Zeitwahrnehmung ist die Taktfrequenz des Gehirns
In Extremsituationen kann sich das Gehirn "übertakten", d. h. mehr Bilder pro Sekunde verarbeiten, als es das normalerweise tut, um eventuell doch noch ein paar Millisekunden herauszuschlagen, die über Leben oder Tod entscheiden.
Und je mehr Bilder pro Sekunde das Gehirn verarbeitet, umso langsamer vergeht subjektiv gefühlt die Zeit. Das passiert übrigens auch, während man älter wird. Die Kindheit erscheint lang und je älter man wird, desto schneller vergeht scheinbar die Zeit, bis man als Greis zum Ärger anderer Autofahrer nurmehr über die Straße kriecht. Dabei kommt es dem Opa so vor, als würde "die Jugend" heutzutage wie die Irren rasen.
Das Menschliche Gehirn kann etwa 13 bis 16 Bilder pro Sekunde wahrnehmungstechnisch verwerten. In Extremsituationen kann sich dieser Wert verdoppeln, oder sich dabei die Zeit subjektiv um 50 % verlangsamen. Da dies aber physisch ziemlich anstrengend ist, kann der Körper das nur für sehr kurze Zeit.
Kleiner Spaß nebenbei: Die Stubenfliege zum Beispiel kann etwa 200 Bilder pro Sekunde verarbeiten, was daran liegt, dass die Wege der Nervenbahnen so kurz sind und die Signale dementsprechend schnell ankommen. Grob geschätzt könnte man sagen, dass für die Fliege die Zeit etwa 10-mal langsamer vergeht als für uns, was auch erklärt, warum sie so schwer zu fangen sind.