Deutscher Schuldkult ein verlogener Elitenkult?

Martin, Donnerstag, 06.02.2025, 11:35 (vor 35 Tagen)3305 Views

In den letzten Tagen haben sich wohl Musk, aber auch Putin dahingehend geäußert, dass die Deutschen keinen Grund haben, sich nach 80 Jahren Drittes Reich in Schuld zu fühlen. Wer fühlt sich hier im Land aber überhaupt schuldig?

Ich lebe nun doch schon ziemlich lange in Deutschland, bin über alle Kontinente privat und beruflich herumgekommen, bin aber bei allen persönlichen Kontakten nie mit „deutscher Schuld“ konfrontiert worden. Das gilt auch für Bekannte, Verwandte oder Kollegen. In aller persönlichen Erfahrungswelt existiert kein „Schuldkult“.

Der Schuldkult findet m.E. nur in den Medien und in der politischen Auseinandersetzung statt, ist aber ein völlig von der allgemeinen Bevölkerung losgelöstes Phänomen. Es ist, als diente er zur Einschüchterung politischer Gegner, aber auch als Mittel zur Durchsetzung völlig schuldfremder Interessen.

Auf der anderen Seite gibt es zunehmend Berichte oder Bekenntnisse heutiger Politiker und sonstiger in der Öffentlichkeit stehender Personen darüber, dass ihre Vorfahren regimetreu in teils prominenten Positionen in der Zeit des Nationalsozialismus wirkten. Es liegt durchaus nahe, dass heutige Eliten zu einem großen Teil aus den Netzwerken alter Eliten für ihrem Werdegang profitiert haben, und damit vom Nationalsozialismus. Ist das der Grund, warum nach meinem Eindruck der Schuldkult ein abgehobenes, elitäres Phänomen ist? Wollen diese Eliten zwar ihre zweifelhaft errungenen Vorteile nicht missen, sich dafür aber mit ihrem Bauchladen voller Schuldbekenntnisse freisprechen? Ich meine, der Schuldkult ist nicht echt und nicht glaubwürdig. Musk, Putin sollten eher milde auf die Verlogenheit der Schuldkult-Protagonisten hinweisen.


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