionen in Infrastruktur hätte genutzt werden sollen und die
konsumtiven Militärausgaben aus dem laufenden Haushalt hätten bestritten werden sollen

Was meint @Lobo eigentlich, wenn sich die von ihm geschilderten Währungsvoraussetzungen umkehren? Armstrong u.a. gehen davon aus, dass der Dollar in der Krise steigen wird.


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