Henri Matisse: Die Vereinfachung der Ideen und der Figur …

Ostfriese, Montag, 16.09.2024, 12:07 (vor 5 Tagen) @ BerndBorchert736 Views
bearbeitet von Ostfriese, Montag, 16.09.2024, 12:57

Hallo Bernd

Matisse wendet sich nach seiner schweren Krebserkrankung verstärkt dem Einfluss der polynesischen Erfahrungen auf seine Malerei zu. Die Genesungsphase ist für ihn eine lange innere Reise, um sich endgültig über das Ziel seiner Malerei bewusst zu werden: Dem herrlichen Licht Tahitis, das er jetzt, nur knapp dem Tod entronnen, religiös aufwertet. Das ändert nichts daran, dass das Licht als das Analoge die Grundlage seiner Malerei bleibt. Die Reinheit der Linie wird durch Details geschmälert.

Ich habe eine Form erreicht, die auf das Wesentliche destilliert ist. Details schmälern die Reinheit der Linien. Sie schaden der Ausdruckskraft. … schenken mir Gelassenheit.

@Ostfriese, diese Zusammenstellung der 3 Namen - Willst Du @dottore zu einem Genie oder Heiligen erklären?

Nein!

Die Frage:

Hat der Debitismus mit der Machttheorie und seinen schon angedeuteten Erweiterungen Züge eines axiomatischen Lehrgebäudes?

aus

https://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=440480&page=0&order=time&d... Entschuldigung, dass ich schon wieder nerve mit …, Ostfriese, Samstag, 12.08.2017, 17:57 @ Silke 4600 Views

hatte ich schon vor mehr als 7 Jahren mit:

Ich denke ja!

beantwortet.

In

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=290199 Macht und Stadt verfasst von dottore, 30.08.2004, 16:13

hatte dottore mit seinen Sätzen:

Den Stein der Weisen (bernor) habe ich selbstredend auch nicht gefunden. Dennoch möchte ich versuchen, meine Hypothese, wonach Machtausübung (aktuelle oder potenzielle) die entscheidende Rolle für die Entwicklung, in der wir bis heute stecken, der 'Driver' gewesen ist, anhand einiger zusätzlicher Beobachtungen untermauern. Die Gegenposition, die hier mehrheitlich vertreten ist und auch von nicht mehr aktiven Forumsteilnehmern (Galiani) mit Vehemenz und guten Argumenten vorgetragen wurde, ist bekanntlich diese: Die Entwicklung bis heute hat sich grosso modo 'friedfertig' abgespielt. Als 'Driver' wären dann eher Kreativität, sich langsam über größere Räume ausbreitende Interaktivitäten, Traditionen, schließlich das 'freiwillige' (und private, also nicht herrschaftsgetriebene) Tauschen und Hochtauschen, Erfindungen wie Geld oder bessere Wissensvermittlungen, usw. zu nennen. …

Zur biblischen (bronzezeitlichen) Stadt als Macht-Konglomerat sei diese Stelle nachgetragen (1 Könige 10, 26): 'Und Salomo brachte Wagen und Gespanne zusammen, so dass er 1400 Wagen und 12 000 Gespanne hatte, und er legte sie in die Wagenstädte und zum König nach Jerusalem ...' Dass es sich dabei nicht um Ausrüstungen für Händler oder Handelskarawanen gehandelt hat, versteht sich von selbst. Gewaltige 'Investitionen', die kaum ohne massiven Abgabendruck hätten bewältigt werden können!

den Stein der Weisen (bernor) habe er selbstredend auch nicht gefunden.

Erst im Jahre 2006 gewinnt dottore Gewissheit in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=363147 Re: Eigentumsprämie verfasst von dottore, 03.09.2006, 15:49

mit den Sätzen:

Kein Versprechen, sondern ein Mittel, um die Abgabe zu tilgen. Dass DAMIT die Abgabe getilgt werden kann, wiederum ist eine 'Ansage' der HERRschaft, die jederzeit von ihr geändert werden kann. In der Goldenen Bulle (Karl IV., 1356; quasi 'Grundgesetz' des alten Reiches) sind die Abgaben auf 'marca' (= alte Gewichtsmark = ca. 1/2 Pfund) 'aureum' (Gold) festgelegt. Das wurde dann auf Silber umgestellt und damit das herauszukitzeln war, stellten die Silberschuldner (Sub-HERRschaften) ihre bis dahin bestehenden Abgabenforderungen von natura auf Silber um (15. Jh., wie schon erwähnt und das mit den revolutionären Folgen).

den Weg zur - mithilfe seiner Mitdiskutanten gewonnenen - debitistischen Erkenntnis.

