Danke für deinen Beitrag

Ostfriese, Sonntag, 19.02.2017, 08:29 (vor 2836 Tagen) @ Silke5775 Views

Lieber Ostfriese,

Liebe Silke,

vielen Dank für deine Antwort und die umfangreichen Dokumentationen, deren Inhalte mir weitgehend bekannt sind.

„Nein, dort wie hier wird der Debitismus weiter verfälscht.“

Die Texte zeigen mir, wie schwer es ist, den Debitismus mit seinem Ende und dem folgenden Neubeginn in wenigen Sätzen – auf Twitter-Länge – zu beschreiben und zu fassen. Das ist wirklich ein Problem, wie Erdmann allgemein formuliert: „Je mehr Information es gibt, desto schwerer ist die einzelne Information zu finden.“ Ich denke, dass bto vornehmlich ein Blog für Anleger („Noch können wir uns mit der Geldanlage darauf einstellen.“) und nicht als Plattform zur Ergründung ökonomische Theorien gedacht ist – die Anzahl und die Inhalte der entsprechenden Wortmeldungen zeigen es. Das ist ja auch in Ordnung.

Zur Zukunft des Debitismus im Zeitalter der Simulation, hat @Ashitaka ja schon etwas gesagt:

„Der Debitismus wird darin eine Wendung nehmen, die heute, da der Wille zum Potential des Menschen noch an Raum & Zeit gebunden ist, in seiner Tragweite sehr schwer vorstellbar ist.“

Ich vermute, dass die Theorie als Teil größerer Zusammenhänge zu sehen und zu interpretieren ist. Wir werden Beiträge im Forum über den Debitismus lesen, in denen die Wörter ‚Verschuldung‘ und ‚Geld‘ gar nicht mehr vorkommen. Vor dem Hintergrund der Sätze:

„Die Welt ist eine radikale Illusion. Das ist ganz metaphysisch. Diese Illusion ist natuerlich unertraeglich; wir koennen sie nicht ertragen. Und um dieser Illusion zu entkommen, versuchen wir, um jeden Preis die Welt zu realisieren, zu materialisieren und effektiv zu machen. Und das bewerkstelligen wir durch die wissenschaftlichen Techniken, die alle dazu dienen, der Illusion zu entkommen.“,

die Baudrillard („der von den Fassungslosen verhasste“) in dem Interview mit Eckhard Hammel formuliert, sind mir die Inhalte einer etwaigen Antwort auf den Beitrag von Herrn Stöcker schon im Voraus bewusst. Die zwangsläufige Zunahme von Wille und Macht im System wegen des Vorher-Nachher-Problems führt zum Ende eines debitistischen Durchganges und seines anschließenden Neustartes – und damit zur zyklischen Wiederholung.

Ich wundere mich manchmal selbst, wie mir das Wissen um den Debitismus und die Beschäftigung mit dem Werk von Baudrillard eine große Ruhe und Gelassenheit geben – in den Worten von @Mercury aus einem lesenswerten Faden: „Den eigenen Frieden mit der ganzen Chose machen.“.


Sprachlose liebe Grüße
Silke

Liebe Grüße zurück und carpe diem Ostfriese


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