Versiegelungswahn dürft der Hauptgrund sein.
In Schwedt gab es großflächig in etwa die DOPPELTE Niederschlagsmenge, wie in Ahrweiler kurz vorher, und... es passierte faktisch nichts.
Nur die letzte verbliebene Schwimmhalle hat jetzt kein Dach mehr, was aber mit dem Superdauerregen nichts zu tun hat, sie ist eingestürzt, wie viele Dächer von Zweckbauten in neuerer Zeit.
Aus dem Berliner Speckgürtel kann ich nur meine Langzeitbeobachtung schildern.
Ein kleines Örtchen an der Spree, unweit des Teslawerkes, hat ein wunderbares Wochenendhäuschenviertel.
Zu DDR-Zeiten lag es mit vielen Bäumen im Umfeld und auf den Grundstücken völlig unscheinbar versteckt.
Mit der Wende 1990 zogen mehr und mehr mittelgut situierte Berliner in die Gegend, kauften alles zu jedem Preis auf.
Leider brachten sie auch neben guten Erneuerungen auch ihr städtisches Denken, wie ein Grundstück auszusehen hat, mit.
So wurden Bäume und Sträucher schrittweise entfernt und die nun freien Flächen großflächig gepflastert.
Die Zufahrtstraßen wurden von Sandpisten zu gut asphaltierten Straßen mit Regenabläufen...
Als dann ein Verbot für weitere Abholzungen angekündigt wurde, fielen vor dem Stichtag faktisch alle Bäume noch schnell um, und es ist ein wunderbar freies Umfeld entstanden, in dem nichts mehr versickert, sondern alles ordenlich versiegelt ist, und anfallendes Regenwasser den neuen Normen entsprechend schön weggeführt wird.
So wird es in fast allen Teilen Deutschland passiert sein und so mancher Starkregen, der früher leichtes bis mittleres Hochwasser auslöste, wird nun zum Tsunami.
Und da die deutsche Bürokratie mit Menschen ausgestattet ist, die nachvollziehbare logische Konsequenzen scheut, passiert in der Vorausplanung zwar auf dem Papier sehr viel, was für die Praxis aber kaum Bedeutung hat. Niemand will DER sein, der Bürgerproteste auf sich zieht, weil unangenehme Entscheidungen passieren müßten.
Es lebt sich ja auch so ganz gut, wenn nur genug Papiere vollgeschrieben werden.
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MfG
LR
Alles ist ein Windhauch.