Das (unfreiwillige?) Geständnis von Außenminister John Kerry
Auf Voltairenet gibt es einmal mehr Bemerkenswertes zu lesen.
Die Veröffentlichung einer Aufnahme privater Bemerkungen von John Kerry im September letzten Jahres, deckt die Politik des Sekretariats des Staates auf und zwingt alle Beobachter — auch uns — ihre vorherigen Analysen zu revidieren.
Die Freigabe durch The Last Refuge der kompletten Aufnahme des Treffens zwischen Außenminister John Kerry und Mitgliedern der Nationalen Koalition (22. September 2016 in der Delegation der Niederlande bei den Vereinten Nationen) ändert, was wir von der US-Position zu Syrien zu verstehen glaubten.
Quelle: http://www.voltairenet.org/article194951.html
Also muß auch Thierry Meyssan seine Einschätzungen revidieren und der ist normalerweise recht gut informiert. Hören wir jetzt mal ganz genau hin.
Um es nicht zu lang werden zu lassen, schneide ich die ursprünglichen Annahmen (bis auf eine) heraus.
.. Nun bestätigt John Kerry in dieser Aufnahme, dass Washington den Versuch nie aufgegeben hat, die syrische arabische Republik zu stürzen, was also bedeutet, dass er jeden Schritt der Arbeit seiner Verbündeten kontrolliert hat. In der Tat, in den vier letzten Jahren wurden die Dschihadisten durch das Allied LandCom (Heereskommando) der NATO mit Sitz in Izmir (Türkei) kommandiert, bewaffnet und koordiniert.
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Zweitens bestätigt John Kerry darin, dass Washington wegen des internationalen Rechts und der Stellungnahme von Russland nicht weiter gehen konnte. .. Sie haben den Großteil der Öl- und Gasindustrie-Infrastruktur des Landes zerstört, mit dem Vorwand, gegen die Dschihadisten zu kämpfen (was im Einklang mit dem Völkerrecht ist), aber ohne von Präsident Al-Assad dazu aufgefordert zu werden (was das Völkerrecht verletzt). Sie wagten jedoch nicht ihre Boden Truppen zu entfalten und die Republik offen zu bekämpfen, wie sie es in Korea, Vietnam und Irak gemacht haben. Dazu haben sie beschlossen, ihre Verbündeten auf die erste Linie (leadership from behind - Führung von hinten) zu bringen und ohne viel Geheimnis die Söldner zu unterstützen, wie in Nicaragua, mit der Gefahr durch den internationalen Gerichtshof (das interne Tribunal der Vereinten Nationen) verurteilt zu werden. Washington ist nicht gewillt einen Krieg gegen Russland zu führen. Und Russland, das sich nicht gegen die Zerstörung von Jugoslawien und Libyen gewährt hatte, bot nun die Stirne und schob die unüberschreitbare Linie zurück. Moskau ist imstande das Gesetz mit Gewalt zu verteidigen, falls Washington offen einen neuen Eroberungskrieg wagen sollte.
Aha, deshalb das blöde und kindische Geschrei der Marionetten - Putin ist an allem Schuld.
Auch für USrael gibt es offenbar eine Grenze.
Gut zu wissen.
Drittens beweist John Kerry darin, dass Washington auf einen Sieg von Daesch über die Republik hoffte. .. Nun gab er aber zu, dass der Plan weit darüber hinausging. Wahrscheinlich sollte Daesch Damaskus einnehmen, um dann von Tel-Aviv verjagt zu werden (d. h. sich ins "Sunnistan", das ihm zugeteilt worden war, zurückzuziehen).
Syrien wäre dann im Süden von Israel, im Osten von Daesch und im Norden von der Türkei aufgeteilt worden.
Dieser Punkt gestattet zu verstehen, warum Washington den Eindruck gegeben hat, nichts mehr zu kontrollieren, seine Verbündeten „walten zu lassen": in der Tat, hat es Frankreich und das Vereinigte Königreich in den Krieg getrieben, indem es ihnen weismachte, dass sie die Levante wieder kolonisieren könnten, während es geplant hatte, Syrien ohne sie zu teilen.
USrael, wie es leibt und lebt.
Notfalls werden auch die Verbündeten verheizt.
Aber das Netzwerk sorgt wohl bislang dafür, daß die goldene Kette nicht reißt.
Zur Kette wurde hier schon mal etwas ausgeführt: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=426079
Viertens: mit dem Geständnis Daesch „unterstützt zu haben", gibt John Kerry zu, es bewaffnet zu haben, was die Rhetorik des "Krieges gegen den Terrorismus" auf null reduziert.
Jeder der in den letzten Jahren sehen wollte, sah.
Fünftens hatten wir den Konflikt zwischen dem Clan Allen/Clinton/Feltman/Petraeus einerseits und der Obama/Kerry-Verwaltung andererseits als Unterstützung von Daesch beziehungsweise gegen eine solche interpretiert.
Es war dem aber nicht so.
Beide hatten absolut keine Skrupel, die fanatischsten Dschihadisten zu organisieren und zu unterstützen. Ihre uneinige Auffassung konzentrierte sich ausschließlich auf den möglichen Rückgriff auf offenen Krieg — und den Konflikt, den er mit Russland riskiert — oder über die Wahl von geheimen Aktionen.
Nur Flynn — der aktuelle Sicherheits-Berater von Trump — war gegen den Dschihadismus.
Das ist eine Offenbarung für alle Trump-Gegner, die entweder wenig verstehen oder bewußt in die Irre führen wollen.
Hat man von diesen Enthüllungen schon etwas aus den Fake-News-Zentralen gelesen oder gehört?
Ach - geht ja überhaupt nicht - dann wären es doch True-News.
Doch eigentlich interessiert das nicht mehr wirklich - die Karawane zieht einfach weiter.
Viel interessanter finde ich die zunehmenden Leckagen in der Leitung der "Fa. OMERTA".
mfG
nereus