Liebe Olivia,

der 2. Weltkrieg hatte nicht nur unermeßliche Opfer an Menschenleben gefordert, sondern auch, und das war ebenfalls gewollt, unermeßliche Opfer an Wissen und Kultur.

Durch die Bombardierung der Städte wurden Schätze der Architektur zerstört, aber auch Bibliotheken, Museen, Privatsammlungen.

Die Gehirnwäsche danach hat ein Übriges getan.

Eines der Narrative ist das vom finsteren Mittelalter.

Dabei war Deutschland, die Schumstädte, im Mittelalter das Zentrum des Fortschrittes, sozusagen das Silicon Valley der damaligen Welt.

Erst durch den Buchdruck, der durch die Erfindung des Papiers möglich wurde, konnte die Informationshoheit der Kirche gebrochen werden.

Worms, mit Raschi, war das Zentrum des Denkens.

Wer Wunder der Technik im Mittelalter sehen will, schaut sich dieses Video an:

https://www.youtube.com/watch?v=aJrzET3Zl_o

Es sprechen zwei Mittelalterexperten (der eine, Andrej, hat Geschichte studiert, ich weiß nicht, ob abgeschlossen, über ein Buch mit technischen Gegenständen. Alle Gegenstände sind im Mittelalter bekannt und werden genutzt. Teilweise sehr klug konstruiert, teilweise überaus überraschend, wie alt die Idee schon ist. Alles bebildert, alles wird erklärt.

Der Ton ist zu Anfang bescheiden, aber die Bilder sind augenöffnend.

Wer den Kanal (Geschichtsfenster) öfter besucht, erkennt, wir leben nicht in der besten aller Zeiten.

Beste Grüsse

Rain

--
Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.