Doch. Alle. Alle Zivilisationen sind ausgestorben. Das ist ein wichtiges Thema (welches in diesem Forum aus unerfindlichen Gründen jedoch tunlichst vermieden wird)

Mephistopheles, Montag, 05.09.2022, 15:41 (vor 854 Tagen) @ Rain2797 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 05.09.2022, 15:55

Der Spin der Reportage geht aber schon in Richtung: Keine Kinder.


Ich nehme an, es gibt kein anderes Volk, das freiwillig aussterben will.

Die ersten (bekannt) waren die Römer. Ab der Zeit des Augustus nahm die Zahl der Kinder dramatisch ab. Augustus erließ jede Menge Ehegesetze, um die Geburten zu fördern, wie schon Adolf Hitler. Hat alles nichts geholfen. Die Römer behalfen sich schließlich damit, dass sie ihre Legionen mit Fremdvölkern füllten. Nur die Befehlshaber waren zunächst noch römischstämmig, jedoch nicht lange. Kaiser Konstantin war kein Römer.

Bei den Griechen war das genau so, nur ein paar Jahrhunderte früher. Man findet (oder fand) heute lerstehnde Villen am Strand - die nachdem die Erbauer starben, leer standen.

Im Grunde betrifft es alle Völker, sobald sie einen gewissen Grad der Zivilisation erreicht haben, hören sie auf sich fortzupflanzen.

Wobei noch nicht ganz geklärt ist, ob es an der Zivilisation mit ihren 2ZKB-Wohnungen liegt oder an der Eigentumslosigkeit (siehe meine Signatur).

Ich tendiere zu letzterem. Wobei allerdings der Begriff dess Eigentums erweitert werden müsste.
Was ist das schon für ein Eigentum, wenn es nur arbeitsteilig zu nutzen ist? Wenn man für die Nutzung des Eigentums auf Dienstleistungen einer Unzahl "nicht zum Hause" gehöriger Personen angewiesen ist? (In früheren Zeiten, die noch nicht allzu lange her sind, betrachtete man als Eigentum nur, wenn man es mit eigenem Dienstpersonal nutzen konnte. Daher stammt der Begriff "Hausmacht".

Man weiß es nicht, man kann es nicht ausdrücken, trotzdem bleibt das dumpfe Gefühl, dass eine arbeitsteilige Gesellschaft wegen ihrer Komplexität (ein anderer Begriff für Arbeitsteilung) jederzeit untergehen könne.

Deutschland ist bei weitem nicht das einzige Land mit Geburtenschwund. Selbst bei den Ländern, an denen die Bevölkerungszahl offiziell steigt, verschwinden die Autochtonen. Ohne die Zuwanderunng würde die Bevölkerung der USA genau so abnehmen. Es wird halt irgendwann keine Amerikaner mehr geben, genau so, wie es irgendwann keine Römer mehr gab und keine Griechen mehr (man braucht nur das Erscheinungsbild der heutigen "Griechen" mit dem eines Alexander oder den antiken Statuen vergleichen.)

Gruß Mephistopheles


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