Reich und doof und Sein und Zeit
Im Osten reich, im Westen reich!
Herr Durow hat nun den Vergleich.
Petersburg ist nicht Paris.
Die Hölle nicht das Paradies.
Der ausgesprochen schöne Mann,
der alles hat, was er nur will,
der sitzt nun in Paris ganz still
im Knast. - Wer hat, der kann.
Herr Durow ist nicht sehr gescheit.
Das Recht ist eine schöne Braut
so sie in ihrem Bette bleibt.
Nun juckt und kratzt die Luxushaut
im Land, wo Götter Urlaub machen
und Wanzen auch sardonisch lachen,
wenn so ein Russe als Franzose
herum spielt mit Pandoras Dose.
Noch ist er jung und ein Genie,
entsprechend sorglos webt sein Geist.
Nun sitzt der Bruder Sanssouci.
Sein Traum ist nach Diktat verreist.
Glaubt er, weil er Milliarden hat,
kann er die Welt zum Narren halten,
kann in ihr schalten oder walten
wie er will: Als Demokrat?
Geld ist Macht, so dacht' der Reiche.
Auch in Frankreich sei das so.
Nun hat er nur noch Bett und Klo.
Sein "Telegram" ist noch beim Scheiche.
Die Konkurrenz wird ihn zerfleddern,
sein Unternehmen ganz zerschreddern.
Noch bleibt ihm Kreativität
im Zellenraum. Die Zeit vergeht.
Das Kapital - auch das von Bübchen -
kann Freiheit sein, zugleich auch Knast.
Nun brennt die Hütte im Palast.
und auch in Durows Oberstübchen.
Zeit ist Geld! Wenn das so stimmt,
dann wird es flüchtig. Hinter Gittern
bleibt das Versauern und Verbittern;
ganz pessimistisch durchgetrimmt.
Geht auch die Freiheit in die Binsen,
die Zeit schlägt Wunden und bringt Zinsen.
Sie macht den schönsten Schönen alt
und auch den Heißesten bald kalt.
Ob Rettung naht? Das braucht noch Zeit.
Die Meinungsfreiheit braucht sie nicht.
Was einzig durch die Zelle bricht.
ist Langeweile, Ewigkeit.
Wäre er gut einzutauschen
zum Beispiel beim Geheimdienstplauschen?
Da muss er wohl noch etwas reifen.
Das muss der Russe jetzt begreifen.
Er ist ja schließlich auch Franzos'.
Das ist das Dumme an der Sache.
So reich und schön wie ahnungslos.
Das senkt den Preis ums Tausendfache.
Ja, manch nutzlos Ukrainer,
nur noch reicher und Schlawiner,
könnte Putins Herz erweichen,
wenn Macron ihn lieber hätte.
statt den Schönen und den Reichen.
Das ist Durows Schicksalswette,
die nur der Ami noch kann toppen.
Reich sein macht mächtig, kann aber floppen.
Wann also fliegt der Jet nach Osten?
Ist dann Herr Durow mit an Bord?
Kann er starten? Muss er rosten?
Und was wird das Ganze kosten?
Paris ist wirklich nicht sein Ort.
Und die Lehr' aus der Geschicht?
Die beachtet niemand nicht:
Es geht um Oligarchenmord.
Im Mittelmeer erst grad versunken
ist eine Yacht der Superreichen.
Die Bankster lynchen sich schon trunken.
Die Reichsten werden reiche Leichen.
Akkumulieren! Akkumulieren!
Und das mit wahrlich jedem Scheiss.
Die Freiheit fordert ihren Preis.
Die Bankster auf die Bären stieren.
Am Geld sollte die Welt genesen.
So hätt' auch Freiheit ihren Treffer.
Doch außer Spesen nichts gewesen.
Das süße Leben - nichts als Pfeffer...
der im Winde verweht.
Die Uhr steht. Der Tod will walten.
Fordert Tribut
mitten in der Flut.
Nichts bleibt beim Alten.
Nicht mal das Sein
samt Ruhm und Ehre,
Dein und Mein.