Leserzuschrift: Die Auswirkungen der unregulierten Digitalisierung auf Gesundheit und Demokratie
Die Auswirkungen der unregulierten Digitalisierung auf Gesundheit und Demokratie - WCH Policy Brief
Eine nüchterne Analyse der Vierten Industriellen Revolution zeigt, dass die Menschen in der Praxis durch eine unregulierte Digitalisierung abgehängt und geschädigt werden.
World Council for Health
Die WCH-Expertengruppe fordert, Technologie mit Bedacht zu nutzen und digitale Innovationen, die im Rahmen der Vierten Industriellen Revolution eingeführt werden, einer genaueren Prüfung zu unterziehen, um zwischen dem zu unterscheiden, was nützlich und was schädlich ist.
Bath, 24. August 2023 - Eine politik- und naturwissenschaftliche Expertengruppe hat heute einen ausführlichen Policy Brief zu den Auswirkungen einer unregulierten Digitalisierung auf Gesundheit und Demokratie veröffentlicht.
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Wir sind Zeitzeugen der beschleunigten Umsetzung der Vierten Industriellen Revolution mit zentralen Akteuren, welche die digitale Transformation aller Lebens- und Produktionsbereiche anstreben. Aspekte der Digitalisierung können, wenn sie verantwortungsvoll umgesetzt werden, durchaus Vorteile mit sich bringen, zum Beispiel wenn es um die globale Konnektivität, den Zugang zu Informationen, Fernunterricht und Arbeit geht. Diese Vorteile sind breit beworben und diskutiert worden.
Dieses Kurzdossier wirft ein Licht auf die verborgenen Aspekte der Digitalisierung, die allzu oft ignoriert werden.
Die vierte industrielle Revolution und der Oberbegriff der Digitalisierung beinhalten eine Reihe positiver sowie negativer Innovationen, wobei letztere eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Gesundheit, die grundlegenden Menschenrechte und die Demokratie darstellen. Die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger müssen differenzieren und vorsichtig sein, was sie im Namen der Digitalisierung begrüßen und was sie ablehnen.
Was heute als Digitalisierung präsentiert wird, ist in Teilen eine aufgebauschte Ideologie sowie eine nicht hinterfragte Garantie für materiellen Profit und Macht. Sie wird der Öffentlichkeit und den politischen Vertretern über ein Fortschrittsnarrativ verkauft, das von der IT-Industrie und anderen an der Vierten Industriellen Revolution interessierten Akteuren wie dem Weltwirtschaftsforum (WEF) entwickelt wurde.
Es heißt fälschlicherweise, wenn wir nicht alles, was technologisch machbar ist, aufnehmen und nicht jeden Aspekt unseres Lebens und unserer Wirtschaft digitalisieren, werden wir wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten und gesellschaftlich zu Außenseitern werden. Dieses sorgfältig ausgearbeitete Narrativ spielt mit Existenzängsten und der Angst vor Ausgrenzung. Es soll die Menschen dazu bringen, alles unhinterfragt zu akzeptieren, was im Namen der Digitalisierung kommt.
Eine nüchterne Analyse der Vierten Industriellen Revolution oder Industrie 4.0 zeigt jedoch, dass die Menschen in der Praxis eher durch eine unregulierte Digitalisierung zurückgelassen und geschädigt werden.
Angefangen bei modernen Sklaven und Kinderarbeitern, die unter unmenschlichen und teilweise tödlichen Bedingungen die Rohstoffe für die Endprodukte abbauen, über die gesundheitsschädlichen Auswirkungen bestimmter technologischer Produkte auf die körperliche und geistige Gesundheit, die Aushöhlung des Grundrechts auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung bis hin zum Aufblühen von illegitimer Datengewinnung und biometrischer Massenüberwachung, die voraussichtliche Ersetzung von Teilen der menschlichen Arbeitskraft durch Maschinen, Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und die Bedrohung durch das Wettrüsten mit künstlicher Superintelligenz. Die negativen Auswirkungen der realen Welt werden durch ein Hochglanz-Marketing und die wilden Erzählungen einer Billionen-Dollar-Industrie sowie durch ideologisch motivierte Interessengruppen wie das WEF überschattet.
Das zerstörerische Potenzial der Industrie 4.0 für die Umwelt und das Ökosystem sowie die massive Verschwendung von Energie und anderen Ressourcen werden ebenfalls weitgehend ignoriert, wenn damit falsch umgegangen wird.
Nicht alles, was technologisch machbar ist, sollte auch eingesetzt werden. Ethische Erwägungen müssen über engstirnigen Interessen von Macht und Geld stehen. Es ist wichtig, Technologie mit Bedacht einzusetzen.
Das neu veröffentlichte, ausführliche WCH-Briefing zeigt einige Aspekte des Digitalisierungsprozesses auf, die sich negativ auf die (öffentliche) Gesundheit, grundlegende Menschenrechte und die Demokratie auswirken. Er erörtert die auf Strahlung basierende Mobilfunktechnologie (einschließlich 5G), die Auswirkungen einer übermäßigen oder fehlgeleiteten Nutzung digitaler Technologien auf die psychische Gesundheit und Entwicklung sowie die unmenschlichen Bedingungen, unter denen einige Technologien produziert werden. Darüber hinaus werden die Gefahren erläutert, die von der Überwachungswirtschaft, der digitalen Identität, einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) und der Idee einer bargeldlosen Gesellschaft ausgehen.
Das Dokument enthält politische Empfehlungen, um diese Probleme wirksam anzugehen und Schaden abzuwenden. Außerdem soll das Dokument den Leser in die Lage versetzen, in seinem eigenen Alltag fundierte Entscheidungen im Umgang mit bestimmten Technologien und den Auswirkungen der vierten industriellen Revolution zu treffen.
Den Aufruf zum bewussten Umgang mit Technologie hier herunterladen. [1]
Link: https://worldcouncilforhealth.substack.com/p/policy-brief-unregulated-digitalization
[1] https://worldcouncilforhealth.org/unregulated-digitalization
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Grüße
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Ich bin und zugleich nicht.