Das brauchst Du mir alles nicht zu erklären.

Naclador, Göttingen, Donnerstag, 29.06.2023, 09:24 (vor 449 Tagen) @ Steppke2418 Views
bearbeitet von Naclador, Donnerstag, 29.06.2023, 09:50

Hallo Steppke,

Nach Einstein kann nichts schneller als das Licht sein und das gilt auch für Außerirdische, die uns technologisch 1. Million Jahre voraus sind. Die Naturgesetze gelten überall (ausgenommen in einem schwarzen Loch).

1. kann Einstein sich geirrt haben. Es sieht allerdings bisher nicht danach aus. Alle Vorbersagen der Allgemeinen Relativitätstheorie wurden bisher bestätigt.

2. sagt Einstein nur: nichts kann sich LOKAL schneller bewegen als das Licht. Wenn man die Raumzeit selbst verformt, könnte es durchaus möglich sein, einen "Warpantrieb" zu konstruieren.

Mit dem nuklearen Pulsantrieb (der heute schon umsetzbar wäre) oder dem (noch) theoretischen Fusionsantrieb könnte man ca. 10% Lichtgeschwindigkeit erreichen, selbst mit riesigen Raumschiffen, und die Reise zu Alpha Centauri würde nur ca. 45 Jahre dauern (mit heutiger Technik ca. 80000 Jahre).

Selbst mit einem popligen Ionenantrieb lassen sich deutlich höhere Geschwindigkeiten erreichen. Es dauert nur sehr lange. U d die Reisedauer wird um so wenigee ein Problem, je näher man der Lichtgeschwindigkeit kommt. Stichwort: Zeitdilatation.

Nur mal hypothetisch: Es gäbe in der näheren Umgebung (kosmologisch gesehen) eine hochentwickelte Zivilisation, die über solche Antriebe verfügt, dann würden selbst 45 Jahre für einen organischen Organismus, selbst wenn er unsterblich ist (eingesperrt in ein Raumschiff, selbst wenn es 2 km lang ist), psychologisch gesehen, unmöglich, so viele Jahre durch die absolute Leere zu fliegen.

Hier gehst Du davon aus, dass die Aliens uns psychologisch und physiologisch sehr ähneln. Das können wir nicht ohne Weiteres voraussetzen.

Die "Psyche" würde "verrückt werden", 45 Jahre eingesperrt in einem "Metallding", über einen solch langen Zeitraum. Hypothetischen "Kälteschlaf" klammere ich hier mal aus.

Warum das? Das wäre doch eine logische Option und würde die psychischen Auswirkungen vermeiden.

Antriebe, die mehr als 10% c schaffen, wird es höchstwahrscheinlich niemals geben, da der Energieaufwand für die Beschleunigung und Abbremsung (am Ziel) expotentiell steigt, bis unendlich. Der Reaktor bzw. "Energieerzeuger" muss ja mitgeführt werden, was das Gewicht des Schiffes immer stärker erhöht ... und mehr Masse bedeutet, dass der Energieverbrauch noch exponentieller steigt. Ein unlösbares Problem!

Es ist nicht gesagt, dass die Energiequelle mitgeführt werden muss. Man könnte zum Beispiel den Strahlungsdruck eines Stellasers zum Antrieb nutzen.

Und wenn diese Zivilisation ein anderes Sonnensystem erforschen wollte, müsste sie ein "Mutterschiff" schicken, das gewaltig sein muss, denn man braucht ja unzählige Landefähren, endlose Ersatzteile, Reparatur-, und Wartungsbereiche, kleinere Forschungsraumschiffe, die man abdocken kann, die dann die Sonne, Planeten, Monde erkunden usw. und zwar über Jahrzehnte.

Auch hier hast Du einen viel zu anthropozentrischen Standpunkt. Wenn die Aliens zum Beispiel über selbstreproduzierende Nanomaschinen verfügten, könnte das Raumschiff ziemlich klein sein.

Und auch Außerirdische haben nur beschränkte Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen und so etwas würde man vielleicht einmal machen, dann aber für lange Zeit nicht mehr oder aber nie wieder, da es einfach zu teuer ist.

Unfug. Sobald eine Zivilisation einen Entwicklungsstand erreicht hat, mit dem sie über das eigene Planetensystem hinaus expandieren kann, sind Rohstoffe kein limitierender Faktor mehr. Die Galaxie ist vollmit Zeugs.

Oder sie müssten Bagger, Raupen, Tunnelbohrmaschinen, Raffenerieanlagen, alles was man zur Herstellung von Ersatzteilen braucht, mitschicken. Millionen Tonnen zusätzliche Masse!

Und das beschleunige mal und bremse dann wieder ab!

Auch hier gehst Du vollständig von menschlicher Technologie aus.

Solch ein Schiff müsste kilometer-lang-breit sein (mit einem kleinen Raumschiff kann man so etwas nicht machen) und es würden Roboter bzw. eine KI an Board sein, aber keine organischen Lebewesen.

Und solch ein gewaltiges Raumschiff, könnte nicht unentdeckt bleiben, selbst Amateur-Astronomen, könnten (heute) solch ein massives Objekt detektieren/sehen, sollte es sich in der Nähe der Erde befinden.

Ob wir in den letzten 100 Millionen Jahren mal Besuch durch Außerirdische hatten, könnte sein, aber jetzt gerade, ist extrem unwahrscheinlich, denn es würde auffallen.

Offenbar fällt es auf. Es gibt jährlich Zehntausende Ufosichtungen.

mMn

Nachtrag: Ein Astrophysiker sagte mal, dass der Aufwand für den Bau eines "Mutterschiffes", dass in ein fremdes Sonnensystem geschickt wird, so groß ist, dass eine außerirdische Zivilisation so etwas nur bauen würde, wenn ihr Heimatplanet im Sterben liegt und sie einen neuen (Heimat)Planeten brauchen.

Sollte solch ein Mutterschiff mal bei uns auftauchen und die (kälteschlafenden und dann aufwachenden) Insassen oder die organischen eingefrorenen Embryonen aufgetaut und durch die KI aufgezogen werden oder nur eine KI, mit dem gesamten Wissen dieser Zivilisation, gefallen an unserem Planeten finden oder nur "auftanken wollen" ... dann gnade uns Gott, denn dann werden wir diejenigen sein, die, überspitzt gesagt, "mit Pfeil und Bogen, gegen Götter kämpfen müssen".

Wie das (für uns) ausgehen würde, müsste klar sein.

Das könnte dann so ähnlich enden, wie es im großartigen Film "Oblivion" dargestellt wird, nur ohne Happy-End.

Das ist eine andere Frage. WENN Außerirdische in jüngerer Vergangenheit hier gewesen sind, müssen sie AUSSERORDENTLICH friedfertig sein.

Gruß,
Naclador

PS: Wenn Dich mögliche Antriebstechnologien für Raumschiffe interessieren, schau mal hier:
https://isaacarthur.net/video/advanced-spaceship-drive-compendium/

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson


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