Der Text enthält nur lauwarme Luft

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Samstag, 07.12.2019, 10:45 (vor 1814 Tagen) @ Ciliegia2835 Views

Hallo Forum,

und hier noch ein zweiter interessanter Beitrag zum Thema
Elektrofahrzeuge:

Millionen Elektromobile - das Verteilnetz kann's ab!

Das Strom-Verteilnetz des Versorgers N-ERGIE AG verträgt auch
Millionen
E-Mobile: Das hat eine Studie ergeben, die dessen Tochterfirma
Main-Donau-
Netzgesellschaft mbH hat erstellen lassen. Damit wollten die Nordbayern
Fakten gegenüber Kritikern schaffen. Denn deren Vermutungen – auch Fake

News genannt - bekommen immer wieder breiten öffentlichen Raum.

Was steht denn in diesem Text, der am 08.11.2019 auf der Webseite der "Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V." erschienen ist, eigentlich drin? Wie wird die Aussage, unser Verteilnetz könne das Laden von Millionen Elektromobilen heute schon ab, begründet?

Grundlage sei eine Studie der Unternehmensberatung "P3 Energy & Storage GmbH" im Auftrag der Main-Donau-Netzgesellschaft mbH (MDN), einer Tochterfirma des Stromversorgers N-ERGIE AG gewesen.

In dem Text lässt sich keine explizite schlüssige Begründung dafür finden, warum unser Stromnetz die zusätzliche Belastung durch das Laden von Millionen Elektromobilen aushalten könnte. Es finden sich lediglich lapidare Aussagen wie die, dass man bereits "jede Menge" in den Verteilnetzausbau investiert habe. Man habe beispielsweise "Leitungen verstärkt" und "regelbare Ortsnetztrafos" eingebaut. Deshalb sei "nur noch punktuell" weiterer Ausbau-Aufwand notwendig.

Weiterhin habe man sich mit den "Auswirkungen der E-Mobile" auf drei typische, unterschiedliche Netzgebiete beschäftigt und dabei festgestellt, dass der "Gürtel um die Städte" die "größte Herausforderung" seien, weil dort mehr Leistung notwendig sei.

Bis zu dieser Stelle bislang nur Wischiwaschi ohne nennenswerten Inhalt zur obigen These. Dann wird es allerdings interessant!

Ein Problem sei bislang ungelöst und eine politische Entscheidung dafür "absolut wichtig und notwendig". Es müssten nämlich "Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, damit wir Netzbetreiber das Laden steuern können". Es geht um den großflächigen Einbau der sogenannten "Smart-Meter", also Stromzähler, die den Haushalten per Funktechnik den Strom nach Belieben ein- oder ausschalten können.

Wenn also die Last, die durch das millionenfache Laden der E-Mobile entsteht, zu groß wird, stellt man einfach den Strom ab, um einen großflächigen Lastabwurf zu vermeiden.

Ich konnte diesem Text nichts entnehmen, was die Kernthese "Unsere Netze halten das aus" verifizieren könnte. Ein bisschen lauwarme Luft, um den aufgeschreckten Verbraucher zu beruhigen und die geplante Elektrifizierung unseres Straßenverkehrs nicht zu gefährden - das war's schon!

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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