Gewagte These: Polen, sein Verhältnis zu Deutschland und die territoriale Neuordnung Mitteleuropas.
bearbeitet von Plancius, Dienstag, 18.03.2025, 21:28
Ich bin öfters in Polen und habe gute Beziehungen zu Militärs, die wiederum regelmäßig gemeinsame Übungen mit der polnischen Armee im Rahmen der NATO durchführen.
Die deutsch-polnischen Beziehungen sind seit vielen Jahrhunderten nicht gerade durch Freundschaft, sondern Rivalitäten, gegenseitiges Misstrauen und Abneigung gekennzeichnet. Viele Jahrhunderte fühlten sich die Polen als Underdogs. In Ost- und Westpreußen, Schlesien und Galizien waren die Siedlungsräume von Deutschen und Polen nie klar getrennt. Die Übergänge waren fließend, man lebte viele Jahrhunderte mit- und nebeneinander. Die Deutschen waren jedoch wirtschaftlich immer erfolgreicher, sie herrschten viele Jahre über die Polen, die Deutschen heirateten den Polen bis zum heutigen Tage ihre hübschen Frauen weg.
Der Neid, gewisse Komplexe und Ressentiments gegenüber den Deutschen sind deshalb tief im polnischen Volk verankert. Die starke Bindung an den katholischen Glauben half den Polen, über viele Jahrhunderte ein eigenständiges Nationalbewusstsein zu bewahren, obwohl ihre Siedlungsgebiet ständig von Preußen, Österreich und Russland beansprucht wurde.
Die Polen haben jedoch in den letzten Jahren zu starkem Selbstbewusstsein zurückgefunden. Sie registrieren, dass sie mit der zunehmenden Schwäche des deutschen Nachbars immer größere Ansprüche stellen und ihren Einfluss ausweiten können.
Meine Projekte von deutschen Mittelständlern in Polen sind dadurch gekennzeichnet, dass die polnischen Niederlassungen Forderungen im Projekt stellen, IT-Kompetenzen und Entwicklungsabteilungen der deutschen Mutter nach Polen zu verlagern. Die deutschen Firmenchefs, ständig auf Fairness und Großzügigkeit bedacht, verlagern so sukzessive nach der Produktion auch ihre Kernkompetenzen in die polnischen Dependancen.
Ich muss gestehen, dass ich meine bisher schönsten Projekte in Polen gehabt habe, es war eine großartige Zusammenarbeit mit den polnischen Kollegen, wo auch nach Passieren eines Meilensteins im Projekt ausgiebig gefeiert wurde, was ich derart in Deutschland nicht kenne, aber das hält mich trotzdem nicht davon ab, gewisse Entwicklungen in der Verschiebung der Kompetenzen von Deutschland nach Polen zu registrieren.
Ich hatte auch mal ein Projekt einer polnischen Muttergesellschaft bei ihrer sächsischen Tochter. Wir als externe deutsche Dienstleister wurden korrekt, fair und partnerschaftlich vom polnischen Führungspersonal behandelt, aber die deutschen Angestellten wurden wirklich schlecht vom polnischen Management behandelt.
Das Betriebsklima war schlecht, die deutschen Angestellten wurden nicht fair behandelt, die polnische Führung kehrte ihre Machtposition ständig hervor. Irgendwie schien das polnische Management besessen davon gewesen sein, es den Deutschen zu zeigen oder gar heimzuzahlen. Man kann es vielleicht nicht verallgemeinern, aber das Stimmungsbild in der sächsischen Firma machte mich doch sehr nachdenklich im Hinblick auf die deutsch-polnischen Beziehungen.
Am deutlichsten wird die Schwäche Deutschlands beim Militär. Wir machen uns immer wieder lächerlich, wenn die Bundeswehr mit schneeweißen, geleasten Mannschaftswagen zu gemeinsamen Übungen mit der polnischen Armee anrollt. Kein Kratzer darf die weißen Transporter beschädigen, sie müssen ja nach kurzer Zeit wieder unbeschadet an den Leasinggeber zurückgegeben werden. Wenn dann die Bundeswehrsoldaten noch mit Holzgewehren oder Panzerattrappen aufwarten, ist das schallende Gelächter bei den Polen gewiss, die selbst mit den modernsten amerikanischen Waffensystemen ausgestattet sind.
