Die ZB kann kaufen was sie will, erst wenn die Zweistufigkeit im Kern des Zentralbanksystems …
Hallo Otto
Auch ich habe schon seit Jahren den Eindruck, dass alles, was ich in meinem Leben über Volkswirtschaft gelernt habe, zu großen Teilen falsch gewesen ist. Millionen von Publikationen überall auf der Welt, die von Angebot und Nachfrage, Verschuldung, Zinsen, Geld und Spieltheorien handeln, sind angesichts der Entwicklungen der vergangenen Jahre eigentlich obsolet geworden: Nachfrage schafft sich kein Angebot, sondern umgekehrt, Verschuldung ist vollkommen nebensächlich und kann auch bei hohen Zinsen problemlos bis ins Unendliche ausgeweitet werden, Geld wird von den Zentralbanken einfach produziert, löst aber keine Inflation aus, weil die Börsen es am Ende einfach aufsaugen und die vielen komplizierten Modelle, die sich vermeintlich große Denker haben einfallen lassen und für die sie schließlich sogar Nobelpreise bekamen, sind lediglich Schaum auf großen Wellen, für den sich aber niemand wirklich interessiert.
Die Idee, dass Wirtschaft und Geld auch auf diese Weise funktionieren können, wäre noch vor wenigen Jahren für vollkommen absurd gehalten worden, widerspricht sie doch allen gängigen Lehrmeinungen. Aber was soll's, Einstein hat auch viele Jahre lang ziemlich allein mit seinen Theorien gestanden.
Es ist so lange nichts falsch, wie die geldpolitischen Operationen der zweistufigen Zentralbank noch funktionieren, wie @Ashitaka, an @Miesepeter gerichtet, in
https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=531476 Weil das zweistufige Zentralbanksystem funktioniert, Ashitaka, Dienstag, 09.06.2020, 23:21 @ Miesepeter 2502 Views
zu berichten weiß.
Es gilt, das Folgende …
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Hallo Miesepeter,
weil Kreditvergaben auf Kreditvergabestandards und Beleihungswertermittlungen noch immer funktionieren. Da helfen auch keine staatlichen Haftungsfreistellungen um die Kreditlinien bzw. die den Nichtkreditinstituten zugängliche Geldmenge längerfristig auszuweiten. Die deflationären Tendenzen wirken unverändert. Wir hatten das ja damals schon mal hier im Forum mit einigen ausdiskutiert. Nur weil aus Staatsanleihen durch Aktivtausch beim Kreditinstitut ZBG wird, wird ja den Kreditinstituten nicht ungehindert der Zugang bis vor den Tresen der ZB gewährt.
Aus Lang mach kurz, bedeutet eben nicht automatisch, dass damit inflationäre Impulse einhergehen müssen. Die gegenteiligen Impulse beweist Japan ja sehr gut. … wegfällt, wenn die durch die Kreditinstitute zu besorgenden Geldeinheiten ohne ausreichende / vorhandene Sicherheiten sowie positiver Kapitaldienstfähigkeiten buchbar bzw. beurkundbar werden, d.h. das Wertbegründende des Kreditwesens (Vertrauen = Verpflichtung) schwindet, öffnen sich die Schleusen.
Siehste doch genauso, oder?
Herzlichst,
Ashitaka
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… zu begreifen, um auch Argentiniens - seit 100 Jahren andauernde - wirtschaftliche Situation mit allen politischen Folgen beurteilen zu können.
Ich zitiere, um die Unterschiede auf die Leser selbst wirken zu lassen, Gunnar Heinsohns Anmerkungen aus der Eigentumsökonomik des letzten Jahrhunderts im Vergleich zur debitistischen Geldtheorie, wie sie lang und breit über mehr als 2 Jahrzehnte hier diskutiert und ausführlich von unserem sehr geschätzten Paul C. Martin ausgearbeitet wurde.
Zu solchem Scheineigentum (= Sicherheiten aus dem Nichts als Material für die Geldschöpfung) aus reichseigenen Instituten zählen beispielweise die 'Darlehnskassenscheine' im Ersten Weltkrieg, die 'Finanzwechsel' unter der Regierung Brüning und die 'Mefo-Wechsel' der Hitlerzeit, gegen die von der Reichsbank Noten emittiert werden mußten. In allen diesen Fällen ist das deutsche Geldsystem nicht anders zerstört worden als damals in dem heutigen Entwicklungsland Argentinien, das bis zur Weltwirtschaftskrise (1929 - 1930) zu den zehn reichsten Ländern der Welt gehört und damals vor Schweden, Frankreich, Japan oder Italien rangiert. (Seite 189)
Es ist nicht der Mißbrauch des Finanzministers, der zur Entwertung des Australs geführt hat, sondern die Unfähigkeit der Notenbank ihre Geschäfte wie eine Bank zu führen. Dies wiederum resultiert daraus, daß die argentinischen Banken nicht fähig sind, der Notenbank erstklassige Sicherheiten anzubieten. Der IWF räumt das lediglich indirekt dadurch ein, daß er 1991 unter der Regierung Menem einen currency board unterstützt, in dem die neue Währung, die wieder Peso heißt, im Verhältnis 1:1 an den Dollar gebunden wird. Damit läßt sich zwar Gelddrucken und Inflation stoppen, nicht jedoch die notwendige Schaffung eines tiefen Kapitalmarktes herbeiführen, der eine interne Verschuldungsfähigkeit ermöglicht hätte. Dazu ist die Verankerung einer zuverlässigen Eigentumsstruktur notwendig, die in Argentinien ungeachtet der Privatisierungen unter Menem in den 1990er Jahren gerade nicht gelingt. (Seite 143)
https://www.metropolis-verlag.de/Eigentumsoekonomik/717/book.do
Wird der argentinische Präsident Javier Milei scheitern?
Gruß – Ostfriese