Es ist (erstens) nicht meine Definition und (zweitens) haben Sie vollkommen recht, was das Erwürgen der kleinen Unternehmer betrifft.

zip, Donnerstag, 02.05.2024, 21:12 (vor 14 Tagen) @ Plancius1629 Views

Vielen Dank für das Aufzeigen der bürokratischen Zwänge, was die Dokumentationspflichten seitens der mittelständigen Unternehmen betrifft.

Ich möchte hier nicht um den Begriff der „Interpretation“ diskutieren. Es sind meinerseits erwähnte Fakten, die – und da bin ich vollständig bei Ihnen – über kurz oder lang dazu führen werden, dass sich Unternehmen personell verschlanken werden, um sich der Pflicht zur Dokumentierung entziehen zu können.

Selbst bei Kleinstbetrieben (dazu gehört meine GmbH), ist eine zunehmende Dokumentationspflicht erkennbar, der man sich nicht mehr entziehen kann. Im Jahr 2023 war dies beispielsweise der Zwang zur Registrierung beim „Transparenzregister“, was (pro Unternehmen) dem Bundesanzeiger Verlag eine zusätzliche Jahresgebühr von ca. 25 € (in meinem Fall) in die Kasse spült und neben der „Verwaltung“ meiner GmbH-Jahresbilanz somit an der 50€ Grenze jährlich kratzt. Für Nichts!
Hinzu kommen die Kosten beim Steuerberater, der die Bilanzdaten in einem speziellen Format mit teurer Software ebendahin übermitteln muss und mir das natürlich auch separat in Rechnung stellt.

Ein weiterer „Knaller“ war im Juni 2023 der „Nachweis der Elterneigenschaft“, damit eine esoterisch aufgestellte Neuberechnung bei den Sozialabgaben durchgeführt werden konnte. Für uns war das mit 7 Angestellten relativ überschaubar (insgesamt ein Arbeitstag, den Aufwand der Arbeitnehmer inkludiert) – wie sah es wohl bei Unternehmen aus, die 20, 50 oder 100 Arbeitnehmer haben?

Aktuell läuft eine Umstellung beim Serviceportal sv.net, welches es dem Steuerbüro bislang ermöglicht hat, die sozialversicherungspflichtigen Leistungen zentral abzuwickeln. Das SV-Meldeportal ist eine Webanwendung und dient u.a. der Abgabe von Meldungen und Beitragsnachweisen, die für die Vergangenheit korrigiert werden müssen, z.B. aufgrund einer Sozialversicherungsprüfung.
sv.net fungierte vereinfacht gesagt als „Übersetzer“ zwischen den unterschiedlich strukturierten Übergabeprotokollen der (rund 100) KVs. Damit ist nun Schluss. Der „Nachfolger“ heisst ITSG GmbH und löste einen umfangreichen Registrierungsprozess aus.

Dieser ganze Kleinscheiss reibt einen nur noch auf und ich kann die Leute verstehen, die „in den Sack hauen“ und ihren Laden auf klein fahren.

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.zip


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