Eine Sache nur um ihrer selbst willen tun.

Julius Corrino, Sur l'escalier des aveugles, Mittwoch, 08.12.2021, 10:53 (vor 876 Tagen) @ Oblomow1979 Views

Das scheint so eine germanische Eigenheit zu sein. Objektiv verifizierbare, realistisch erreichbare Ziele spielen keine Rolle mehr. Die Mittel zählen – und nichts als die Mittel.

Spießbürgerliche Zwerge wähnen sich da als Titanen. Man gelangt ins Zentrum der Macht zu einer Zeit, in der der Welthorizont strenggenommen nie größer war, genauer gesagt: nie größer hätte sein sollen. Das ganze Erdenrund liegt offen dar, der Mond, das Sonnensystem, die 500 Lichtjahre durchmessende Innere Sphäre ([[zwinker]]), eine Galaxie.

Aber das federführende Personal sucht sich Ziele aus, die eher der eigenen Geistesverfassung und den ästhetischen Präferenzen entsprechen, zu denen man halt gerade noch fähig ist: ohne höheren Zweck, in der Realität niemals umsetzbar, ohne Belang in den aktuell größtmöglichen Maßstäben, um die sich Staatskunst eigentlich zu kümmern hätte.

Die "Kontrolle" irgendeines Grippevirus. Die "Kontrolle" des Weltklimas. In bester Sachbearbeitermanier werden Zielquoten entlang einer einzigen Dimension gesetzt, damit das selbsterfundene Problem "beherrschbar" aussieht und dann gnadenlose über den einen Parameter gesteuert und verwaltet, bis zum bitteren Ende. "CO2-Quoten", "Fallzahlen", etc. reduzieren die Welt zu einem hier und da effizienter zu sortierenden Karteikasten und sonst nichts. Was nach dem Wahn der Prozeßoptimierer bleibt, sind Trümmerlandschaften.

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Ainsi continue la nuit dans ma tête multiple... elle est complètement dechirée... ma tête.
- Luc Ferrari


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