Paul C. Martins Weg von der Zustimmung (2000) zum Minimalstaat zu dessen Ablehnung (2005)
Hallo Dieter
Eine Vorfinanzierung ist z.B. nicht nötig bei freiwilligen Zusammenschlüssen, wobei die Führenden ihren Dienst ehrenamtlich im Dienste der Gemeinschaft ausüben. Das läßt sich durchaus organisieren, sofern die Masse der Bevölkerung für jeden überschaubar bleibt.
Deine Aussagen ... freiwilligen Zusammenschlüssen, wobei die Führenden ihren Dienst ehrenamtlich im Dienste der Gemeinschaft ausüben. und ... die Masse der Bevölkerung für jeden überschaubar bleibt., bedeuten, dass du von Gemeinschaften unterhalb der Dunbar-Zahl ausgehts, in denen ja nichts debitistisch vorfinanziert werden muss. In subsistenzbasierten Gemeinschaften ist eine arbeitsteilige vorzufinanzierende Produktion nicht notwendig.
Im Jahr 2000 war dottore noch Anhänger des Minimalstaates, wie seine Ausführungen in
https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=32728 Re: Warum denn keinen "Minimalstaat"? verfasst von dottore, 20.12.2000, 11:58
zeigen:
Der Staat ist dazu da, den wirtschaftlichen Prozess zu sichern. a) durch Verhinderung bzw. Bestrafung von Kriminalität, also nicht marktwirtschaftlicher d.h. freiwilliger Übertragung von Eigentum bzw. Kontrakten (betrifft auch zwischenstaatliche Kriminalität, z.B. Angriffskriege) und b) durch Gerichte, die vorgelegte Forderungen als valid und vollstreckbar erklären.
Wir brauchen keinen Staat, um Schulen bis hin zu Universitäten zu betreiben, keinen, der Subventionen auskippt (Landwirtschaft usw.), da dies den marktwirtschaftlichen Prozess hindert und zerstört und Ressourcen falsch alloziert, keinen, der Post, Bahn, Straßen und andere 'Staatsbetriebe' betreibt, keinen, der am Kapitalmarkt auftritt und dort Schulden macht, die das Preisniveau inflationieren, dann nie zurückgezahlt, dafür aber hochgebucht werden und arbeitslose Einkommen schaffen, die den Wirtschaftsablauf sklerosieren, keinen, der eine Monopolnotenbank betreibt, keinen, der die Altersversorgung seiner Bürger übernimmt und sie mit Volldampf an die Wand fährt (siehe Rentendiskussion in Deutschland), keinen, der seinen Bürgern die Hälfte ihrer Einkünfte abnimmt, um sie dann anders auszugeben als derjenige, der die Einkünfte erzielt hat, ausgeben würde, usw.
Ein Gemeinwesen mit einem solchen Minimalstaat und dies obendrein in direkter Demokratie ohne Parteien (!) und bürokratische Wasserköpfe funktioniert zehnmal besser als der Schlaz, durch den wir hier und heute jeden Tag waten müssen.
PCMs Hinweis, dass wir keinen Staat brauchen, …, der eine Monopolnotenbank betreibt, zeigt, dass er bis dorthin seine ökonomischen Betrachtungen in einem machtfreien Raum angesiedelt hat.
Erst mit dem Beitrag
https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=154846 Re: Die Entfesselung der Produktivkräfte verfasst von dottore, 22.11.2002, 12:46
in dessen Inhalt es, um mit dem geringst möglichen Schaden aus dem auf uns zueilenden Weltzustand herauszukommen, dem perfiderweise keine Uhr mit Zeitangabe umhängt, wann und in welcher Form er uns überraschen wird, geht, wendet dottore sich mit den Sätzen
Dagegen setzte ich meine, übrigens erst durch die vielen interessanten Diskussionen im Forum hier, im Laufe der letzten Monate gewonnene Erkenntnis, dass es erst der machtmäßig ausgeübte Zwang gewesen war, der das Wirtschaften in – fast schlagartig einsetzendem – hohem Tempo, mit hoher Leidens- und Leistungsbereitschaft startete.
- im Hinblick auf die bemerkenswerte Art der Entstehung - von der Idee des Minimalstaates ab und mit den Sätzen: Bei der Macht entscheidet nicht die Ausübung derselben, sondern deren Beibehaltung. Dies bedeutet automatisch Expansion - den ganzen debitistischen Systemcode mit dessen Sog-Kraft beinhaltend - dem machtbasiertem Debitismus zu.
Gruß - Ostfriese