Die Grünen protestieren hier gegen die Teuerung ("Inflation"?)

Hannes, Sonntag, 23.04.2023, 19:24 vor 702 Tagen 4016 Views

Ich wünsche uns einen erfolgreichen Sonntag,
und ich bitte um Aufklärung durch die Volkswirtschaftsökonomen hier: Haben wir nun eine "Teuerung" (wie ich glaube) oder doch eine "Inflation"?

Mit meinem beschränkten Sachverstand würde ich behaupten: Die Inflation kommt ja erst dann, wenn die Löhne mit den Preisen steigen. So weit sind wir aber m. E. noch nicht?

Wäre ja auch nicht gut? Denn: Das würde meine Ersparnisse entwerten („Inflation“).

Eine Teuerung jedoch gäbe mir ja wenigstens noch die Chance, bestimmte Güter zu erwerben (in Notwehr), die werthaltig sind und billiger werden, in der Teuerung (beispielsweise Immobilien durch Notverkäufe wegen allgemeiner Teuerung)?

So gesehen (ich habe ja satt Einkommen und keine Schulden), würde ich – wenn schon – die Teuerung einer Inflation vorziehen. Oder?

Ja, die sogenannten „ganz Armen“ (die keine Einkommen aus gut bezahlten Jobs haben, etwa Neudeutsche ohne Job) sähen das sicherlich anders als ich: Die hätten lieber Inflation als Teuerung, da die Bürgergeldbeträge bei Inflation mehr oder weniger mit-steigen würden, was sie ja in der Teuerung absolut nicht tun. Ferner "Mietpreisbremsen" usw.

Mein Sonntag-Nachmittags-Spaziergang heute lieferte mir wieder viele Eindrücke, da kam diese Frage bei mir auf, siehe Bilder:
[image]

Ich hatte hier ja schon auf dieses Parteibüro der Grünen hingewiesen, insbesondere das Propaganda-Schaufenster in der Innenstadt, was die bekommen haben für ihre bösartigen Irreführungen (es wäre aber ungerecht gegenüber den GRÜNEN, die CDU in diesem Zusammenhang nicht zu erwähnen):

"Es gibt Klimaschutz nicht zum Nulltarif.
Hannes, inmitten des Landes S-A d. BRD in der EU, Mittwoch, 05.04.2023, 19:08 @ Dionysos3228 Views
klare Ansage vom Christdemokraten Schäuble.
….

Dass die Grünen diese Teuerung hier maßgeblich verursach[t]en (durch die „Energiewende“) ist unstrittig! Deshalb finde ich, dass dieser Protest gegen die „Inflation“ im Schaufenster im Stadtzentrum Magdeburgs unglaublich dreist (und ärgerlich!) ist:

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Bitte beachten, die GRÜNE JUGEND gehört zu den Unterzeichnern der Protest-Aufrufs, Frechheit!

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Was ich weiß: Die Preisentwicklung wird durch die offizielle Inflationsrate beschrieben.

Ich kenne jedoch keine „Teuerungsrate“! Jedenfalls nicht aus den Massenmedien.

Eine negative „Teuerungsrate“ würde m. E. mathematisch eine Deflation beschreiben (nie davon gehört!).

Schon die Auswahl der Waren (oder Sachen, wie z. B. Immobilien) manipuliert ja das Ergebnis.

Um bei dem Beispiel zu bleiben: Immobilien könnten m. E. eine deflationäre (negative) Kennziffer aufweisen, gleichzeitig zu der volkswirtschaftlich berechneten inflationären Kennziffer, je nach „Warenkorb“ des Rechenmodells!

Nähme ich nur Gurken und Tomaten in den Warenkorb, sähe die Teuerung wieder anders aus.
[[zwinker]]

Das bedeutet, auch die gern in den Massenmedien benutzte Klage über das Sinken der „Kaufkraft“ haut für mich in der Praxis absolut nicht hin, da bekanntlich einige Auserwählte durchaus auch in den schlimmsten Krisen auf Shoppingtour gehen. Ja, gerade dann tun die das, weil sich Kaufpreise für Jene ergeben.

Es gibt also wie bei der „Teuerung“ auch bei „Kaufkraft“ für mich ein Definitions-Problem.

Übrigens, als Techniker kenne ich das so nicht! Ein Ampere z. B. ist bis x Stellen nach dem Komma genau definiert. Aber in der Ökonomie ist der Wert einer Immobilie manchmal um Zehnerpotenzen differierend, schon mal je nach Verkaufszeitpunkt, klar.

Unter Ökonomen besteht sogar Einigkeit, dass der Wert einer Immobilie praktisch gar nicht exakt benannt werden kann. Ein Ampere aber ist immer ein Ampere, nicht mal nur „rund“, sondern „exakt“ 1,000000000000 Ampere jederzeit und bei jedem Wetter.
[[top]]

Ich habe das Problem übrigens praktisch bei der Grundsteuer mit dem Bodenrichtwert! Was für eine Voodoo-Mathematik! Sorry @Mirko!
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So wie auf dem Plakat im Schaufenster, wo die „Grüne Jugend“ mit den anderen Initiatoren die „Inflation“ bejammert, spricht also niemand von „Teuerung“!

Genau genommen ist Mit-Initiator VERDI (siehe Plakat unten) ja dann einer der Urheber der Inflation, so wie die GRÜNEN Urheber der Teuerung sind?

