Die Eingriffe sind schlicht unüberlegt bis blöd
Starkregen nehmen auch bei uns seit Jahren zu, das ist unumstritten Fakt.
Ob es am (menschengemachten) Klimawandel oder etwas anderem liegt, ist dabei recht unerheblich, denn der Effekt ist der gleiche - um nichts anderes geht es.
Uns hat es selbst vor ein paar Jahren den Keller mit Wasser und Dreck geflutet, wobei diese Sauerei binnen Stunden beseitigt und somit nur halb so schlimm war. Ärgerlich aber allemal, daher wurden hernach Maßnahmen ergriffen, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommt.
Seit dem Bau vor gut 40 Jahren gab es in der Hinsicht nie Probleme, daher traf es uns unvorbereitet. Nur muss man aus solchen Erlebnissen eben die richtigen Schlüsse ziehen und entsprechend handeln.
Wir haben am Rand des Geländes einen Wall aus Erde aufgeschüttet und diesen bepflanzt, zudem um Teile des Hauses ein Mäuerchen errichtet. Auf Erfahrungen müssen logische Konsequenzen folgen, ansonsten kommt es immer wieder zu den gleichen oder ähnlichen Vorkommnissen.
In der Nachbarschaft wurde über Generationen hinweg ein Bachlauf eliminiert, sprich überbaut und zugeschüttet, deswegen überflutet es dort auch immer wieder die Straßen und Höfe, weil die Kanalisation so viel Wasser in kurzer Zeit nicht aufnehmen kann. Eine pure Dummheit der Anwohner und auch Schuld der Ämter, die diesen Blödsinn zugelassen haben. Die Vorfahren wussten genau warum an dieser Stelle ein Bachlauf künstlich angelegt wurde, nur die Ignoranz der Nachfolgegenerationen eliminierte ihn.
Großteils waren und sind die Probleme also hausgemacht, da gibt es im Grunde nichts zu beschönigen. Ich selbst nehme mich davon nicht aus, man hätte bereits bei Starkregen in der Vergangenheit besser hinsehen und entsprechend reagieren müssen. Es ist aber eine andere Qualität ob nur mal 3 cm Dreckwasser über ein paar Stunden im Keller stehen oder die Brackbrühe bis zur Decke des Erdgeschosses reicht und Baumstämme durch die Wohnung schwimmen.
Zudem fehlt mir bezüglich Ahrbewohnern, ich erwähnte das bereits, hochgradig das Verständnis, denn die Flut kam mit 100-jähriger Ansage. Da ging es um Jahre, nicht um Tage oder Stunden. Wie kann man nur dermaßen geschichtsvergessen sein?
Gebäude und Straßen weg, okay, das ist tragisch genug, aber die Toten hätten wahrlich nicht sein müssen.
Es war Kollektivversagen, auch das muss immer und immer wieder erwähnt werden, aber was um alles in der Welt geht in den Köpfen der Leute vor?
Es waren mehr als 100 Liter angesagt, da schrillen normalerweise alle Alarmglocken.
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◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