Deflationärer Schock voraus? Ja.

Jacques, Samstag, 28.03.2020, 06:50 (vor 1462 Tagen)4311 Views
bearbeitet von Jacques, Samstag, 28.03.2020, 07:16

Mit den staatlich verordneten lock downs über die gesamte Gesellschaft (die ich für falsch halte), werden mehrere Dinge in der Realwirtschaft erreicht:

- Die Kurzarbeitslosigkeit nimmt extrem zu.
- Die Hemmschwelle Personal zu entlassen, nimmt in Krisenzeiten deutlich zu (real und psychologisch begründet).
- Die Arbeitslosigkeit wird ab Mai erste und deutliche Spuren in Europa zeigen.
- Grosse Unternehmen fahren reihenweise ihre Produktion runter (auch wenn das zwischenzeitlich kaum mehr publiziert wird). Zulieferer leiden im stillen (Konkurrenz!).

Zwar sind die Staaten bereit, Abermilliarden für die Stützung/Rettung der Realwirtschaft auszugeben. Was sie damit nicht erreichen: Den Gesinnungswandel bei Konsumenten und Unternehmern zu verhindern: vom Optimismus zur verhaltenen Agieren (ich rede nicht einmal vom Pessimismus).

Die Folgen sind absehbar:

Es wird im Mittelstand weniger konsumiert und investiert. Ich vermute sogar drastisch weniger. Auf der Unternehmerseite (v.a. Investitionsgüterbereich) schätzungsweise um 30-50%, die Privaten dürften ihren Konsum um mind. 10-15% zurückschrauben. Das Angebot bleibt aber - logische Folge: Preissenkungen, um den Nachfragereiz zu stimulieren.

Ich halte die gesamte Entwicklung für sehr gefährlich. Mit jeder Woche im lock down, nimmt diese Gefahr zu.

Die Aktienbörsen sind in diesem Umfeld aus meiner Sicht mindestens 30% überbewertet. Mit aufnehmender Fahrt der Rezession/Deflation rechne ich mit einer Halbierung der Kurse.

Ich glaube, dass Gold und Silber keinen richtigen Schutz bieten. Anders als in den 20ziger Jahren bin ich überzeugt, dass die richtigen Aktien aus dieser Krise eigentlich Schutz bieten. Unternehmen nahe dem täglichen Grundbedarf, Unternehmen die im engsten Sinne für die funktionierende Infrastruktur des Staates sorgen und Firmen, die sich mit dem Informationshandling beweisen. Am besten tief verschuldet und möglichst Eigentümer geführt.

Es gibt immer noch den Weg, diesen Lauf zu stoppen und zu drehen.
Und der heisst schlicht und einfach: zurück zum Normalzustand für 80% der Gesellschaft.

Es steht ausser Frage, dass die Risikogruppen zu schützen sind (auch das gesamte Gesundheitspersonal), für die gesamte übrige Bevölkerung gilt das nicht.
Der Schutz für 20% der Bevölkerung darf Geld kosten, sehr viel sogar. Aber es ist -als Beispiel- nicht einzusehen, dass Schulen weiterhin geschlossen bleiben, wenn die Risikogruppen geschützt sind. Natürlich muss für den ein und anderen Lehrer Ersatz gefunden werden, falls er altermässig oder krankheitsbedingt zur Risikogruppe zählt. So ist in jedem Teil der Gesellschaft zu überlegen: Wen konkret schützen wir und wie sorgen wir für den Schutz.

Und dazu gehört endlich auch: Wahre Informationen über die Fallzahlen, Standorte der C-Infizierten etc. Bei Fallzahlen sind die Zahlen über die Krankenbettenbelegungen notwendig (leicht, mittel, unter Beamtmung) und die zugehörigen Altersangaben/Vorerkrankungen. Es interessieren keine Infizierten Zahlen, wir wissen, dass diese Angaben ohne Zusatzinformationen sozusagen wertlos sind.

Ich wiederhole gerne:
Wer alles verteidigt, verteidigt nichts.

Langsam dürfte auch dem hinterletzten Regierungsbänkler klar werden, was der Satz in der vollen Tragweite bedeutet. Friedrich der Grosse wusste es. Und die Aussage ist heute aktueller den je.


Nachsatz: Worauf ich auf keinen Fall hoffe: DaSS die Staatsregierungen in ihren Verzweiflungstaten und dem allmächtigen Eingriffstaumel (Notrecht) dem Irrglauben verfallen, mit Verordnungen auch noch den Gang der Wirtschaft steuern zu können. Das kann niemand. Erste Massnahmen greifen massiv in solche ein. Wir landen hier nicht beim Sozialismus, sondern in einer gefährlichen Mischung aus Sozialismus, Stamokap und liberalem Gehabe. Völlige Desorientierung ist gefährlich.

Und nun ab in den Garten. Schönes Wochenende allerseits.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung