Panikmache mit unbelegten Behauptungen
Eine irische Wissenschaftlerin behauptet, Impfungen gegen das Sars-CoV-2-Virus könnten einen tödlichen Zytokinsturm auslösen. Beweise dafür gibt es nicht - vielmehr scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
Menschen, die sich mit einem mRNA-Vakzin impfen lassen, machen dies, um ihre Gesundheit zu schützen. Nun behauptet die irische Wissenschaftlerin Dolores Cahill, dass sie sich dadurch der Gefahr eines tödlichen Zytokinsturms aussetzen. Ein entsprechendes Video kursiert in sozialen Netzwerken, so zum Beispiel in einer Facebook-Gruppe von Impfgegnern, in der mehr als 100.000 Nutzerinnen und Nutzer Mitglied sind.
Ein Zytokinsturm ist eine gefährliche Überreaktion des Immunsystems, die starke Entzündungsreaktionen auslöst. Mögliche Symptome sind Fieber, Schwellungen und Gefäßschädigungen, die im schlimmsten Fall tödlich enden können. Die Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht, eine Therapie gibt es bisher nicht.
Erfahrungen sprechen gegen Behauptung
Inzwischen sind mehrere Millionen Menschen gegen Covid-19 geimpft - ein Zytokinsturm wurde dabei als Nebenwirkung nicht beobachtet. Damit ist statistisch ein Zusammenhang inzwischen auch auszuschließen, sagte Leif-Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie und Impfstoff-Forschung an der Berliner Charité, dem WDR.
Cahill, Vorsitzende einer rechtsradikalen Splitterpartei, hat seit mehreren Jahren keine relevanten Forschungsergebnisse veröffentlicht. Allerdings hat sie eine Reihe von inzwischen weitgehend widerlegten Behauptungen zur Corona-Pandemie veröffentlicht, von denen sich ihre Universität ausdrücklich distanziert. Von Impfgegnern und Corona-Leugnern werden ihre Behauptungen hingegen weit gestreut und sorgen so für Verunsicherung und Angst.
Link: zytokinsturm-corona
LG Zürichsee