Unternehmer in 2025: "hope for the best, prepare for the worst"

Schissbux, Mittwoch, 18.12.2024, 13:35 (vor 3 Tagen)3477 Views

Hallo in die Runde,

ihr habt lange nix von mir gehört, lief ja alles einigermaßen. Aber wenn ich in Richtung 2025 blicke, sehe ich als eingeborener und relevant steuerzahlender, deutscher Unternehmer doch einige schwarze Wolken. Getreu dem Motto, "hope for the best, prepare for the worst", habe ich mich deswegen an einer Einschätzung für 2025 (Deutschland/EU) und der sich der daraus! ergebenen Rahmenbedingungen für mittelständische Dienstleister im Bereich BtoB gemacht. Auch an einer Konsequenz hieraus versuche ich mich. Meine Frage: Habe ich ein wichtiges Themenfeld vergessen? Wo stimmt ihr mir zu, wo seht ihr die Dinge anders? Ich freue mich auf rege Diskussion. Meine Einschätzungen:

1.) Das Wichtigste zuerst: eine Ausweitung des Krieges auf das Gebiet der EU sehe ich nach dem 20. Januar (Amtseinführung Trump) nicht. Jedoch kann der Krieg noch lange Zeit weitergehen und Deutschland (Bevölkerung, Wirtschaft, Staat) finanziell enorm! belasten. Die weitere Entwicklung bei diesem Thema sollte im Q2 2025 absehbar sein. Ob es nochmal eine große Flüchtlingswelle nach Deutschland gibt (Ukraine oder aus anderen Ländern) ist unklar, kann aber auf vielen Ebenen zu Verwerfungen führen.

2.) Die Wahlen werden nach meiner Einschätzung auf keinem! Gebiet zu positiven Veränderungen führen, auf einigen Gebieten wird es deutliche Verschlechterungen geben. Mehr Ausgaben: (mehr Rüstung, mehr Sozialausgaben) weniger Einnahmen (sinkende Steuereinnahmen, sinkende Erträge aus Abgaben, Beiträgen) = mehr Schulden/höhere Steuern. Ob dann Geld für Konjunkturprogramme für 1. (siehe oben) da ist, hmm?

3.) Wirtschaft und Verbraucher in Deutschland: Die schlechten internen (Kosten, Absatz, Export) und externen (Zölle, Streit mit China) Rahmenbedingungen werden wohl auf absehbare Zeit dafür sorgen, dass die Wirtschaft in der Rezession bleibt (und hoffentlich nicht in eine Depression abschmiert), die Arbeitslosigkeit und Pleiten steigen; die Konsumausgaben und Investitionen (auch in Marketing) sinken. All dies verstärkt sich gegenseitig. Die Pleiten können auch zu einer Bankenkrise führen.

4.) Energiekosten steigen: durch Knappheit, weitere Kraftwerks-Abschaltungen in Deutschland, Ausweitung der teurer Energieimporte, CO2-Abgabe ab 2025. Die Kosten belasten Wirtschaft (Verstärkung der Abwanderung/Schließung; bereits - 30 % gegenüber 2018) und Verbraucher (Sparen an Konsumausgaben). Möglicherweise kommt es auch zu Versorgungsengpässen, das wäre ein weiteres großesProblem.

5.) Inflation/Deflation: Ich vermute, beides wird kommen, in der Kombi
a) erst Deflation und überschießendes Gegensteuern/ dann hohe Inflation oder
b) erst Inflation + steigende Zinsen+ verstärkte Krise/ dann Deflation und überschießendes Gegensteuern/ dann hohe Inflation.
Ob a oder b ist auch erstmal egal, das werden wir sehen. Auf die Inflation können wir Unternehmer uns mit Preiserhöhungen vorbereiten und mit einer inflationssicheren Anlage von Reserven.

6.) Steigende Kosten: Inflation und steigende Sozialbeiträge werden dazu führen, dass die Mitarbeiter mehr Gehalt verlangen (Inflationsausgleich) aber auch alle anderen Kosten steigen.

7.) Zinsen: Sinken vielleicht noch eine Weile, unklar wie schnell sie in der anziehenden Inflation steigen, was in der Deflation dann passiert ist mir noch unklar.

Sehr geehrte Damen und Herren, nun freue ich mich auf die Diskussion. Los gehts ;))


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