Die GRÜNEN haben hier planvoll die Teuerung verursacht, weil sie Hauptverantwortliche sind für das Sinken der Realproduktion hier, durch Energiekostensteigerung (Technik-Verunglimpfung, Fachkräftemangel u. v. a. m. bei Bildung / Vorbilder heute!), weil auch sie erhöhte Lohnkosten und erhöhte Produktionskosten erzeugt haben, ganz zu schweigen von der planvoll erzwungenen Erhöhung der Material- und Rohstoffkosten.

Das alles bedeutet volkswirtschaftlich: Teuerung! Oder?

Aber: VERDI z. B. wird im Nachgang m. E. nun für Inflation sorgen, weil die Gehälter und dann auch die Renten … Bürgergeld dem Anstieg der Teuerung nacheilen werden?

Also: ist es sinnvoll, zwischen Inflation und Teuerung zu unterscheiden? Und wenn ja, warum redet man nur immer über Inflationsraten?

Erfolgreiches Wochenende noch wünscht uns

H.

Teuerung / Inflation

Rybezahl, Montag, 24.04.2023, 22:05 vor 701 Tagen @ Hannes 1837 Views

bearbeitet von Rybezahl, Montag, 24.04.2023, 22:27

Hallo!

Zur Abgrenzung:

Eine Teuerung kommt dadurch, dass Vorprodukte teurer werden, zum Beispiel dadurch, dass Lieferketten gestört werden. Wir hatten dazu zahlreiche Beispiele, man denke beispielsweise an das Frachtschiff mit dem großen Schriftzug "Evergreen". Die Produzenten müssen teurer einkaufen bzw. auf teurere Vorprodukte zurückgreifen. Das wird an den Endkunden weiter gereicht.

Eine Inflation findet im Kapitalismus stets (systemimmanent) bis zum Bankrott statt, was man an den verschiedenen Asset-Klassen (Aktien, Bitcoin, Immobilien) sehen kann. Nun wird ein Getreide-Bauer in der BRD dadurch allein nicht teurer, wenn er weiterhin zum gleichen Preis Getreide anbieten kann, welches dann zu Brot gebacken wird. Erhöht sich hingegen der Preis für das Brotbacken (weil z.B. der Gaspreis steigt), dann wird auch das Brot teurer - der Bauer kann dafür nichts.

Letztlich hängt im kapitalistischen Preisgefüge aber alles mit allem zusammen. Natürlich wird auch der Bauer teurer, wenn der Gaspreis steigt. Er muss im Winter ja auch heizen - nur als Beispiel erwähnt.

Die sprunghafte Inflation (>2%) durch die sog. Corona-Krise ist demnach zunächst eine Teuerung, ausgelöst durch die mutmaßlich mutwillige Störung der Lieferketten. Es handelt sich meiner Ansicht nach um einen forcierten Rückbau der Lieferketten bzw. um die Bemühung, die Globalisierung zumindest teilweise rückgängig zu machen (De-Globalisierung).

Gruß!

Ketchup-Flaschen-Gleichnis

Hannes, Montag, 24.04.2023, 23:43 vor 701 Tagen @ Rybezahl 1978 Views

bearbeitet von Hannes, Montag, 24.04.2023, 23:46

Danke @Rybezahl. Dazu:

Hallo!

Zur Abgrenzung:

Eine Teuerung kommt dadurch, dass Vorprodukte teurer werden, zum Beispiel dadurch, dass Lieferketten gestört werden. Wir hatten dazu zahlreiche Beispiele, man denke beispielsweise an das Frachtschiff mit dem großen Schriftzug "Evergreen". Die Produzenten müssen teurer einkaufen bzw. auf teurere Vorprodukte zurückgreifen. Das wird an den Endkunden weiter gereicht.

Ja, ich hatte DIE GRÜNEN beschuldigt, maßgeblich für die Teuerung verantwortlich zu sein. Wenn Gas gefrackt aus USA umständlich aufwendigst hergeschippert werden muss, ersatzweise für die elegante Pipeline aus Russland, dann vervielfachen sich die Kubikmeterkosten Gas für Deinen "Produzenten", respektive Deinen "Endkunden". Das ist aber nur eine der vielen Folgen wirtschaftsschädigender Politik ("Energiewende").

Eine Inflation findet im Kapitalismus stets (systemimmanent) bis zum Bankrott statt, was man an den verschiedenen Asset-Klassen (Aktien, Bitcoin, Immobilien) sehen kann. Nun wird ein Getreide-Bauer in der BRD dadurch allein nicht teurer, wenn er weiterhin zum gleichen Preis Getreide anbieten kann, welches dann zu Brot gebacken wird. Erhöht sich hingegen der Preis für das Brotbacken (weil z.B. der Gaspreis steigt), dann wird auch das Brot teurer - der Bauer kann dafür nichts.

Ja, durch den Zinseszins wird irgendwann mal ein Jubeljahr fällig, das wussten also schon die alten Juden (aller 30 ...40 Jahre gab's dort eine allgemeine Schuldscheinvernichtung, ein Reset sozusagen, die Weinbergs-Eigentümer beispielsweise mussten den Zinsertragsverlust hinnehmen auf Weisung der Rabbis und die Knechte im Weinberg waren wieder frei - für den neuen Zyklus bis zum nächsten Jubeljahr, das die Obrigkeit überraschend ausrief).

