Feind, Totfeind, Parteifreund

Diogenes Lampe, Mittwoch, 31.10.2018, 12:05 (vor 2216 Tagen) @ Revoluzzer5909 Views

Hallo DL,

in der Sache bin ich mit Ihrer Argumentation, dass es keiner von den
genannten werden sollte, einverstanden. Und vorweg: Inhaltlich wäre Merz
für Deutschland und Europa ein Fiasko Merkel 2.0 in anderer Form - das ist
klar.

Was mich nachdenklich macht, ist die sehr, sehr professionelle Kampagne
für Merz: Kandidatur mit Verzichtserklärung Merkels, in allen Medien wird
er geschickt als "Frontrunner" dargestellt bzw. als strategisch beste
Alternative gegen die AfD, sein gespielter Charakter als quasi-Newcomer /
"kleiner Macron" usw.

Hinter Merz steckt viel, viel politische, wirtschaftliche und mediale
Macht, eine extrem gut angelegte Kampagne.

Deutschland war schon immer die verspätete Nation.

Revo.

Hallo Revo,

Ihrer Beobachtung kann man kaum widersprechen. Aber ich habe da gar nichts anderes erwartet. Die Medien sind ja noch immer weitgehend in der Hand der Transatlantiker. Dass die da jetzt mit aller professioneller Kraft für ihren Kandidaten trommeln, ist nur allzu verständlich.

Doch genau solche Kampagnien können auch nach hinten losgehen. Denn die Legitimationskrise der transatlantischen Diktatur über Deutschland ist schon viel zu weit fortgeschritten, als dass die Medien da noch glaubhaft rüberkommen. Deren Verkaufs -und Quotensituation spricht auch in diesem Fall für sich.

Wenigstens politisch sind sämtliche Mainstreammedien inzwischen viel zu unpopulär, um ausgerechnet CDU-Politiker populär zu machen. Da können sie noch so sehr mit Steuererklärungen auf Bierdeckel wedeln. Als Merz noch als Merkelkritiker und Leitkulturbefürworter hochgeschrieben wurde, gab es noch keine Alternative für Deutschland. Merz zur neuen Alternative zu stilisieren, hat also auch durchaus was lächerlich obsoletes.

Als Transatlantikbrückenmitglied ist Merz schlicht verbrannt. Als Redner ist er zwar hochbegabt, aber gilt innerparteilich eben auch als politischer Feigling. Wie heißt die Steigerung doch so schön: Feind, Totfeind, Parteifreund!

Diese Kräfte werden jetzt auch gegen ihn in der CDU walten. Ich mache mir da also keine Sorgen, dass er Merkel nachfolgen wird, kann mich aber natürlich auch irren. Denn wie sagte Einstein so treffend: Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und die menschliche Dummheit. Wobei er sich beim Universum nicht ganz so sicher war, wie bei der Dummheit unserer Spezies. Und die sucht mich auch immer mal wieder heim; -ist in der CDU jedoch sicher auch keine Mangelware. Also schau'n mer mal...[[zwinker]]


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