Deflationsgefahr in den USA
DOGE und die erklärten Einsparungsbemühungen der neuen US-Regierung unter Trump machen mir ehrlich gesagt große Sorgen, dass es dort demnächst zu einer Depression kommen könnte. Trump und Musk denken wie Unternehmer und damit betriebswirtschaftlich oder so wie schwäbische Hausfrauen und scheinen nicht den Unterschied zu einem Zentralstaat, der kurz vor einem Kondratjew-Winter steht, zu kennen.
Kein Land der Welt war jemals sosehr von einer großzügigen Geldverteilung durch die Zentral-Regierung abhängig wie die USA. In der Folge konnten die US-Bürger durch viel zu hohe Einkommen, viel zu viel im Ausland Produziertes einkaufen. Durch die Überbewertung des Dollars lassen sich wirtschaftlich im Inland hergestellte Dinge nur noch verkaufen, sofern sie schwer importierbar sind. Was beginnend vor ca. 60 Jahren immer schwieriger wurde und heute fast unmöglich ist. Zölle könnten da helfen, aber sie kosten weitere Kaufkraft und ob gerade bei der Unterschicht die Steuerstreichungen die Mehrkosten kompensieren, wage ich zu bezweifeln.
Volkswirtschaftlich strömen die meisten für den Waren-Import exportierte Dollar wieder zurück in die USA. Nur leider konzentrieren sich die Rückflüsse auf zwei Regionen, erstens auf Washington D.C. (für Staatsschuldverschreibungen) oder auf New York (Wallstreet, zwecks Finanzanlagen).
Nur ist das Geld damit keineswegs gleichmäßig in den USA verteilt. Denn aus den Fly-Over-States fließt das Geld weiter über Walmart konsequent nach Asien ab. Dieser Abfluss hat sich in Folge der Finanzkrise noch verstärkt, weil damals viele überschuldete Häuser von den Finanzhaien übernommen wurden, und jetzt auch noch die Mietzahlungen an die Wallstreet abfließen. Kein Wunder, dass die Obdachlosigkeit in den USA explodiert, genau wie Ladendiebstähle, die letztlich eine spezielle Form der Sozialhilfe darstellen, für die Leute, die sich einfach legal kein Geld mehr beschaffen können, weil keinerlei Geld mehr im Umlauf ist, das man mit legaler Arbeit verdienen könnte.
Weil die Preise für landwirtschaftliche Artikel viel zu niedrig sind, kann Geld in ausreichenden Mengen in diesen Regionen NUR NOCH über Zuteilungen durch die Zentralregierung erscheinen, denn Geldschöpfung durch weitere lokale Verschuldung ist quasi unmöglich, weil Kreditsicherheiten praktisch nicht mehr vorhanden sind. Und diese Zuteilungen der Regierung müssen deshalb dauerhaft und regelmäßig erfolgen. Infrage kommen dafür: Sozialtransfers, Schergen-Gehälter für u.a. so unsinnige Behörden wie Homeland-Security, Rüstungsausgaben, Armeegehälter, Fördergelder für Schulen/Universitäten z.B. DEI-Projekte, Geldgeschenke (wie während der Pandemie) oder Studentenkredite, Maßnahmen zum Klimaschutz. Jede Form von QE der Notenbank, kommt dagegen in den betroffenen Regionen nicht an.
Trump und Musk wollen nun oder haben bereits mit DOGE massive Einsparungen vorgenommen, was aufgrund der Überschuldungskrise und den hunderten Milliarden für Zinszahlungen auch mehr als verständlich ist.
Leider sieht es für mich nach einer ausweglosen Situation aus, denn die Sparmaßnahmen müssen in den Fly-Over-States zu einer Deflationskrise führen. Diese könnte man dann wieder mit Geldgeschenken versuchen zu heilen, was dann wieder zu einer weiteren Verschuldung führen würde.
Es bleiben zwei Szenarien, die beide im Kollaps enden.
1) Deflationskrise
2) Hyperinflation kombiniert mit Staatspleite, weil die bisherigen Dollarsparer ihr Geld abziehen.
Ich würde es bevorzugen, wenn Trump & Co versuchen würden das bisherige „Can-Kicking“ behutsam fortsetzen würden, anstatt jetzt den Brüning zu machen und einen strikten Sparkurs einzuschlagen.
Was denkt Ihr dazu?
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