Sie, die Juden damals, hatten bekanntlich beobachtet, dass Geld sich gleichsam immer auf einem Haufen sammelt, oder wenigen Haufen, mit der Zeit (durch Zinseszinseffekt wie heute auch) und die Masse hat endlich keines mehr. Dann bricht die Wirtschaft zusammen, Geld, der Blutkreislauf des Handels, fließt nicht mehr. Nicht gut.

Heute ist das die Geldpolitik ("Leitzins"), die das steuert (oder zu steuern versucht). Der Reset (wie vor, beim auserwählten Volk) wird ja auch wieder gefordert, wie man liest.

Was sein muss, muss sein. Die Mathematik will es. Ich bin ja überzeugt, dass unsere Obrigkeit das weiß. Dass ein GROSZER PLAN existiert.

In diesem Zusammenhang habe ich von dem "Ketchup-Flaschen-Gleichnis" gehört: Plötzlich kommt Ketchup, nach langer vergeblicher Provokation - so ist es auch mit der Inflation, plötzlich kommt sie und lässt sich dann nicht mehr durch die Finanzpolitik stoppen.

Letztlich hängt im kapitalistischen Preisgefüge aber alles mit allem zusammen. Natürlich wird auch der Bauer teurer, wenn der Gaspreis steigt. Er muss im Winter ja auch heizen - nur als Beispiel erwähnt.

Nochmal meine Frage: Die mutwillig ausgelöste Teuerung (GRÜNE, CDU, wer auch immer) führt erst zur Inflation, wenn die (Schlagwort:) "Lohn-Preis-Spirale-In-Gang-Kommt", die Gewerkschaften ("VERDI") höhere Löhne durchsetzen. Und sie wird in Gang kommen, die Spirale (Inflation) denke ich.

Wann, weiß Niemand. Das ist ja das Problem bei der Geldanlage.

Warum lese ich immer von der Inflationsrate, nie von der Teuerungsrate?

Sicher ist, dass Vorsatz dahintersteckt, nicht Dummheit. Es soll planmäßig kaputtgemacht werden. Wir sind betroffen.

Gute Nacht

H.

Die sprunghafte Inflation (>2%) durch die sog. Corona-Krise ist demnach zunächst eine Teuerung, ausgelöst durch die mutmaßlich mutwillige Störung der Lieferketten. Es handelt sich meiner Ansicht nach um einen forcierten Rückbau der Lieferketten bzw. um die Bemühung, die Globalisierung zumindest teilweise rückgängig zu machen (De-Globalisierung).

Gruß!

Lohn-Preis-Spirale

Rybezahl, Mittwoch, 26.04.2023, 21:45 vor 699 Tagen @ Hannes 1560 Views

bearbeitet von Rybezahl, Mittwoch, 26.04.2023, 21:49

Hallo!

Nochmal meine Frage: Die mutwillig ausgelöste Teuerung (GRÜNE, CDU, wer auch immer) führt erst zur Inflation, wenn die (Schlagwort:) "Lohn-Preis-Spirale-In-Gang-Kommt", die Gewerkschaften ("VERDI") höhere Löhne durchsetzen. Und sie wird in Gang kommen, die Spirale (Inflation) denke ich.

Und wie soll die in Gang kommen, außer
1) durch Subventionen, die begrenzt sind durch
1a) Steuergelder
1b) Staatsschulden oder
2) durch Staatspapiergeld?

Fall 1: Die Lohn-Preis-Spirale begrenzt sich selbst, da die Unternehmen nun einmal nicht unbegrenzt Geld verdienen. Auch der Staat kann nicht unendlich subventionieren, da die Steuereinnahmen begrenzt sind. Und auch mit den Staatsschulden ist irgendwann Schluss.

Fall 2: Hyperinflation.

Dass die Menschen im öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung bekommen, heißt nichts anderes, als dass alle anderen Menschen (die in der freien Wirtschaft) weniger vom Kuchen abbekommen.
Aber das folgt nur der Logik des totalen Staates. Und irgendwann ist die Staats-Lobby so groß, dass es kein Zurück mehr gibt: Der Staat frisst sich am Ende selbst auf, indem er die freie Wirtschaft auffrisst. Die Staats-Lobby wird dann irgendwann so übergriffig und eklig, dass es kaum noch weh tut, wenn sie dann schlussendlich auch restlos verschwindet; ja, verschwinden muss.

Die nächsten Tage sollte auch die neue Pressemitteilung zur Geld- und Kreditmengenentwicklung in der EU-Zone erscheinen:
https://www.ecb.europa.eu/press/pr/stats/md/html/index.de.html
Bin gespannt, ob die Menge M1 den dritten Monat in Folge schrumpft.
Ab einem Quartal Schrumpfkurs kann man evtl. seine eigenen Schlüsse ziehen?

Gruß!

Ist Deine Abgrenzung richtig? Ich würde Inflation (lat. Aufblähung) so definieren, dass das Geld gegenüber allem anderen an Wert verliert - was gleichbedeutend ist mit: steigende Preise bei allem. owT

BerndBorchert @, Mittwoch, 26.04.2023, 00:24 vor 700 Tagen @ Rybezahl 1492 Views

Gefällt mir nicht.