Die Polen träumen schon seit mehr als 150 Jahren von einem polnischen Großreich von Galizien bis zur Elbe. Berlin sehen sie gern in polnischer Hand. Jetzt öffnen sich für Großmachtsfantasien, welche die polnische Elite schon seither hegt, geopolitische Chancen. Zum einen im Osten in der Ukraine, wo ehemaliges polnisches Territorium als Windfall Profit des Ukrainekonflikts wieder an Polen fallen kann und zum anderen im Westen, wo sich die Polen als rettender Hegemon an deutschem Territorium bedienen können.
Obwohl uns von Seiten der Regierung und der Mainstreammedien die Gefahr eingebläut wird, die von russischer Aggressivität ausgeht, sehe ich in Polen diejenige geopolitische Kraft, die Gelüste auf deutsches Land hegt.
Warum komme ich darauf?
Die Polen können seit einigen Jahren vor Selbstbewusstsein nicht mehr laufen. Innerhalb kurzer Zeit haben sie viele Kilometer Autobahn gebaut, die polnischen Städte erstrahlen in altem Glanz. Der halbe deutsche Mittelstand ist bereits in Polen vertreten. Will man nach Schweden, so ist es seit diesem Jahr nur noch von Swinemünde möglich, die Fährverbindung nach Sassnitz wurde eingestellt.
Einerseits begleiten sie mit Wohlwollen unseren Niedergang, denn je schwächer Deutschland ist, desto selbstbewusster und stärker ist Polen. Früherer Respekt vor der deutschen Leistungsfähigkeit ist Verachtung gegenüber dem deutschen Nachbarn gewichen. Sie sehen die Deutschen in dekadenter Manier durch die ganze Welt streifen, während die Deutschen zur gleichen Zeit ihr Land von fremden Völkerschaften plündern lassen.
Sehr genau registrieren die Polen die aktuell starke Aufrüstung der Bundeswehr und die Diskussion um eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Selbst von der AfD wird in tiefster Verantwortungslosigkeit die Wehrpflicht propagiert, die dann in Folge der überaus starken Gruppe an jungen, muslimischen Migranten eine militärische Ausbildung und den Zugang zu modernen Waffen und ein Aufstieg in der militärischen Hierarchie ermöglicht.
Nach wie vor beziehen die Polen einen großen Teil ihres Nationalbewusstseins und ihren Chauvinismus aus König Ian Sobieski, der Europa vor dem türkischen Joch und dem Islam bewahrt hat. Sie sehen sich als zentralen Anker des Christentums in Europa.
Wenn sie auch die Schwäche ihrer westlichen Nachbarn durch kulturfremde Migration und all ihre Verwerfungen begrüßen, weil sie dadurch eigene Stärke gewinnen, desto mehr fühlen sie sich als regulierende, neue Ordnungsmacht in Mitteleuropa berufen. Die Polen sind zwar an schwachen Nachbarn interessiert, sie werden aber niemals ein muslimisch geprägtes Deutschland tolerieren, in dem Muslime an der polnischen Westgrenze Zugang zu Waffen haben und eine Gefahr für den polnischen Staat werden.
Spätestens dann, wenn in unserem Land durch den wirtschaftlichen Niedergang ethnische Konflikte in bürgerkriegsähnliche Zustände ausarten, werden die Polen zuschlagen und mit aller Wahrscheinlichkeit so wie ihr ehemaliger König Ian Sobieski den Islam aus Mitteleuropa vertreiben und sich als regionale, hegemoniale Ordnungsmacht in Mitteleuropa etablieren.
Diese Einsichten sind in mir in mehreren Jahren gereift und ich finde es seltsam, dass ein solches Szenario noch gar nicht in den alternativen Medien diskutiert worden ist.
Gruß Plancius
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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER