Sybaris ↔ Kroton (Crotone)

Ostfriese, Sonntag, 06.10.2024, 19:32 (vor 76 Tagen) @ Plancius3535 Views
bearbeitet von Ostfriese, Sonntag, 06.10.2024, 19:40

Hallo Plancius,

Seitens der Ukraine und des Westens wurden Tatsachen geschaffen, die fundamental die Moral der Truppe schwächen. Das ist ein absolutes No-Go im Verteidigungsfall und mir ist auch nicht bekannt, dass es sowas jemals in der Geschichte gegeben hat.

sowas hat es in der Geschichte schon gegeben.

Sybaris wurde um 720 v. Chr. gegründet und wurde dank seines fruchtbaren Landes und seines Hafens zur wohlhabendsten Kolonie der griechischen archaischen Welt. Die Bewohner frönten ihrem Hedonismus, ihrer Feste und Ausschweifungen, so dass sybaritisch zum Synonym für Opulenz, Luxus und unerhörte Vergnügungssucht geworden ist.

In der 10 Jahre nach Sybaris gegründete Nachbarstadt Kroton lebte der berühmte griechische Philosoph Pythagoras, der um 530 v. Chr. von seiner Heimatinsel Samos floh und hier eine philosophische Schule gründete.

Die Stadt Sybaris wurde um 510 v. Chr. von ihrem Nachbarn Kroton zerstört und ihre Bevölkerung vertrieben, aber ihre Kolonien in der Gegend existierten weiter.

[image]
Remains of the theatre of Sybaris https://en.wikipedia.org/wiki/Sybaris#:~:text=Sybaris%20(Ancient%20Greek:%20%CE%A3%CF%8...

Dazu Joachim Fest in Im Gegenlicht EINE ITALIENISCHE REISE auf der Seite 183:

Offenbar standen sich im Krieg zwischen Sybaris und Kroton zwei Lebensformen gegenüber: die eine genießerisch und auf selbstgenügsame Weise ihrer Tüchtigkeit ergeben, eine Welt ohne gedankliche Spannung und im schönen Schein zufrieden; die andere unruhig, von höheren Zwecken getrieben und bemüht, das Leben durch Ideen zu rechtfertigen. Den gänzlichen Mangel der Sybariten an politischem, philosophischem und spirituellem Ehrgeiz empfand die Mehrzahl der Griechen als unerhörte, fast blasphemische Herausforderung. Am seltsamsten war, daß sich die Sybariten dessen nicht einmal bewußt zu sein schienen.

Daß es um mehr als äußere Rivalitäten ging, bezeugt auch das ungewöhnliche Ende der Stadt. Denn sie wurde nicht nur zerstört, sondern buchstäblich ausgelöscht. Die Krotoniaten schleiften die Mauern und leiteten dann das Wasser des Kratis über die Ebene, so daß Sybaris weggeschwemmt und seine Fundamente tief im Sand begraben wurden. Viermal versuchten einige der Überlebenden, mit Hilfe früherer Verbündeter, die Stadt neu zu gründen, doch scheiterten alle Bemühungen am Widerstand Krotons.

Von Sybaris blieb nur der Begriff. Erst 1969 sind mit Hilfe elektronischer Geräte in sechs bis acht Metern Tiefe Reste von Mauern und Anlagen gefunden worden.

https://archive.org/details/imgegenlichteine0000fest/mode/2up

Ein Schelm, wer heute Vergleichbares dabei denkt und Gruß - Ostfriese


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