Die goldene Lösung.
Hallo DT!
Du schreibst: Eine Gesetzeslücke und eine lange belächelte Theorie bilden die Grundlage für eine Idee, die die US-Finanzpolitik revolutionieren könnte: Der Finanzminister soll zwei spezielle Münzen prägen. Deren Wert würde ausreichen, um der US-Bevölkerung durch die schwere Wirtschaftskrise zu helfen.
Diese Idee ist schon im Ansatz Unsinn, weil Platin noch nie als Währungsmetall irgendeine Rolle gespielt hat.
Entweder hat sich das ein Schwachmat erdacht oder diese absurde Story soll einer anderen Idee den Weg bahnen, was ich eher vermute.
Der Wirtschafts"nobelpreis"träger Paul Krugman "kam auf diese Idee" (hat wohl von Dottore abgeschrieben):
Auch @dottore war nicht der Erfinder dieser Idee.
Er hat auch nur das wieder aufgeschrieben, was andere vor ihm dachten, z.B. Franz Pick.
Leider impliziert der schöne Artikel vom Dottore, daß eine Unze Gold zwar 10 Bio USD kostet, aber was kriegt man für die 10 Bio USD dann noch? Analog Weimar 1923 und Zimbabwe.
Das ist nicht der Punkt!
Ich hatte gedacht die Idee wurde verstanden.
Offenbar leider nur halb. ![[[zwinker]]](images/smilies/zwinker.gif)
@dottore beschrieb es im Anschluß an seinen „God bless you“ Szenario, was natürlich nur bildlich zu verstehen ist.
Zunächst verweist er auf Reichskanzler Brüning, der nur 2 Wege kennt, entweder die Deflation auskosten oder die Währung abwerten.
Doch die Abwertung bringt nur anfangs etwas, weil alle anderen nachziehen, ebenso ist das bei Zöllen der Fall.
Erinnert Dich das an irgendetwas zwischen Uncle Sam und der „Verbotenen Stadt“?
Trump erhebt permanent Zölle und die Chineser werten beständig ab.
SO geht es also nicht.
Daher müssen alle Staaten gleichzeitig abwerten.
Ich zitiere Franz Pick höchst selbst.
Abwerten kann man nicht gegen Erdnüsse.
Abwerten kann man eine Währung nur gegen eins: Gegen Gold!
Und weil Herr Pick ein kluger Mann war, gleich noch eine andere Stelle aus seiner Predigt.
1. Die Staaten werden von Kriminellen regiert, die unaufhaltsam die Währung zerstören.
2. Diese Zerstörung der Währung muß auf Dauer zu immer höheren Goldpreisen führen.
Da ist alles drin, was man zum Verständnis benötigt.
Ein Anhänger von Pick scheint Professor Bocker zu sein, der einen „normalen“ Goldpreis bei ca. 30.000 US-Dollar sieht und bei einer goldenen Blase sich sage und schreibe 100.000 Dollares vorstellen könnte.
Schau Dir mal die weltweite Geld- und Forderungsblase an.
Da werden "Bockersche Dimensionen" durchaus vorstellbar.
Und weiter?
Der Staat definiert das gesetzliche Zahlungsmittel!
Das dürfte er eigentlich nicht, aber es ist nun einmal wie es ist.
Und wenn das ganze System kollabiert, welches Aktivum steht dann noch bei den wichtigsten Zentralbanken dieser Welt wie ein Fels in der Brandung, wenn es um einen Neustart geht?
Dann schrieb @dottore noch darüber, ob die goldene Lösung vor (ex ante) oder nach dem Kollaps (ex post) durchgezogen werden soll.
Es geht also nur um einen Inflationsschub in beispielloser Größe, der allerdings durch die Neubewertung der goldenen Aktiva viel besser abgefangen werden kann, als das endlose vor sich hin Trudeln.
Am Schuldenschnitt geht kein Weg vorbei, auch die goldene Lösung kann das nicht verhindern.
Aber sie versetzt den Staat in eine deutlich bessere Neustartposition.
Schade, daß @dottore nicht mehr dabei sein kann.
Das wären riesige Debatten über das Für und Wieder, denn auch er hatte sich später wegen seiner Machttheorie von der goldenen Lösung entfernt.
Du kannst aber sicher sein, daß dazu aktuell gerade im Himmel wieder die Fetzen fliegen zwischen Reinhard Deutsch, Euklid, Tassie und dem Meister.
mfG
nereus