Canetti: Masse und Macht
Ich kann mich nur noch ganz schwach erinnern an dieses Buch, das ich vor 30 Jahren vermutlich etwas weniger unwissend als heute gelesen habe. Dort wird von unterschiedlichen Ansammlungen gesprochen, so der Horde, der Stamm usw. Das eigentliche Movens für die Untersuchung war ein biographisches Erlebnis Canettis, nämlich, wie in Wien aus einem Demonstrationszug plötzlich eine lebendige Masse wurde, die nach ganz eigenen Regeln funktionierte. Diesem bedrohlichen Phänomen wollte er auf die Spur kommen. Auch im Stadion bei den Stones oder bei Goebbels entstand ja eine Masse, die sich dann wieder auflöste. Insofern gibt es die Masse an sich garnicht, sondern eine Masse kann entstehen und vergehen, grad was die Psychodynamik so hergibt. Man müsste dieses Buch wohl nochmal lesen, sicherlich zusammen mit dem Ellul, der ja die Propaganda als Massebindungsmittel par exzellence decodiert. Blubblubblub.
O.