Haftung ist das Problem
ich plädiere seit > 30 Jahren dafür, daß Manager (=Angestellte von Großunternehmen) und Politiker (=Angestellte des Volkes) persönlich haftbar zu machen sind. Ihre Entscheidungen betreffen viele Menschen (die diesen Entscheidungen oft wehrlos ausgeliefert sind), ihre Entscheidungen stellen oftmals Wegscheiden für viele Jahre dar, ihre Entscheidungen sind für Wohl und Wehe von Anderen verantwortlich.
Jeder Manager HAT eine Managerhaftpflichtversicherung. Deshalb muss jeder Manager sich darum bemühen, möglichst keine Fehler zu machen. Um zu beweisen, dass keine Fehler gemacht wurden, engagiert man Gutachter, Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer, Zertifikatsaussteller.
Hätten wir eine persönliche Haftung, hätten wir:
- keine unsägliche Flut von katastrophal falschen Entscheidungen
- keine Flut von katastrophal unqualifizierten 'Entscheidungsträgern'
Die persönliche Haftung sorgt dafür, dass Manager keine Risiken eingehen. Politiker müssen aus finanziellen Gründen wiedergewählt werden, deshalb können sie keine Risiken eingehen. Nur Startups, idealerweise als GmbH organisiert, können Risiken eingehen. Wer jedoch ein hohes Risiko eingeht, sind die Mitarbeiter, die sich spezialisieren und somit von einem Unternehmen abhängig sind. Selbst Fußballtrainer (die Risikomanager schlechthin) sind im Falle des Scheiterns finanziell abgesichert.
Um riskante Entscheidungen zu ermöglichen (die man ja braucht, um den Fortschritt voranzutreiben) muss man also die persönliche Haftung abschaffen und eine gesichtswahrende Exit-Strategie (wie bei Fußballtrainern) ermöglichen.