Oder auch: Wie Uschi mit ihrer Soft Power die Welt transformieren wird

Miesepeter, Donnerstag, 23.07.2020, 22:11 (vor 1373 Tagen) @ Ashitaka2732 Views
bearbeitet von Miesepeter, Donnerstag, 23.07.2020, 22:15

2021 ist das eigentliche Startjahr der "New Industrial Strategy for Europe". Schau dir mal das Paper an. Die europäische Industrie steht vor einem gewaltigen Umwandlungs- und Finanzierungsdruck. Verordnungen, noch nie so tiefgreifende Förder- und Finanzierungsvoraussetzungen.

Vielen Dank für diesen Link, in der Tat, es beantwortet viele meiner Fragen, und es nimmt, erfreulicherweise, kein Blatt vor den Mund.

Die vorliegende Strategie erkennt die Stärke und die Rolle der Europäischen Union, die vor allem in der Befähigung und der Regulierung liegt, an. Den Rahmen zu setzen und die politische und strategische Richtung vorzugeben, ist von zentraler Bedeutung, um Investoren, Innovatoren und der Industrie gleichermaßen die nötige Sicherheit zu geben.

PCM hätte es nicht besser sagen können, die Macht legt fest, was der Helote zu leisten hat. Und das wäre konkret:

Der zweifache ökologische und digitale Wandel wird alle Teile unserer Wirtschaft, unserer Gesellschaft und unserer Industrie betreffen. Die Transformationen werden neue Technologien erfordern und damit auch die entsprechenden Investitionen und Innovationen. Sie werden neue Produkte, Dienstleistungen, Märkte und Geschäftsmodelle hervorbringen. Sie werden neuartige Arbeitsplätze entstehen lassen, die es heute noch gar nicht gibt und die Kompetenzen verlangen, die wir noch nicht haben. Und sie werden eine Verschiebung von der linearen Produktion hin zur Kreislaufwirtschaft mit sich bringen.

Breite und Tiefe, Umfang und Tempo, Wesen und Notwendigkeit dieses zweifachen Wandels sind beispiellos.

Die Industrie darf es sich nicht erlauben, sich bloß anzupassen – sie muss hier und jetzt zum Beschleuniger und Wegbereiter des Wandels und der Innovation werden.

Ja, es wird nicht mangeln an Arbeit für die EZB....und auch nicht für unsere modernen Söldner, dem Rest der Welt die neuen europäischen Werte beizubringen:

Dieser zweifache Wandel findet zu einer Zeit statt, da sich die geopolitische Landschaft und damit auch die Gestalt des Wettbewerbs verändert. Mehr denn je kommt es jetzt darauf an, dass Europa seine Stimme erhebt, seine Werte verteidigt und für gleiche Wettbewerbsbedingungen kämpft. Hier geht es um die Souveränität Europas.

Die europäische Industrie hat einen weltweiten Wettbewerbsvorsprung bei Waren und Dienstleistungen mit hoher Wertschöpfung. Sie setzt ein Beispiel, indem sie die höchsten Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards einhält, sodass europäische Werte weitergetragen werden können.

Unterstützt werden soll dies durch einen neuen Fokus auf industriellen Ökosystemen, der sämtliche Akteure innerhalb einer Wertschöpfungskette berücksichtigt.

Die ganze Wertschöpfungskette unterliegt also schon bald europäischer Gesetzgebung.

Soviel zum Plan.

Ich gebe allerdings zu bedenken, dass die zukünftige globale digitale Grossmacht in spe, wenn es drauf ankommt, heute noch nicht in der Lage ist, eine Corona-App zu implementieren, was in Asien jeder Stadtstaat in 2 Wochen schafft.

Sie schaffen es nicht, die Ungarn auf die zentrale Linie zu zwingen, da ist es noch ein wenig hin, wenn man mit den anderen Weltmächten im Konzert der Grossen mitspielen will.

Sie schaffen es auch nicht, ihren eigenen Bürgern die nötige Begeisterung für diese Visionen einzuimpfen. Gelingen wird es aber nur, wenn sie die eigenen Bürger auf die Strasse kriegen...... um ihnen zuzujubeln, nicht um ihnen Steine nachzuwerfen.

Ich schätze in den nächsten 20 Jahren wird das Militär der 28 PESCO-Staaten jährlich zusätzliche 6-8% an Ausgaben "gewinnen" und die aktuellen US-Ausgaben von 750 Milliarden damit zügig hinter sich lassen. Die Vorhaben (nicht nur innerhalb der EU) sind gewaltig und nicht umkehrbar. PESCO hat bereits die Kontrolle der europäischen Verteidigungsagentur, der auswärtigen Dienste und des EU-Militärstabs übernommen. Aufrüstung per Zwang und Sanktion und nun laufender Datenaustausch mit der EU (der Global Strategy wegen).

Was nützt all das, wenn die Hubschrauber nicht fliegen? Wenn das Militär nicht kampffähig ist, und jeder Gewalteinsatz von der eigenen Bevölkerung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeprangert wird?

Mit anderen Worten, die EU wird keine bloße Aufrüstung / Verteidigung im herkömmlichen Sinne führen, sondern sich militärstrategisch und wirtschaftspolitisch vereint vor der Haustür und in der Welt wie ein Virus einnisten, finanziell noch nie dagewesene infrastrukturelle Abhängigkeiten der Regionen durch Aufbau- /Entwicklungshilfen / Kreditvergaben / Bürgschaften etc. und militärische Kooperationen / Obhuten schaffen und das kleine deutsche Erfolgsmodell (Kreditgeber und Leistungserbringer zugleich) in die Welt exportieren. Und das in vielen wirtschaftlichen, insbesondere infrastrukturellen und digital/grünen Bereichen.

Ich hoffe, DT liesst hier nicht mit.

Dieser Ansatz wäre allerdings erfolgsversprechend. Man zwingt die Welt, die EU-Produkte zu kaufen, indem man unendliche Target-Konten bereitstellt, für alle, die sich den europäischen "Werten" unterwerfen.

So kann Beschäftigung, Profit, und Reichtum in der EU tatsächlich weiterhin gesteigert werden. Man muss nur auch dem DT etwas davon abgeben, damit er nicht so vehement dagegen anschreit.


"Die Stärke des Nachbarn macht die eigene Stärke aus. Endlich verstehen wir dies!"

Ein weiterer Dank auch für dieses Dokument. Es zeigt mE deutlich, wo die Probleme der EU liegen. Ein wenig ist ihnen klar, wie Politik gemacht wird und was für Politiker zu tun ist, nämlich: Macht ausüben. Sie haben auch tws. gute und attraktive Ideen. Andererseits könnte der Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit kaum größer sein, und vor allem haben sie niemanden, der ihre Visionen den Bürgern erklären oder verkaufen kann.

Was sie gerne möchten, das sieht doch stark danach aus, das - in wirtschaftlicher Hinsicht - für Europa zu leisten, was in der letzten tiefgreifenden globalen Wirtschaftskrise in Deutschland unternommen wurde, und was der Gallionsfigur den Titel als Mann des Jahres im Time Magazine eingebracht hat. Nur anstatt Autobahnen sollen es Windmühlen sein. Ohne Gallionsfigur wird es diesmal schwerer zu bewerkstelligen sein. Vielleicht sollte mal jemand bei Jürgen Klopp anfragen, ob er sich das auch vorstellen könnte.

Gruss,
mp


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