Geld verdienen mit "Carry-Trading"?

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Samstag, 21.09.2024, 18:53 (vor 34 Tagen) @ sensortimecom355 Views

Hallo sensortimecom,

Nein. Da gibts noch was, das den wenigsten Leuten aufgefallen ist (und worüber ich mir schon seinerzeit mit @Elli einen Streit lieferte). Es geht um das berühmte "carry trading", das schon im Jahr 2008 eine Mitschuld am Crash hatte.

Ich kenne Deine Meinung dazu nicht, wollte Dir aber die meinige auf die Nase drücken:

Ohne es jetzt empirisch untersucht zu haben, glaube ich, dass Carry-Trading nicht funktioniert!

Die Fremdwährungen mit Minizinssätzen werten überraschend stark auf, so dass die "Carry-Gewinne" in ganz kurzer Zeit nicht nur aufgefressen sind, sondern Verlust übrigbleiben.

Ein paar Carry-Pannen geistern dann später durch die Presse, z.B. die von der Societé Génerale verkauften Yen?-Finanzierungen in Polen oder die Verluste der Kunden der Sparkasse Nordhorn mit Niedrigzinsfinanzierungen in fremden Währungen.

In der Währungskrise in Europa nach der Wiedervereinigung 1990 konnten dreistellige Zinssätze die betroffenen Währungen auch nicht mehr vor dem Absturz retten.

Ärger gibt es immer dann, wenn Währungen nicht gleich "weich" sind. Das führt dann früher oder später zu Chaos am Devisenmarkt. Deutschland 1990 ist für mich der bekannteste Fall. Probleme gab es schon vorher. Die Eurokratie wollte den freien Währungen dann Bandbreiten um den Hals hängen, was aber auch nicht funktionierte.

Gruß
paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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