Trump begründet den jetzt nicht mehr nur verdeckten, sondern offenen Überfall auf Syrien mit der Notwendigkeit, den angeblichen Giftgasangriff Bachar-al-Assads auf syrische Bürger zu vergelten.

So haben das die USA schon immer gemacht, Dinge zu rächen, die sie überhaupt nichts angehen. Wenn dabei Gas im Spiel ist, könnte man meinen, das ganze Land sei benebelt und falle in eine Art epileptischen Blutrausch.

Ob und was das mit Deutschland und dem IMT zu tun haben könnte, darf bitte jeder selbst herausfinden.

Das vollkommene Gegenstück zur rachegeilen amerikanischen Raub-, Kriegs- und Völkermordpolitik wäre diesen Sätzen zu entnehmen. Sie wurden von jemandem formuliert, der es wie kein anderer verstanden hat, die Interessen seines eigenen Landes und die fremder, teilweise sogar feindlicher Nationen derart kunstvoll auszutarieren, daß daraus ein für alle Seiten äußerst segensreiches Kräftegleichgewicht enstanden ist:

"Die öffentliche Meinung verlangt, daß bei Konflikten von Staaten der Sieger sich mit dem Moralkodex in der Hand über den Besiegten zu Gericht setze und zur Strafe ziehe für das, was er gegen ihn begangen, womöglich auch noch für seine Sünden gegen Dritte. Das ist ein ungebührliches Verlangen. Begriffe wie Strafe, Lohn, Rache gehören nicht in die Politik.

Die Politik darf der Nemesis nicht ins Handwerk pfuschen, nicht das Richteramt ausüben wollen. Die Politik hat nicht zu rächen, was geschehen ist, sondern zu sorgen, daß es nicht wieder geschehe. Die Politik hat sich unter allen Umständen einzig und allein mit der Frage zu beschäftigen: Was ist hierbei der Vorteil meines Landes, und wie nehme ich diesen Vorteil am besten und am fruchtbarsten wahr?" (Moritz Busch, Unser Reichskanzler, Leipzig 1884, Bd. I, S. 99 f).

Monterone