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=365680 Re: 'Gerechter Staat' - wie geht denn das? verfasst von dottore 08.10.2006, 15:48

Inzwischen bin ich auf die Abgabe als 'primum movens' gestoßen. Dank an dieser Stelle für die vielen kritischen Poster dafür! Die Abgabe (zuerst 'externalisiert', siehe Tribut, dann 'internalisiert', vgl. Steuer) setzt einen Zwang in die Welt, den es vorher nicht gegeben hatte ('coercive'). Dieser Zwang ist grundsätzliche waffengestützt ('coercive power'), kann sich dann aber immer stärker 'selbstlegitimieren', 'ideologisieren', usw. woraufhin gern die Waffe als ultima ratio rerum aus den Augen verloren wird.

Da die Abgabe eine Schuld ist, ist das Analoge die Abgabe ex nihilo, die in Verbindung mit Termin und Zwang die Grundlage des machtbasierten Debitismus ist: Die Gewalt ist also eine Folge und nicht das primär Analoge.

Jedes Analoge in den 4 Beispiele (3 Namen) hat als Basis seine spezifischen, unterschiedlichen und eigenen Gegebenheiten.

Ich erlaube mir, meine einige Zeit zurückliegenden Ausführungen zu wiederholen.

Der Schweizer Sprachwissenschaftler Ferdinand de Saussure (1857 – 1913) vertrat - als Begründer der modernen Linguistik und Semiotik - die Ansicht, dass sprachliche Zeichen die Welt nicht einfach so wiedergeben, wie sie sind, sondern dass deren Bedeutung erst im Zeichensystem der Sprache konstituiert werde. Ein Zeichen besteht bei Saussure dabei aus Signifikant (Bezeichnendes) und Signifikat (Bezeichnetes), wobei ersteres das Lautbild und letzteres die Vorstellung eines Begriffs, die Inhaltsseite, widerspiegele.

Er gelang zu der Einsicht, dass sich die inhaltliche Deutung des Zeichens - das Signifikat - nicht vom Gegenstand herdenken lässt, sondern sich in einer ausgedehnten und willkürlichen Abfolge der Abgrenzungen des Signifikanten zu allen anderen erschließt. Sie ist für die gegenwärtigen Betrachtungen essenziell. Der Signifikant (= Ausdrucksseite) bildet das Signifikat (= Inhaltsseite) eines Zeichens nie vollständig ab - die Zeichen gehen immer der Körperlichkeit voraus. Die Konkurrenz der Zeichen zu anderen Zeichen führt zu ihrer Relativität. Das bedeutet, dass der Sinn und die Deutungen der Sprache immer instabil bleiben. Es gibt keine eineindeutige Beziehung zwischen einem Zeichen und seinem Inhalt. Die Zeichen haben keine außerhalb ihrer selbst liegenden Bezugspunkte mehr - der endlose Verweis aufeinander formt gemäß Jean Baudrillard - der von den Fassungslosen Verhasste - die Hyperrealität. Kommunikation erzeugt vielfache Fehldeutungen, weil die Bezugssysteme, die trotzdem gesucht und benötigt werden, unterschiedlich sind - sie ist oftmals ein Aneinander-Vorbeireden.

Diese nach dem Analogen erzeugten - sowohl vor allem aristotelisch-parmenideischen als auch hermetischen - Zeichensysteme sind grundsätzlich Simulationen, fesseln unser Vorstellungsvermögen, um die Wahrheit zu erfahren. Ohne diese Simulationen wäre unserer Leben gar nicht möglich.

Die Überschrift meines Beitrages - wie die beiden vorstehenden Sätze mit den entsprechend debitistisch sprachlich abgeänderten Inhalten - gelten inhaltlich auch für mich und Gruß - Ostfriese


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