Naclador @, Göttingen, Mittwoch, 26.04.2023, 12:37 vor 699 Tagen @ BerndBorchert 1543 Views

Inflation bedeutet, dass die Geldmenge erhöht wird und das Geld durch diese Umstand an Wert verliert, also durch ein Überangebot an Geld und nicht durch ein Unterangebot an Waren und Dienstleistungen.

Teuerung bedeutet, dass die Preise steigen, unabhängig von der Ursache, ist also der allgemeinere Begriff. So würde ich das sehen.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

INFLATIO ANTE PORTAS

Hannes, Donnerstag, 27.04.2023, 01:00 vor 699 Tagen @ Naclador 1680 Views

bearbeitet von Hannes, Donnerstag, 27.04.2023, 01:54

Guten Abend @Naclador,

ich sehe das genau so, wie Du das beschreibst.

Inflation bedeutet, dass die Geldmenge erhöht wird und das Geld durch diese Umstand an Wert verliert, also durch ein Überangebot an Geld und nicht durch ein Unterangebot an Waren und Dienstleistungen.

Ja. Aber mit Einschränkung: "Dass das Geld an Wert verliert" ist nicht immer "durch den Umstand" bedingt, das die "Geldmenge erhöht wird", dazu weiter unten.

Teuerung bedeutet, dass die Preise steigen, unabhängig von der Ursache, ist also der allgemeinere Begriff. So würde ich das sehen.

Eine "Teuerung" entsteht hier aus Gründen, die ich ja bereits in meinem Eröffnungsbeitrag nannte: Teuerung durch u. a. "... das Sinken der Realproduktion hier, durch Energiekostensteigerung, weil auch sie erhöhte Lohnkosten und erhöhte Produktionskosten erzeugt haben (Technik-Verunglimpfung, Fachkräftemangel u. v. a. m. bei Bildung / Vorbilder heute!), ganz zu schweigen von der planvoll erzwungenen Erhöhung der Material- und Rohstoffkosten.

Das alles bedeutet volkswirtschaftlich: Teuerung! "

Gruß,
Naclador

Dass die "Teuerung" entsteht, hat m. E. mit der reinen Geldpolitik (z. B. EZB) wenig zu tun, erst mal, sekundär vielleicht.

Diese Geldpolitik bewirkt ggf. das Entstehen von Inflation, auch "versehentlich" (mein hier genanntes Ketchup-Flaschen-Gleichnis), "versehentlich" - so will ich das mal nennen (ja, hinterher sind immer alle schlauer).

Du titelst: "Gefällt mir nicht." - Mir auch nicht, denn: INFLATIO ANTE PORTAS, das gefällt mir nicht, denn so schrieb ich bereits: "Das würde meine Ersparnisse entwerten („Inflation“). Eine Teuerung jedoch gäbe mir ja wenigstens noch die Chance, bestimmte Güter zu erwerben (in Notwehr), die werthaltig sind und billiger werden, in der Teuerung (beispielsweise Immobilien durch Notverkäufe wegen allgemeiner Teuerung)?"

Ich schrieb, dass Inflation erst auftritt, wenn, wie es jetzt passiert: „VERDI z. B. wird im Nachgang m. E. nun für Inflation sorgen, weil die Gehälter und dann auch die Renten … Bürgergeld dem Anstieg der Teuerung nacheilen werden?“, also wie Du richtig schreibst: „durch ein Überangebot an Geld“ - Nichts anderes schrieb ich ja auch.

Hier eine Grafik von mir schnell mal eben zur Veranschaulichung meiner Aussage im Stile der Mengenlehre. Die zwei beispielhaften Teuerungsmodelle (blaue und grüne Umringungen) sind nur Teilmenge einer Inflation (roter Kreis), die immer auch zumindest einen Teil der Arbeitseinkommen (Löhne und Gehälter) enthalten muss (sonst wäre es ja nur eine Teuerung!):

[image]

Man sollte aus dem Schema erkennen, dass ich nicht DIE-EINE-TEUERUNG sehe, vielmehr sehe ich Varianten von Teuerungen in der Praxis, Eigenzitat: „Gurken und Tomaten in den Warenkorb" zur Ermittlung der Teuerungsrate #2. Es gibt unendlich viele Variationen von "Teuerungen". Je nach Warenkorb, Berechnungsmodell, Teuerungsratenberechnungsvorschrift zwecks Erzielung dieses oder jenes gewünschen Ergebnisses ....
[[ironie]]

Was man im Schema sehen sollte, ist, dass es m. E: keinesfalls immer so ist, dass: „die Geldmenge erhöht wird und das Geld durch diese Umstand an Wert verliert“. Vielmehr kann schon eine Teuerung der Lebensmittelpreise und Immobilienpreise bewirken, dass „das Geld durch diese Umstand an Wert verliert“, wie Du schreibst. Auch schon Teuerung, ohne Inflation, verarmt die Leute!
Und: Es gibt keine Inflation ohne Lohnkosteninflation! Zumindest teilweise müssen die Löhne hoch. Anderenfalls nenne ich das dann Teuerung. Und das würde ich dann auch als "Deflation" (unter Umständen) benennen, was aber schon wieder eine völlig andere Geschichte ist, und führte mir hier auch zu weit.

