Gespräch mit Prof. Drosten: derzeitige Einschätzung des Verlaufs und Vorgehensweise

Olivia, Montag, 09.03.2020, 22:44 (vor 1718 Tagen) @ Jacques2814 Views
bearbeitet von Olivia, Montag, 09.03.2020, 22:49

Die Bearbeitung der Corona-Fälle wird sich wohl zukünftig dahingehend verändern, dass man eine deutliche Unterscheidung zwischen jüngerne und älteren Personen macht. Ab einem Alter von 65 Jahren können die Infektionen zunehmend einen kritischen Verlauf nehmen und es kann eine hohe Sterberate eintreten. Dies besonders auch dann, wenn nicht genügend Intensiv-Betten zur Verfügung stehen.

Lt. Prof. Drosten ist die Infektion bei Kindern und jüngeren Menschen eher mit einer Art grippalem Infekt zu vergleichen, d.h. diese Personengruppen genesen in der Regel von alleine und benötigen keine größere ärztliche Behandlung (ausgenommen Risikogruppen in dieser Population).

Man geht wohl derzeit davon aus (Studie), dass diese Krankheit - im Gegensatz zu einer normalen Grippe - keine saisonalen Effekte aufweist, sondern auch den Sommer durch weitergetragen wird. Daher wird damit gerechnet, dass die jüngere Generation in diesem Frühjahr/Sommer einen relativ hohen Durchseuchungsgrad aufweisen wird.

Man will versuchen, die ältere Generation im Sommer vor dem Infektionsgeschehen zu schützen. Dazu müsse man nun ganz speziell darauf achten, dass die ältere Generation geschützt wird. Beispiele, die er nannte: Keine Enkelkinder mehr zur Kinderbetreuung zu Oma und Opa sondern statt dessen für Oma und Opa einkaufen, damit die nicht mehr in den Supermarkt müssen. Hier seien die Kinder in der Pflicht, den älteren Familienmitgliedern klar zu machen, dass SIE die gefährdete Gruppe sind und dass es nötig sei, sich einige Monate von "gesellschaftlichen Veranstaltungen" fern zu halten. Dazu gehöre auch der Schützenverein etc. Drosten brachte seinen eigenen Vater als Beispiel, der zwar mit seinen Freunden interessiert alle Interviews des Sohnes verfolge, aber dies in keinerlei Beziehung zu seiner eigenen Person setzt. Hier seien die Jungen in der Pflicht, entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten.

Tenor:
für die Alten = mach mal Pause... auch mit familiären und gesellschaftlichen Verflichtungen
für die Jungen = "Freizeitgestaltung" mit Großveranstaltungen vermeiden, arbeiten gehen ja.
für Junge mit Risiko = Homeofficeangebote machen.

Hier ist das Interview:

https://www.youtube.com/watch?v=5Sug8KoHroQ

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For entertainment purposes only.


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