Jaja, die Langeweile und das Wochenende
Hallo Ashitaka,
verzeih mir bitte den provokanten Betreff, ich möchte Dir Deinen (vorgetäuschten) Grillabend nicht verderben.
Ich verstehe gut, auf was Du hinauswillst mit den sarkastischen Äußerungen über die jetzt flächendeckend vorgetragenen Empörungen zu der derzeitigen Entwicklung der Lage in Nahost. Ich verstehe auch gut Deine Skepsis bezüglich medialen Berichten, ob in Bild- oder Schriftform, die zu irgendwelchen, uns als empörend verkauften Berichten über Ereignisse in der Welt verkauft werden. Die Propangandamaschinerie läuft, die Beeinflußung ist total, jede Seite wird bedient, und selbst wenn man sich 'unvoreingenommen' informieren möchte (wöllte), ist man gefangen in Mustern, die 'mustergültig' bedient werden. Bis dahin, ich stimme Dir vollumfänglich zu. Auch wenn ich es nicht ganz so zynisch formulieren würde.
Aber: will man als Freier Mensch bestehen, muß man einen Standpunkt haben. Einen Willen für sich selbst, eine Meinung von der Welt. Eine Haltung >Auf der Welt passiert soviel, und einen Einfluß hab ich darauf sowieso nicht< ist zwar weit verbreitet, steht einem Freien Menschen aber schlecht zu Gesicht. Darum beanspruche ich für mich, eine Meinung zu äußern, bestimmte Themen in bestimmte Zusammenhänge einzuordnen und bestimmte Vorgänge in der Welt für mich zu bewerten. Natürlich kann eine jede meiner Bewertungen aufgrund der potenziellen Möglichkeit der Fälschung der Bewertungskriterien falsch sein. Ich erachte das aber immer noch als besser, als kategorisch alle Bewertungsmöglichkeiten als falsch (oder gefaked) einzuschätzen. Immerhin sehe ich die verschiedenen Möglichkeiten, und immerhin treffe ich dabei eine Auswahl. Treffe ich sie falsch, mein Problem.
Deine Herangehensweise, die ganze Berichterstattung (eigentlich die ganze Welt) zur 'Simulation' zu erklären, ist natürlich auch eine mögliche Art der Betrachtung. Aber ist es, im Sinne von möglichst realistischer Erkennung von 'Wirklichkeit', zielführend, der 'Realität' die 'Wirklichkeit' abzusprechen?
Das beschäftigt mich schon lange, in dem Punkt verstehe ich Dich überhaupt nicht. Denn es ist ja nicht das erste Mal, daß Du in Bezug auf Tagesaktualitäten eine, nun ja, erklärungsbedürftige Meinung einnimmst. Die aber dann oft nicht erklärt bzw. zu Ende geführt wird.
Deinen immerwieder vorkommenden Bezug auf die 'Beraternetzwerke' habe ich schon mal angefragt, er möge bitte spezifiziert und erklärt werden. Es ist durchaus kein Geheimwissen, daß McKinsey und Konsorten eine große Zahl von deutschen Unternehmen geschadet haben. Und daß da durchaus auch bis in Regierungskreise manipuliert worden ist. Aber wo ist der Mehrwert Deiner Erkenntnisse? Let it flow!
Betrachte das bitte nicht als Attacke, sondern als ernstgemeinte Aufforderung. Und vielleicht als Ergänzung: Du und @Ostfriese, Ihr Zwei habt den Debitismus von @dottore verstanden wie sonst wenige. Vielleicht wäre gut, Ihr könntet das weniger ideologisch-verklausuliert als in gängiger Sprache vortragen.
Gruß
Bergamr
--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...