Für mich war diese Unterscheidung Teuerung/Inflation wichtig, es gibt für mich partielle Teuerungen und allumfassende (Hyper-)Inflation.

Für mich ist das so wichtig, weil ich auf zwei zeitlich nacheinander ablaufende Phasen hoffe, noch mal, vereinfacht gesagt: Zuerst steigen die Gurkenpreise („Teuerung#2“), durchaus bei fallenden Immobilienpreisen („Teuerung#1“ negativ), dann erst kommt die Inflation in Gang: Eigenzitat “ ... führt erst zur Inflation, wenn die (Schlagwort:) "Lohn-Preis-Spirale-In-Gang-Kommt", die Gewerkschaften ("VERDI") höhere Löhne durchsetzen. Und sie wird in Gang kommen, die Spirale (Inflation) ..."

Aber @Rybezahl schrieb: "Dass die Menschen im öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung bekommen, heißt nichts anderes, als dass alle anderen Menschen (die in der freien Wirtschaft) weniger vom Kuchen abbekommen." Da hat er Recht, finde ich.

Aber wurde das für die Inflation erforderliche viele (Luft-)Geld nicht schon in den letzten Jahrzehnten in Umlauf gebracht und wird massenhaft gehortet? Die Menge dürfte doch schon für eine stattliche Inflation ausreichen, wenn plötzlich diese Geldflut auf dem Markt hereinbricht, in einer nächsten "Finanzkrise" z. B.? Oder irre ich mich? Müssen die wirklich noch Geld herausgeben? Ich erinnere an die doch erfolgte Vorbereitung der Zentralbanken in diesem Sinne, Schlagwort „Finanzkrise“, "Bankenrettung", "Eurorettung".

Sie haben die Inflation nicht erwartet, wahrscheinlich glauben sie selbst daran, dass sie wieder vergeht, aber das ist völlig irrelevant! Siehe Ketchup-Gleichnis.

Gute Nacht

H.

PS: ""Das ist die größte Tarifsteigerung in der Nachkriegsgeschichte im öffentlichen Dienst", sagte Verdi-Chef Frank Werneke" QUelle: https://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/oeffentlicher-dienst-groesste-tarife...

Und außerdem, m. E. falsch, in dem Artikel dies: "Zunächst sollen steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 3000 Euro die Auswirkungen der Inflation für die Beschäftigten von Bund und Kommunen dämpfen." Ist es nicht (bis jetzt noch) im Wesentlichen eine Teuerung, die kompensiert werden soll?

Debitismus: Inflation wird definiert durch steigende Kreditaufnahme

Rybezahl, Mittwoch, 26.04.2023, 17:55 vor 699 Tagen @ BerndBorchert 1537 Views

bearbeitet von Rybezahl, Mittwoch, 26.04.2023, 18:07

Hallo!

Inflation: Heute gesamthaft mehr Kredit im System als gestern.
Deflation: Heute gesamthaft weniger Kredit im System als gestern.

Eine Teuerung habe ich oben so beschrieben, dass ein Produzent z.B. auf einen teureren Lieferanten umsteigen muss. Deshalb muss ja nicht zwangsläufig die Kreditmenge im System wachsen.

Deshalb kann eine Teuerung während einer (beginnenden) Deflation für den Normalverbraucher auch wie Inflation aussehen. Diese Sicht ist jedoch ein Trugschluss.

Gruß!

"steigende Kreditaufnahme" (Verschuldung) = notwendige Vorfinanzierung des BIP-Wachstums. Ohne Verschuldung kein BIP. [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 27.04.2023, 21:36 vor 698 Tagen @ Rybezahl 1360 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 27.04.2023, 21:55

Widerspruch + Trostpflästerchen! Inflation ist steigende Kreditaufnahme ohne zusätzliche werthaltige Sicherheiten

Mephistopheles, Freitag, 28.04.2023, 08:05 vor 697 Tagen @ Rybezahl 1389 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 28.04.2023, 08:10

Hallo!

Inflation: Heute gesamthaft mehr Kredit im System als gestern.
Deflation: Heute gesamthaft weniger Kredit im System als gestern.

Eine Teuerung habe ich oben so beschrieben, dass ein Produzent z.B. auf einen teureren Lieferanten umsteigen muss. Deshalb muss ja nicht zwangsläufig die Kreditmenge im System wachsen.

Deshalb kann eine Teuerung während einer (beginnenden) Deflation für den Normalverbraucher auch wie Inflation aussehen. Diese Sicht ist jedoch ein Trugschluss.

Gruß!

Es muss nicht notwendigerweise zu einer Inflation kommen, wenn zusätzliche werthaltige Sicherheiten erbracht werden. Z.B. Güter, die bisher unverschuldet waren, plötzlich mit einer Hypothek belastet sind. [[top]]

Jeder der Inflation vermeiden möchte, und das ist mein Trostpflästerchen, kann sich schon mal über die Schulden freuen, die ihm plötzlich aufgehalst werden, ohne dass er einen Kredit aufgenommen hat. :-D
So viel muss einem die Inflationsbekämpfung doch wert sein?

