Das Nachkriegsprojekt: Demokratisierung vortäuschen - Unterwerfung kultivieren.
Patrick Lawrence hat bei Unz.com eine interessante Artikelreihe zu Deutschland geschrieben.
Auch wenn man nicht allen Sichtweisen folgen oder Schlußfolgerungen teilen will, es ist immer wertvoll auch die Eindrücke anderer Menschen und Kulturen zur Kenntnis zu nehmen.
Frische Luft hat dem Denken noch nie geschadet.
Ich zitiere aus dem aktuellen Teil 3, der mit der Nordstream-Drohung von Joe Biden eingeleitet wird:
Bis vor Kurzem habe ich Bidens erstaunliche Grobheit im Umgang mit Scholz auf die Unhöflichkeit zurückgeführt, die seine gesamte politische Karriere geprägt hat.
Doch wenn ich jetzt, im Lichte all dessen, was ihm vorausging, an diesen Anlass denke, sehe ich eine andere Möglichkeit, ihn zu beurteilen: Nach Jahrzehnten anmaßender Dominanz innerhalb des Atlantischen Bündnisses sah Biden keine Notwendigkeit mehr, Amerikas hegemoniale Vorrechte zu verschleiern.
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Scholz seinerseits stand protokollgemäß an einem separaten Rednerpult und schwieg zu Bidens Bemerkung. Sein Auftreten, das von Scholz, lässt darauf schließen, dass er weder überrascht noch wütend war. Er wirkt eher resigniert, besorgt, leicht reumütig, leicht unterwürfig. In seinem Gesicht liest man die Besorgnis eines Soldaten, der gerade den unheilvollen Schlachtplan seines Vorgesetzten akzeptiert hat.
Quelle: https://www.unz.com/plawrence/germany-in-crisis-part-3-a-culture-of-submission/
Das ist gut beschrieben.
Er spürte ganz unmittelbar seine Einbindung in ein bösartiges System in das er sich systematisch hinein gekrochen ist.
Aufrecht kann ohnehin kaum jemand durch diesen Tunnel laufen.
Am Ende bleibt meistens der Rücken irreparabel verbogen
Welch ein langer Zeitraum liegt zwischen dem Deutschland der frühen 1980er Jahre, dem Deutschland Helmut Schmidts, und dem Deutschland Olaf Scholzes, dem Deutschland, das 40 Jahre später ziemlich schüchtern mit Amerika auf einem Podium stand.
Auch das stimmt, aber damals gab es noch 2 konkurrierende Systeme, bei dem eines vor der Abwicklung stand und alle wichtigen Player davon wußten.
Nur WIR wußten es nicht bzw. durften es nicht wissen.
Warum durften wir das nicht?
Nun, wir waren doch Bestandteil des Experiments?
Beim Medikamententest wissen die Probanden auch nicht, ob sie die echte oder die Placebo-Pille schlucken. Aber hier wissen sie zumindest, daß sie an einem Versuch teilnehmen und das auch noch bezahlt bekommen.
Wie konnte es in Deutschland so weit kommen?
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.. war ich überzeugt, dass die Politik des Kalten Krieges und der Nachkriegszeit allein keine Antwort auf diese Frage liefert.
Nein, wie ich in meinen Jahrzehnten als Korrespondent oft feststellte, muss man sich der Psychologie und Kultur voll und ganz widmen, um Politik und Geschichte zu verstehen, wobei letztere in gewissem Maße Ausdruck ersterer sind.
Die Pläne der Alliierten für die 1945 besiegten Nationen, die innerhalb kurzer Zeit denen Amerikas gleichkamen, waren stets ehrgeizig.
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Doch gerade in den Herzen und Köpfen der Deutschen kippte der Umbau des Reichs zu einem anderen Land von Ehrgeiz zu Hybris.
Es war eine psychologische Operation, deren Ausmaß und Ausmaß seitdem wohl nie wieder erreicht wurden. Nur die Japaner nach 1945 erlebten etwas Vergleichbares.
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Das Projekt war auf beiden Ozeanen dasselbe.
Es ging nicht darum, authentische Demokratieexperimente zu ermöglichen, keine Bottom-up-Versuche, wie die orthodoxen Historiker diese Zeit darstellen.
Es ging darum, Deutschland und Japan als Soldaten des Kalten Krieges zu rekrutieren. Demokratisierung wurde zum bloßen Vorwand, da Demokratie per Definition weder von einem Land exportiert noch von einem anderen importiert werden kann.
Das soll genügen.
Es ist auch nicht wirklich neu.
Aber am Beginn unruhiger Zeiten sollte man wissen, wo man überhaupt steht oder besser, wo man hingestellt wurde.
Wer mehr über die Umerziehung und Soft Power lesen möchte, folge dem oben genannten Link.
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mfG
nereus