Das ist eine interessante Formulierung...

Andudu, Mittwoch, 22.03.2017, 01:20 (vor 2832 Tagen) @ Mephistopheles3131 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 22.03.2017, 01:34

In Wirklichkeit ist es so, dass die "Charaktere" sich in
ihrem Umfeld "pathologisch" verhalten müssen (die Banalität des Bösen),
wenn sie ihre Ziele durchsetzen wollen.

...weil du das "durchsetzen wollen" als absolut setzt und damit ein angebliches "verhalten müssen" begründest, welches dann aber ja gar kein "müssen" ist, da es eben auf einem "wollen" basiert.

Meines Erachtens sind es in erster Linie die Ziele, die einen pathologischen Charakter von einem nicht pathologischen unterscheiden (wer ganz durchschnittliche Lebensziele nur mit z.B. psychopathischem Verhalten erreichen kann, z.B. ein Sklave, ist nicht wirklich krank, nur arm dran) und erst in zweiter Linie die Art und Weise wie sie angestrebt werden.

Umgebracht werden die Schwächlinge.

Nein, umgebracht werden die, die dem Ziel im Wege stehen und die sich u.U. an gesellschaftliche Konventionen halten und auf sie verlassen. Konventionen, die ein stabiles Zusammenleben überhaupt erst möglich machen (etwa: ich töte nicht jeden, der mir im Wege ist) und die eigentlich die Durchsetzung von Zielen in geregelten Bahnen ermöglichen sollten. Zumindest heutzutage.

Pathologische Täter töten fast immer Menschen, die für ein stabiles und konstruktives Zusammenleben sehr viel wertvoller wären, als sie selbst (Ausnahme ist, wenn sie andere Psychopathen eliminieren). Sie schaffen Instabilität, i.d.R. aus reinem Eigennutz.

Wenn Psychopathen die Oberhand gewinnen und sich gegenseitig hemmungslos bekämpfen, endet das m.E. stets in immer kurioseren Taktiken und Intrigen (einhergehend mit gesellschaftlichem Niedergang und einem Verlust an Moral, Stabilität und gegenseitigem Vertrauen) und am Ende in irgendeinem tödlichen Konflikt mit sinnlos viel Blutvergießen. Moment... das klingt ja schon sehr nach Status Quo.

Eine interessante Frage bleibt: wie bekämpft man pathologische Charaktere unpathologisch? Da besteht zweifelsohne ein beträchtlicher strategischer Nachteil...


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