*******************
Die Spasskase meines Vertrauens schickt mir heute eine Umfrage, ich solle doch bewerten, wie ich die Nachhaltigkerit ihrer Kreditvergabe beurteile usw.
Ich finde solche Umfragen immer lustig, deswegen Spasskasse. :-)

Ich werde sie bitten, mir einen Kredit zu gewähren zur Sanierung meiner Holzheizunfg und für neue Fenster und allgemeine Dämmung für das Haus, allerdings ohne Sicherheiten.

Mal gespannt, wie sie darauf reagieren.
Das wird sicher lustig. [[euklid]]

Gruß Mephistopheles

[[hüpf]]

Kredit ohne "Sicherheiten" gibt es nicht.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Freitag, 28.04.2023, 08:49 vor 697 Tagen @ Mephistopheles 1405 Views

Zumindest ein lausiger Kreditvertrag muss vorhanden sein, um die Giralgeldschöpfung zu realisieren. Geld ohne Sicherheiten gibts nur via Darlehn (Geldleihe) und die ist garantiert uninflationär. :-P

Grüße

--
[image]

A fuera!

Richtig. Zumal die Kreditbank mit ihrem EK als haftender Bürge auftritt ..

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 28.04.2023, 09:36 vor 697 Tagen @ FOX-NEWS 1393 Views

bearbeitet von Beo2, Freitag, 28.04.2023, 10:13

Kredit ohne "Sicherheiten" gibt es nicht. Zumindest ein lausiger Kreditvertrag muss vorhanden sein, um die Giralgeldschöpfung zu realisieren.

Außerdem haftet die kreditgebende Bank mit dem eigenen EK beim Tilgungsausfall. Sie tritt ja als Bürge des Kreditnehmers auf - mindestens so lange, bis sie sich mit etwas Pfändbarem wieder schadlos stellen kann. Das klappt aber nicht immer.

Allein das schon, neben weiteren Nebenleistungen, rechtfertigt die Zinsnahme.
Mit Gruß, Beo2

Welche Sicherheiten bietet denn eigentlich die Bunzelrepublik für die von ihr begebenen Staatsanleihen, ihr beiden Schlauberger?

Mephistopheles, Freitag, 28.04.2023, 12:19 vor 697 Tagen @ Beo2 1424 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 28.04.2023, 12:37

Kredit ohne "Sicherheiten" gibt es nicht. Zumindest ein lausiger Kreditvertrag muss vorhanden sein, um die Giralgeldschöpfung zu realisieren.

Außerdem haftet die kreditgebende Bank mit dem eigenen EK beim Tilgungsausfall. Sie tritt ja als Bürge des Kreditnehmers auf - mindestens so lange, bis sie sich mit etwas Pfändbarem wieder schadlos stellen kann. Das klappt aber nicht immer.

Ihr Beide habt meine Aussage nicht verstanden. Sie lautete: Es gibt auch Schulden, die entstehen ex nihilo.

Allein das schon, neben weiteren Nebenleistungen, rechtfertigt die Zinsnahme.
Mit Gruß, Beo2

Die Zinsnahme bedarf keiner Rechtfertigung, da eine Rechtfertigung nur eine Meinungsäußerung ist.
Zinsen stammen aber aus der Welt der Tatsachen und nicht aus der Welt der Meinungen.

Gruß Mephistopheles

Frag das doch die Käufer der Staatsanleihen - sie erklären es Dir gerne (an meiner statt)! [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 28.04.2023, 13:53 vor 697 Tagen @ Mephistopheles 1319 Views

Mir geht es um TATSACHEN, nicht um Erklärungen. Im Sinne Ludwig Wittgensteins: Die Welt ist alles, was der Fall ist.

Mephistopheles, Freitag, 28.04.2023, 14:39 vor 697 Tagen @ Beo2 1399 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 28.04.2023, 15:20

Eigentum, Besitz, Besicherung, Absicherung, Haftung usw.

Ostfriese @, Freitag, 28.04.2023, 17:59 vor 697 Tagen @ Mephistopheles 1697 Views

Hallo Mephistopheles

Es gibt auch Schulden, die entstehen ex nihilo.

Es gelten PCMs Erkenntnisse, dass es nur einen Staatszweck: Staatsmachterhalt – und fertig gibt und dass das System nicht mit den Elementen des Systems selbst verändern werden kann.

Die Überlebenszeit und -fähigkeit der Ordnung können nur aus auf Gewalt basierenden Verschuldungs- und Besicherungsfähigkeiten ableitet werden. Die den Bürgern mittels Machtzessionen eingeräumten Rechte (Rechtsstaat, Wohlstand für alle, usw.) sind Simulationen – sie dissimulieren nur die wahren Hintergründe des aus Gewalt hervorgegangenen und auf Gewalt beruhenden Systems. Sie haben aus debitistischen Gründen keinen dauerhaften Bestand. Durch Waffengewalt und die Worte charismatischer Führer mit ihrer Entourage wird die Unterwerfung über die Zeit hinweg zentralinstanzlich bis zum heutigen Geldsystem erzwungen. Debitistische Systeme betätigen sich der Zeit, um die Erfüllung der Schulden ohne letztendliche Zahlung in die Zukunft zu schieben.

Dieser den Untertanen auferlegte Zwang zur Abgabeneinheit zwecks notwendiger Besicherung der debitistisch nicht tilgbaren Erstverschuldung, die sich aus der Notwendigkeit der Vorfinanzierung der staatlichen Instanzen zwecks Staatsgründung ergibt, diskutiert die Eigentumsökonomik nicht in aller Deutlichkeit. Die H/Ssche EÖ weist der Abgabe nicht die alles entscheidende Bedeutung zu. Sie stellt die Ökonomie in einen machtfreien Raum.

