A bisssele anders

Mephistopheles, Montag, 11.11.2019, 12:09 (vor 1839 Tagen) @ Weiner3745 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 11.11.2019, 12:20

Hallo Mephisto,

mit dem Namen von dem Jesus kenne ich mich aus, mit der Grammatik
meistens. Sagt man 'Orginalton Trumps' und 'Orginalton Merkels' und
'Orginalton Putins'? Weil ich den Konflikt kenne, habe ich in
Großbuchstaben geschrieben.

Ich muss zugeben, da bin ich mir selber Unsicher.
Nach meinem Sprachgefühl kann man deswegen Originalton Merkel (Der Bock Timur und die Ziege Merkel [[lach]]*russisacher Humor*[[lach]] ) und Originalton Trump oder Originalton Putin sagen, weil es tatsächlich möglich ist, die Genannten im Orignal meckern zu hören; nicht aber bei Jesus. Das hat er mit dem anderen Propheten gemeinsam. Es gibt keine Originale von ihnen.

Allerdings ist das Kapital - was du nicht sehen kannst - ein Derivat

der

Macht.
Das Kapital ist nun mal eben ein Derivat des Staates und das kann

schnell

geschehen, dass 1 Billion Reichsmark nur noch den Wert von 1 $ hat,

wenn

die Macht des Staates zerfällt.


Geld ist nicht gleich Kapital. Solltest Du eigentlich wissen. Kapital ist
die Verfügungmacht über die Produktionsmittel (der Mensch ist in dieser
Sicht ebenfalls ein Produktionsmittel, eben "human ressources", Geld als
ein Instrument zur Organisierung der Wirtschaft ist es gleichermaßen).

Richtig und Falsch zugleich. Geld steht auf der Aktivseite und Kapital auf der Passivseite. So weit ist das richtig. Allerdings gibt es kein Kapital ohne Geld. So weit ist das falsch.

Und genau diesen Zusammenhang hast du nicht begriffen. Kapital existiert nur in Staaten, genauer genommen muß man sagen, nur in Rechtsstaaten. Hört der Rechtsstaat auf zu existieren, so verschwindet gleichzeitig auch das Kapital und mit ihm das Geld bzw. es wird wertlos.

Natürlich hat es in der Geschichte immer wieder Versuche von Kapitaleignern gegeben, dann, wenn ein Staat drohte zu zerfallen, diesen zu kapern bzw. einen Staat zu gründen; diese Versuche sind aber samt und sonders gescheitert bzw. Diese Versuche wurden in Staaten integriert. Die Geldschöpfung in der faustischen Kultur. der Scheck und der Wechsel und die Banknote sind nicht staatlichen Ursprungs, wurden aber vom Staat übernommen, der sich das Monopol aneignete.

In der Geschichte und nach der Geographie wechselt es manchmal, ob das
Kapital die Macht hat oder "der Staat". In Russland steht aktuell neben den
Geschäftsführern der Firmen ein Silowiki, in China ein Parteimitglied.
Durch Korruption verfließen die Grenzen und liegen wieder eher beim
Kapital. Personen wie Xi und Putin täuschen hier, die Masse sind
Kleptokraten und somit den Versuchungen des Kapitals längst verfallen. Im
Westen ist es so, dass die Macht aktuell ganz eindeutig beim Kapital liegt.
Das wird sich auch auf die Schnelle nicht ändern. Hier steht meine Aussage
dann eben gegen die von Dirk Müller. Was hat er für einen Zeithorizont
angegeben, in dem sich das alles ganz schnell ändern könne? In
zwei Jahren? Oder drei? Keine Chance!

Es gibt keine Kleptokraten, da ist der Rechsstaaat vor. Allerdings mutieren manchmal Rechtsstaaten zu Unrechtsstaaten (wir stehen knapp davor, die Gesetzesbrüche staatlicherseits, die niemand mehr ahndet, sind deutliche Symptome) und rechtmäßiges Eigentum wird zum Diebstahl erklärt. Das wird so weit gehen, bis das Eigentum an der eigenen Person für nichtig erklärt wird und jeder, der sich darauf beruft und seine Zeit für sich in Anspruch nimmt, zum Dieb an der Gemeinschaft erklärt wird.

Historisch gesehen lag die Macht bis zum Beginn der Renaissance zweifellos
beim Staat. Seither hat sich "das Kapital" im Westen jedoch freischaufeln
können und sich den Staat zum Handlanger gemacht. Das ist ein ganz
spezieller historischer Prozess, den es zuvor nur in nicht vollendeten
Ansätzen gab (ich habe davon schon geschrieben, Suchfunktion Ayyavoles).
"Der Staat" ist nun in der Zwischenzeit bereits so verblödet, dass er gar
nicht mehr den Geist besitzt, um das Kapital zu beherrschen. Der Niedergang
des Römischen Reiches lag ja unter anderem auch daran, dass etwa die
militärischen Führer keine Ahnung davon hatten, wie man Produktion,
Handel, Geld etc. richtig organisiert.

Historisch gesehen hatte der Staat bis zur Renaissance kaum Macht, sondern die Macht lag bei denen, die sich Waffen leisten konnten (Ich habe mal gelesen, die Ausrüstung eines Ritters incl. seiner Ausbildung kostete den Wert von 45 Kühen. Also auch heute noch eine gewaltige Summe, die wohl nur eine Minderheit aufbringen könnte.
Da war es für den Staat natürlich eine gewaltige Entlastung, als einer auf die glorreiche Idee kam, diese Ritter in sinnlosen Kreuzzügen zu verheizen.

Und die romantischen Formulierungen über die Händler, die niemals
Könige sein können, gehen nach meiner Auffassung an der Realität ebenso
vorbei wie das diesbezügliche Geschwafel eines Spenglers (in anderen
Dingen mag er richtig gesehen haben). Einen Larry Fink juckt es doch
überhaupt nicht, wenn Du ihn als Händler bezeichnet. Aber wenn er bei
Merkel anruft, dann wird Ackermann entlassen. Und das zeigt, wer die Macht
hat - egal wie man ihn nun tituliert. Fink ist zweite Garnitur, guter
Diener.

Larry Fink ist ohne die Militärmacht der USA ein Nichts. Auf die Idee, kam man auch bereits in Rom, dass man den ganzen Senat auch schön demokratisch einfach kaufen konnte und deswegen den Catilina, der einen Schuldenerlass wollte, einfach mit Staatsmitteln erledigen Konnte. Nur ein gewisser Gaius Julius, der bei dieser Senatssitzung anwesend war, hat das genauestens beobachtet und ist dann schließlich mit seinen Legionen über den Rubicon marschiert. Ab diesem Moment hat den Geldbesitzern dann kein Geld mehr geholfen, sondern es hieß: Es muss gestorben werden.

Gruß Mephistopheles


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