Die Ladeinfrastruktur für Tesla ist für den Arsch

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 27.03.2018, 21:06 (vor 2820 Tagen) @ XERXES9065 Views

Hallo Xerxes,

anbei ein bisschen Prosa, ist für den Börsenkurs direkt nicht so relevant, weil weder die Aktionäre von Tesla noch die Tesla-Käufer Ahnung von Strom haben, sonst hätten sie weder Aktie noch Elektrohobel gekauft.

Gestern war ich in der Stadt unterwegs.
Direkt vor dem Büro der Stadtwerke sah' ich so eine große weiße SUV-artige Proletenschaukel von Tesla vor einer Ladestation stehen.

Die Proletenschaukel hat mich dann nicht interessiert, die Ladestation aber schon. Da stand doch tatsächlich was von 22kW.
Für alle Elektrotechnikunkundigen, der elterliche Durchlauferhitzer daheim hat 19kW. Die 22kW Ladeleistung sind also auf dem Niveau eines Hausanschlusses!

Das heißt im Klartext, selbst die Stadtwerke Hannover sind nicht in der Lage oder Willens, eine leistungsfähige Ladestation zu bauen, wo man nicht über vier Stunden auf die Volladung warten muss.

Das ist umso lustiger, als 400m weiter eine armdickes Aluminumkabel unter einer Hauptverkehrsstraße verläuft, für Mittelspannung (15000 Volt), glaube ich. Unweit davon gibt es den passenden Trafo, den wichtigsten in der ganzen Stadt, der aus 15kV 380V bzw. 220V macht.
Hier ist die Infrastruktur vorhanden, um richtig Saft zu liefern!

Stattdessen gibt es vor "Enercity" eine Popelladesäule mit den genannten 22kW.

Nochmal so zum Vergleich: "Enercity" betreibt auch ein "Batteriekraftwerk" für die Primärregelung in den Stromnetzen, ein paar Kilometer weiter.
Dort können die Stadtwerke mal eben 3,5MW (3500kW) einspeisen.

Ich habe mal ein paar Ladestationen in Hannover im Internet gesucht. Keine davon hatte mehr als 22kW.

An solchen Tanken kann man dann pro Wochentag gerade mal 2 Teslas komplett volladen.

Fazit:
Die Ladeinfrastruktur für Tesla ist für den Arsch!

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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