Die von HS vorgelegte Eigentumsökonomik ist ungemein scharfsinnig und zertrümmert die alle sämtlich auf einem wie auch immer und noch so elegant gewundenen) Tauschparadigma und obendrein der Vermanschung von Eigentum und Besitz (!) basierenden Theorien der Klassik, Neoklassik und des Monetärkeynesianismus. Bravo!

Es bleibt aber eine Schalmeientheorie (Friede, Freude, Eierkuchen, Freie, Freiwilligkeit, usw.), die den Schuldendruck zwar hereinbittet (aber, bittschön, nur den justiziablen privaten) und völlig klar durchexerziert, aber eben den Schuldendruck ex nihilo (coercive power; dabei Obereigentum der HERRschaft als coercive asset) nicht behandelt, sondern nur die Ergebnisse der obrigkeitlichen Besicherungs- und Erzwingungsmöglichkeiten, von denen der Privatsektor bei dessen staatsinduziertem Wirtschaften ‘profitiert’.

Deshalb muss der Begriff "Eigentum" in der "Eigentumsökonomik" von HS in seine (früher selbstverständlichen, heute übersehenen) Bestandteile zerlegt werden: Obereigentum und Untereigentum. Die Beziehung zwischen diesen gilt es zu erhellen. Dies eben in Form einer historisch einwandfrei gestützten "Macht"- bzw. Posaunentheorie.

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=363147

@Ashitakas antwortet auf @Silkes PS aus https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=434085

Zentralinstanz = (vor)finanziert, besichert (diese abgesichert), legitimiert,
Vorfinanzierung der Zentralinstanz = Staatsschulden, per Zwangsanleihen
Besicherung der Vorfinanzierung = Steuern
Absicherung der Besicherung = Redistribution
Haftung für die Vorfinanzierung = Potentiale der Staatsbürger
Legitimierung der Zentralinstanz = Machtzession (Bindung der Gewalten, Freiheitsversprechen)


in https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=434134

Zinsen stammen aber aus der Welt der Tatsachen und nicht aus der Welt der Meinungen.

Uwe Wesel zeigt ausführlicher, dass der Staat in der neolithischen Revolution im Übergang von Gemeinschaften der Jäger und Sammler zu sesshaftem Ackerbau und Viehzucht betreibenden Bauern-Gesellschaften jenseits der Dunbar Zahl als theoretische kognitive Grenze der Anzahl an Menschen, mit der eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann, extern aus der Unterwerfung friedlicher Ackerbauern durch kriegerische Hirtenvölker hervorging. Neben Heraklit (um 520 v. Chr. – um 460 v. Chr.) war auch Ibn Ibn Khaldun (1332 – 1406) zur Erkenntnis gelangt, dass der Krieg der Vater jeder Entfaltung ist. Der Staat entwickelt sich ihnen zufolge aus der Unterjochung friedlicher Ackerbauern durch kriegerische Hirtenvölker.

Der Kapitalismus hat seine Ursache und seine Begründung nicht in seinen Verwerfungen. Um zu erkennen, dass die Symptome als die Ursachen, der alles aus dem Gleichgewicht drängenden Entwicklungen (@Ashitaka) ausscheiden, ist festzustellen, dass wir es grundsätzlich und unmittelbar mit dem Kapitalismus und dem Zins zu tun haben, sobald Machtsysteme erscheinen, um terminlich-fixierte-sanktionsbewehrte Abgaben per Zwang zu erheben. Der Kapitalismus hat seine Ursache und seine Begründung nicht in seinen Verwerfungen. Der Niedergang des Schlecker-Imperiums z. B. ist nicht im System begründet, sondern in den ökonomischen und betriebswirtschaftlichen Fehlern der Eigentümer.

Zu Beginn stehen also Herrscher mit ihrer Entourage, die mittels Waffenmonopol der unterworfenen Bevölkerung aus Sippen, Dörfern oder ganzen Stämmen eine terminlich-fixierte sanktionsbewehrte Schuld ex nihilo – also nicht per Kontrakt – in Form von Abgaben, Tribute oder Steuern mit Zwang auferlegen. Am Anfang gibt es also weder Kredit noch Geld. Es gilt zu verstehen, dass diese Abgabeneinheiten schon von Beginn an die zwingend notwendigen Besicherungen für die Redistributionen an die treu dienende Entourage des Zwingherrn sind.

Säumige Abgabenschuldner, die also im Abgabenminus sind und die Sanktionen vermeiden wollen, leihen sich das terminlich-fixierte-sanktionsbewehrte zu leistende Abgabengut von Abgabenschuldnern, die sich im Abgabenplus befinden. Das Schulddokument, das zwischen diesen beiden Abgabenschuldnern geschlossen wird und das wiederum einen Termin enthält, kann VOR diesem vom Gläubiger seinerseits wieder für ihn mittels Gläubigerzession zu zusätzlichem Abgabengut gemacht werden. Der Diskont (= Abschlag) wird nach heutigem Verständnis zum Zins, wenn von unten gerechnet wird. Der ursprüngliche Zinnß (=Abgabe) und der heutige Zins sind also Funktionen der Zeit. Die regelmäßige Surplus-Erzwingung von Abgabengütern über den Subsistenzbedarf auch über die eigene Bevorratung hinaus ist dem Zwang der Zwingherrschaft geschuldet.

