Viren sind definitiv keine Parasiten
Viren gehören weder der Domäne der Eukaryoten (Tiere, Pflanzen und Pilze) noch der Domäne der
Prokaryoten (Bakterien und Archaeen) an.
Nach der aktuellen Definition der Forschung sind die 3 Domänen des Lebens:
1. Eukaryoten, 2. Prokaryoten, 3. Archaeen
Viren gehören nicht zu diesen Domänen, d.h. sie werden aktuell nicht zu den Lebewesen gezählt. Parasiten dagegen werde sehr wohl zu den Lebewesen gezählt. Was Viren tatsächlich sind, ihre Entstehung/Evolution ist nicht bekannt. Es gibt nur verschiedene Annahmen und Theorien. Neuere Forschungen dazu schlagen z.B. vor Viren einer 4. und somit eigenen Domäne zuzuschreiben:
Daher ist es aktuell umstritten, ob Viren dem 'Leben' zuzuschreiben sind, oder nicht. Manche definieren sie als 'Extrazelluläre Entitäten', andere als 'organische Strukturen, die mit Lebewesen interagieren', usw.
In der einfachsten Definition, die mir aktuell einfällt, sind Viren:
- sich selbst replizierende und 'sich selbst zusammenbauende' (eng. 'self assembling') organische Moleküle ohne eigenen Metabolismus (Stoffwechsel), die sich in einem Zielorganismus replizieren
Wichtig hier zu verstehen ist, dass sich Lebewesen mit Hilfe von Zellteilung vermehren, Viren tun dies durch 'Replikation', was grob folgendermaßen Aussieht:
- Eindringen des Virus in den Zielorganismus (bei mehrzelligen Organismen)
- Eindringen in die Zelle des Zielorganismus
(bei dem SARS-CoV-2-Virus, welches die COVID-19-Erkrankung auslöst, ist z.B. das ACE2-Rezeptorprotein auf der Zelloberfläche dafür verantwortlich das Virus in die Zelle zu transportieren)
- Replikation sämtlicher Virusbestandteile innerhalb der eingedrungenen Zelle.
Der Mechanismus der innerhalb der Zelle DNA, RNA, bzw. Proteine repliziert, wird vom Virus 'gekapert'
- 'Aufbau' neuer Viren innerhalb der Zelle aus den replizierten Virusbestandteile durch 'Selbstorganisation' ('self assembly'), was aktuell nicht verstanden ist
- Ausbruch der 'neuen Viren' aus der Zelle in den Zielorganismus (bei mehrzelligen Organismen) bzw. in das Medium in dem die Zelle sich befindet (bei einzelligen Organismen)