Das Vorher-Nachher-Problem

Ostfriese, Samstag, 18.06.2022, 09:10 (vor 672 Tagen) @ Manuel H.1568 Views

Hallo Manuel H.

Genauso

Da hab ich gedacht: Geschichte wiederholt sich, das machen wir doch gerade auch.

ist es.

Die ursprünglichen gemeinschaftlichen Potenziale der Mayas wurden von Maya-Häuptlingen und ihrer Entourage geraubt und in Kollektiven jenseits der Dunbar-Zahl mittels der ordnenden Worte (und weniger der Gewalt) durch zentralinstanzliche Potenziale ersetzt – aus solidarischen egalitären Gemeinschaften wurde eine hierarchische auf Gewalt ruhende Zivilisation.

Bei den Mayas gab es ‘Geld’ im Sinne des heutigen reinen Kreditgeldsystems nicht: Die der menschlichen Natur widerstrebende Herrschaft des Menschen über den Menschen wurde mit dem Zwang zu Natural-Abgaben bewerkstelligt. Alles Potenzial darf nicht aktivisch aus dem Gegenwärtigen heraus verstanden werden, sondern passiv aus dem zugrundeliegenden zwingend notwendigen Potenzial (= Möglichkeiten) der terminlich-fixierten sanktionsbewehrten Abgabe. In einem Zentralmachtordnung ist die aktive Potenz (= Aktion) immer vom Potenzial abhängig, welches aus dem System heraus an die Funktionseinheiten des Systems verliehen wird.

Auch bei den Mayas ist es der debitistische Code selbst mit den Zwängen ihrer Form der Vorfinanzierung allen Geschehens und der Notwendigkeit des Zusatzpotenzials im Falle der Entfaltung eines Potenzials, der den Umschlag aller Potenziale beschreibt. Potenziale transformieren sich nach chaotischen Perioden am Ende der Verschuldungs- und Haftungsfähigkeiten wieder in Phasen der Harmonien.

Der Kollaps der Maya-Zentren im zentralen Tiefland ist debitistisch auf das nichtlösbare ‘Vorher-Nachher-Problem’ zurückzuführen: Die Maya-Zentren auf der Halbinsel Yucatán hatten in der Späten Klassik (ca. 600–900 n. Chr.) – der Phase ihrer zivilisatorischen Saturiertheit nach innen – zwecks Fortbestandes keine Möglichkeit der zwingend notwendigen debitischen Expansion nach innen oder außen. Die Untertanen waren und konnten nicht bereit sein, das ihnen auferlegte Gesamtabgabenpotenzial einschließlich des zwingend notwendigen Zusatzpotenzials zu erfüllen.

Im 9. Jahrhundert kommt es zur Aufgabe einzelner Maya-Zentren im südlichen Tiefland und in der Folgezeit zu einem rapiden Bevölkerungsverlust in der gesamten Zentralregion Yucatáns – Ergebnis: Debitistische Implosion der Maya-Zentren.

Die Implosion – das Chaos – entfaltet sich anschließend zu neuen Harmonien in neuen Potenzialräumen. Und umgekehrt genauso. @Ashitaka: “Chaos ist nichts weiter als die Gefangenschaft von positiven Potenzialen in den die exponentiellen Entsprechungen einfordernden, längerfristigen negativen Potenzialräumen (Schwingungen), die sich noch nicht ins positive umschlagen können. Und umgekehrt genauso.”

Quelle: https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=521709

Gruß – Ostfriese


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