Von Mesopotamien aus, in dem ein voll entwickelter Kapitalismus mit dem standardisierten Silber in Parität zum Getreide als Abgabengut einschließlich Börsen für Abgabengüter vorhanden war, führt der Weg in einer direkten Linie zu den heutigen weltweiten Zuständen.

Jenseits der Dunbar-Zahl ist der Debitismus mit seinen Gesetzen und dem in ihm zu beobachtenden Kapitalismus alternativlos. Ein Geldsystem, das den Zwang zur Abgabenerhebung zwecks notwendiger Besicherung der Staatsverschuldung begreift, kann nicht dem Gemeinwohl dienen. Gemeinwohl einer dann deutlich geringeren Anzahl von Menschen kann nur gelingen, wenn Forderungen in der Zukunft nicht gebucht werden können und Machtsystemen die Aufschuldung verwehrt werden können.

Ibn Khaldun: Alle Dynastien starten mit geringer Steuerlast, um dann mit maximaler Steuerlast zu scheitern.

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=259309

Gruß - Ostfriese

Rechtsstaat (kurze Zusatzbemerkung)

Mephistopheles, Freitag, 28.04.2023, 20:15 vor 697 Tagen @ Ostfriese 1395 Views

Die den Bürgern mittels Machtzessionen eingeräumten Rechte (Rechtsstaat, Wohlstand für alle, usw.) sind Simulationen – sie dissimulieren nur die wahren Hintergründe des aus Gewalt hervorgegangenen und auf Gewalt beruhenden Systems.

Rechtsstaat ist keineswegs (das wird häufig missverstanden) das Recht der Bürger, sondern das Recht des Staates, dass dieser sich selber zum eigenen Zweck setzt. Abgaben lassen sich nun mal leichter eintreiben, wenn jeder genau weiß, was er abzugeben hat. Dieses exakte Wissen ist in seiner ökonomischen Bedeutung für die individuelle Planung und ihr wirtschaftliches agieren gar nicht zu überschätzen.

Das Recht, was selbst Dottore nicht glauben wollte, bindet jedoch nicht den Staat, der es je nach Opportunität einfach aus den Angeln hebt und seine eigenen Gesetze in den Wind schießt, wann immer es ihm opportun erscheint.

Wäre dem nicht so, dann hätte es die Anleihenkäufe und die Bilanzausweitung der EZB niemals geben dürfen und das System wäre bereits 2008 am Ende gewesen. Das war nämlich alles illegal; d.h., die Gesetze wurden post festum umgebogen, bis sie wieder zu den tatsächlichen Gegebenheiten pasten.

Die EU ist derzeit ein Tanker, bei dem der Diesel ausgegangen ist und der sich niur noch aufgrund der Massenträgheit weiter fortbewegt.

Die einzige Perspektive, welche die EU hat, ist Russland in die Knie zu zwingen und den Leichnam zu fleddern. Gelingt das nicht, dann ist die EU - und allerspätestens kurz darauf, die USA am Ende; wenn es nicht, was ich allerdings vermute, die USA bereits kurz vorher aus inneren Widersprüchen zerreißt.

Gruß Mephistopheles

Na gut, ich erkläre es Dir (anstelle der Gläubiger) .. [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Samstag, 29.04.2023, 09:53 vor 696 Tagen @ Mephistopheles 1326 Views

bearbeitet von Beo2, Samstag, 29.04.2023, 10:32

.. sogar für Jedermensch verständlich:

Welche Sicherheiten bietet denn eigentlich die Bunzelrepublik für die von ihr begebenen Staatsanleihen, ihr beiden Schlauberger?

Die Sicherheiten des Staates, mit denen seine Anleihen grundsätzlich'! unterlegt sind, sind die folgenden :

_ 1) das gesamte physische Staatsvermögen: Land und Wasser, Immobilien, Infrastruktur etc.;
_ 2) sein Vermögen, die Höhe des eigenen Einkommens selbst zu bestimmen = die Steuereinnahmen;
_ 3) die tägliche Leistungsbereitschaft der Staatsbediensteten (Beamten u. Angestellten) sowie der privaten gewerblichen Lieferanten des Staates;
_ 4) die Bereitschaft des Staates, mit seinen Organen dein Leben, dein Eigentum, und deine Vertragsrechte zu schützen;
_ 5) die Fähigkeit, seine Schulden - falls nötig - einfach für nichtig zu erklären und dies auch durchzusetzen;

Wer bietet mehr? Brauchst Du noch mehr Sicherheiten? Da findet sich sicher noch was ...

Und zu guter Letzt: Welche Alternative bietest DU uns denn an ?? Raus mit der Beschreibung! Nur verbal herum zu furzen, bringt nichts (außer dem Nihilismus) .. schon gar nicht in einem evolutionären Wettbewerb zwischen Ideen und Konzepten.
Mit Gruß Beo2

PS: Woran erkennt mensch "Fachidiotie": Ein Fachidiot (egal ob Profi oder Laie) ist nicht in der Lage, sein vermeintliches Wissen allgemein verständlich darzustellen.

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